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Bauern fürchten immer mehr "Regulierungswut"

27. September 2024, 06:00 Uhr
Andreas Hackl hat Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger nach Windgföll eingeladen, um ihr ein Bild der Stimmung in der heimischen Landwirtschaft zu vermitteln. (Fellhofer)

WEITERSFELDEN. Umfangreiche Vorleistungen der heimischen Bauern müssten in der Renaturierungs-Verordnung berücksichtigt werden.

Ein gutes Dutzend Landwirte hat sich am Hof von Andreas Hackl in Windgföll in der Gemeinde Weitersfelden versammelt, die meisten sind Funktionäre in der Standesvertretung. Ihren Unmut erregt der Beschluss zur Renaturierungsverordnung. "Wir bekommen immer mehr aufs Auge gedrückt. Die Regulierungswut ist nicht mehr auszuhalten", sagt Hackl.

Der Einladung zum Lokalaugenschein in Weitersfelden ist auch Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger gefolgt. "Ich verstehe euch natürlich. Wir wollten nicht, dass Österreich zustimmt. Jetzt müssen wir aber bestmöglich damit umgehen", sagt sie. Nun müsse man eben klar Position beziehen, um proaktiv mitzuwirken. Was den Unmut der Bauern zusätzlich erregt, ist die Tatsache, dass die Region ohnehin schon durch Natura-2000-Gebiete geprägt ist. Viel Spielraum zur zusätzlichen Renaturierung sehen die Landwirte nicht. Sollten zusätzliche Auflagen kommen, fürchten die Funktionäre ein beschleunigtes Höfesterben. Das Renaturierungsgesetz, welches vor kurzem auf EU-Ebene beschlossen wurde, beruht auf der Feststellung der EU-Kommission, wonach mehr als 80 Prozent der bewerteten Lebensräume in keinem guten Zustand seien.

Auch in Österreich sei die Mehrheit der Lebensräume in einem ungünstigen Zustand. Genau gegen diese Feststellung wehren sich die Bauern. Gerade in Österreich habe man im Naturschutz schon enorme Vorleistungen vollbracht. "Diese umfangreichen Vorleistungen, welche die österreichischen Land- und Forstwirte sowie die Wasserwirtschaft erbringen, müssen für die Umsetzung jedenfalls berücksichtigt werden und das Eigentum der Betriebe und Gemeinden geschützt werden", sagt auch die Agrarlandesrätin den aufgebrachten Landwirten. Knackpunkt sei, dass die Standards innerhalb der EU nicht einheitlich seien. Keinesfalls dürfe es passieren, dass österreichische Landwirte die Vorgaben übererfüllen müssen: Für die Festlegung von Lebensraumtypen und die Bewertung des Erhaltungszustands seien europaweit einheitliche Indikatoren sicherzustellen, um unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe in den Mitgliedstaaten zu verhindern.

Ja (aber) zum Naturschutz

Grundsätzlich stehe man dem Naturschutz nicht ausschließlich negativ gegenüber. Mit Anreizsystemen sei schon in der Vergangenheit viel erreicht worden. Dieser "Vertragsnaturschutz" müsse auch in Zukunft Priorität haben. Freilich wirkten Beschlüsse wie jener zur Renaturierungsverordnung nicht gerade vertrauensbildend: "Wir sind natürlich schon allem gegenüber skeptisch: Wenn der Naturschutz einmal den Fuß in der Tür hat, wird es immer schwieriger, vernünftig zu wirtschaften", sagt Hackl. Wachse die Ablehnung gegen Maßnahmen allgemein, könne das nicht im Sinne des Erfinders sein. So fürchten die Weitersfeldner Bauern zum Beispiel eine weitreichende Pflicht zur Wiedervernässung von Grünlandflächen. "Müssen wir die Drainagen zustoppeln, wird eine Bewirtschaftung unmöglich", sagt Hackl.

"Die jeweils betroffenen Sektoren, insbesondere Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, aber auch die ländlichen Regionen sind bei der Erstellung von notwendigen und sinnvollen Umsetzungsprojekten einzubeziehen", hält Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger fest. Die Einrichtung von fachspezifischen Arbeitsgruppen sei dabei zentral: "Es müssen alle Betroffenen entsprechend eingebunden werden."

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18  Kommentare
18  Kommentare
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Biobauer (6.134 Kommentare)
vor 34 Minuten

Wieso fragen sich die Politischen Vertreter nicht warum Biodiversität und Renaturierung nur von der Landwirtschaft getragen werden soll?

Wieso werden keine Städte renaturieret, wieso keine Supermarktparkplätze, öffentliches Gut, Privatgärten, etc.
Nein es wird nur bei der Landwirtschaft enteignet.

Nein nicht direkt enteignet, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge dürfen wird großzügiger Weise für diese Flächen schon noch bezahlen und produzieren und verdienen dürfen wir auf diesen Flächen nichts.

Auf meinen Betrieb sind dies mittlerweile 7 Prozent der Fläche.

Was würden sie sagen wenn ihnen der Staat vorschreibt das sie 7 Prozent ihres Hauses oder ihrer Wohnung nicht mehr benützen dürfen, und sie dafür die selbe Miete und die selben Betriebskosten zu zahlen haben?

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santabag (6.986 Kommentare)
vor 4 Minuten

Ihr Vergleich ist kompletter Schwachsinn, weil Ihnen ja keine Wohnfläche weggenommen wird.

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betterthantherest (36.532 Kommentare)
vor 34 Minuten

die Befürchtungen der Bauern sind absolut berechtigt.

Beispielsweise werden die Wiener nicht den kanalisierten Wienfluss erweitern.
Sondern viel Bauernland vor den Toren Wien dafür verbrauchen.

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erwin1 (41 Kommentare)
vor 37 Minuten

renaturierung heisst, die Felder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen und das heisst ohne Drainagen, ohne Bachbegradigungen und Bachverrohrungen.
wenn so wie jetzt das Renaturierungsgesetz beschlossen ist hat die Bürokratie einen Freibrief, dies auch durchzusetzen und wird es, sollte dieses Gesetz nicht irgend wann doch eingestampft, scheibchenweise durchsetzen.
die paar Bauern, die noch übrig bleiben sind ja politisch ohnedies vernachlässigbar, das hat man ja gerade unlängst anschaulich bei den Besucherzahlen der Welser Messe gesehen, ein nur mehr ein Schatten vergangener Zeit.

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betterthantherest (36.532 Kommentare)
vor 33 Minuten

natürlich werden die Behörden dieses Gesetz durchsetzen.
Und sogar darüber hinaus.
Weil es ja so schwammig formuliert wurde dass die Behörden so ziemlich alles vorschreiben können was einem Schreibtischler einfällt.

Mit allen Folgen.

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santabag (6.986 Kommentare)
vor einer Minute

Dann müssen die Bauern eben andere Bauernvertreter in die Landwirtschaftskammer wählen, die eine Ahnung davon haben, was gemacht werden muss oder eben nicht gemacht werden darf. Aber mit den derzeitigen ÖVP-Hansln werden sie nichts weiterbringen.

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pachnes (308 Kommentare)
vor 44 Minuten

Da werden die Bauern einmal intellektuell etwas gefordert und schon bricht die große Panik aus...

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Biobauer (6.134 Kommentare)
vor 42 Minuten

Sind sie auch noch Stolz auf ihren Kommentar mein lieber Pachnes?

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Zaungast_17 (26.594 Kommentare)
vor 51 Minuten

Das Fürchten ist berechtigt, weil fast jedes Feld/jede Wiese drainagiert ist. Einige Retentionsbecken wird’s in dieser Gegend schon brauchen. Aber wie sieht es mit den großen Äckern im Alpenvorkand aus? Meines Wissens geschah dort exakt dasselbe. Zudem kaum Feldraine, die kleinen Haine verschwanden auch schon vor 50 Jahren ….

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Zonne1 (3.812 Kommentare)
vor 59 Minuten

Fürchtet Euch nicht !

Die Braven sind eh brav, die haben nix zu befürchten.
und die "Schwarzen" Schafe dürfen sich durchaus auch an die modernen Gegebenheiten anpassen

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Schuli (132 Kommentare)
vor einer Stunde

Bravo OÖN, noch schnell vor der Wahl ein Anti-Grünartikel! Da freut sich die türkise Manschaft, insbesondere der LH.
Warum lest man eigentlich vor der Wahl nichts mehr von der Bruckneruni und deren Rektor? Mag das der LH nicht so gerne?

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Bergbauer (1.904 Kommentare)
vor einer Stunde

Also der Punkt ist ja der. Es gibt ja konkret nichts was die meisten der Landwirte fürchten müssten. Im Rahmen des ÖPUL erfüllt Österreich ja sowieso fast alles. Aber wenn es dann vorgeschrieben ist, fürchten viele wahrscheinlich berechtigt, dass es dann das berechtigte Entgelt für Umweltleistungen in der jetzigen Form nicht mehr gibt. Das müsste eine verantwortungs- und umweltbewusste Partei sicherstellen, anstatt Panikmache zu betreiben. Und die Bürokratie für die Bauern haben in der Regel Bauernbündler gemacht.

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betterthantherest (36.532 Kommentare)
vor 32 Minuten

keines der Felder ist drainagiert?

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tradiwaberl (15.911 Kommentare)
vor einer Stunde

Vor "Regulierungswut" oder "Bürokratie" fürchten sich seltsamerweise immer genau jene, die viel Förderung kassieren und dafür aber gewisse Sachen nachweisen müssen.
Am liebsten hätten sie diese Förderung einfach per Mausklick ohne irgendwas dafür tun zu müssen.

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kunterbunter (241 Kommentare)
vor einer Stunde

Leider haben die anderen Patreien kein Interesse und schon gar keinen Bezug zur Landwirtschaft.

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reinmar (495 Kommentare)
vor einer Stunde

Wen wundert es, die Leute sind immer weniger an einem gedeihlichen Zusammenleben interessiert, da muss man Regeln vorgeben, wenn Gewissenlosigkeit, Dummheit und Egoismus permanent zunehmen.

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Hans1958 (3.220 Kommentare)
vor einer Stunde

Ind trotzdem werden die Bauern, weil es schon immer so war.....der Papa, der Opa hat sie auch gewählt, wieder die Türkis-Schwarzen wählen, naja.

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LASK1971 (367 Kommentare)
vor 2 Stunden

Dann sollten die Bauern nicht immer Schwarz wählen!

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