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Razzia auch bei Swietelsky und Habau

Von Alexander Zens, 05. Mai 2017, 15:28 Uhr

LINZ/WIEN. Die jüngsten Hausdurchsuchungen in der Baubranche wegen mutmaßlicher Preisabsprachen betreffen auch die oberösterreichischen Konzerne Swietelsky und Habau. Beide zeigen sich kooperativ. Dem Vernehmen nach dürfte die Großrazzia der Justiz nächste Woche bei kleineren Firmen weitergehen.

Bei zahlreichen österreichischen Bauunternehmen hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am Mittwoch und Donnerstag Hausdurchsuchungen durchgeführt. Wie berichtet, steht der Verdacht illegaler Preisabsprachen bei Tiefbauprojekten im Raum. Insgesamt handelte es sich um rund 20 Firmen beziehungsweise Konzernstandorte. 

Neben Strabag und Porr waren auch die beiden größten oberösterreichischen Unternehmen betroffen – Swietelsky und Habau.

Es habe in der Zentrale in Linz eine Durchsuchung gegeben, bestätigt Swietelsky-Geschäftsführer Karl Weidlinger. Man prüfe auch intern und sei gegenüber den Behörden „kooperativ“. Die Ermittlungen seien erst ganz am Anfang. „Wenn es Unregelmäßigkeiten gegeben haben sollte, dann kann das nur in lokalen Einheiten der Firmengruppe gewesen sein.“ 

Die Justiz und die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) dürften mutmaßliche Preisabsprachen bei einer ganzen Reihe von Tiefbauprojekten prüfen – etwa auf der Pyhrnautobahn, der Südautobahn und der Koralm-Bahnstrecke. Bei Habau habe es Hausdurchsuchungen an drei Standorten gegeben, sagt Firmensprecherin Toril Fosen: „Wir können die Vorwürfe nicht nachvollziehen.“ Man sei an einer lückenlosen Aufklärung interessiert und kooperiere in vollem Umfang. Dem Vernehmen nach waren bei Habau die Konzernzentrale in Perg und die Zentralen der Tochterfirmen Held & Francke in Linz sowie Östu-Stettin in Leoben Ziel der Ermittler. 

Die Bauunternehmen sollen von 2008 bis 2014 untereinander abgesprochene Scheinangebote gelegt haben. Somit wäre schon vorher klar gewesen, wer einen gewissen Auftrag bekommt. Jene Firma, die nicht zum Zug kam, soll von derjenigen, die den Auftrag erhielt, eine Abschlagszahlung bekommen haben. Der mutmaßliche Schaden könnte rund 100 Millionen Euro betragen. Es gilt für alle Unternehmen die Unschuldsvermutung.

Ex-Manager aus Kärnten packte aus

Die Untersuchungen sollen von einem ehemaligen Manager eines Erdbauunternehmens ausgelöst worden sein, der angeblich ausgepackt hat, heißt es. OÖN-Informationen zufolge handelt es sich dabei um die Kärntner Firma Kostmann. Wie viel letztlich von den Vorwürfen übrig bleiben wird, trauen sich Beobachter nicht abzuschätzen.

Die Hausdurchsuchungen laufen heute weiter. Zu hören ist, dass es auch nächste Woche noch welche geben soll - bei kleineren Firmen. Von der Anklagebehörde und der BWB gab es heute aber aus ermittlungstaktischen Gründen kaum Informationen. 

Verkehrsminister Jörg Leichtfried spricht im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen angeblicher Preisabsprachen bei öffentlichen Aufträgen von "massiven Vorwürfen, die im Raum stehen. Alle Fakten müssen jetzt auf den Tisch. Wir müssen solchen Methoden einen Riegel vorschieben", sagte der Politiker, der einen möglichen Betrug an den Steuerzahlern sieht.

Video: Österreichweit wird gegen 20 Baufirmen ermittelt

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7  Kommentare
7  Kommentare
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( Kommentare)
am 05.05.2017 18:00

Dafür ist doch gerade einer verurteilt worden, in einem südlichen Bundesland,...

http://diepresse.com/home/innenpolitik/5184737/Doerfler-Scheuch-Petzner-und-Dobernig-schuldig-gesprochen

... wir müssen solchen Methoden eine Riegel vorschieben. Nur zu!

http://orf.at/stories/2381732/
Baukartell in Ostösterreich aufgedeckt, orf news berichtete übrigens bereits am 2.3.17 darüber....

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 05.05.2017 16:37

Eine Razzia um die Menschen im Land zu beruhigen...
Es weiß doch jeder wie die Konzerne Ticken und im Endeffekt dann im Konkurs, dem erlaubten Steuerbetrug, zu landen auf Steuerzahlers kosten.

D,hauptsoch is - denen Konzernbosse mit ihren Managern gehts guat!!!

Der Arbeiter bleibt auf der Strecke und muss Sozial abgefedert werden, derweil weiterhin die Konzern-Oberen im Saus&Braus leben...

Siehe nur GLS, 3 Jahre vorher hatte GLS noch sehr viele Objekte von der BIG-Sivbeg gekauft so wie die Liegenschaft PI-Enns mit ehemaliges Bezirksgericht und 2 Wohnhäuser mit 11 Wohneinheiten und einen großen Umbau (ca.400.000.-) für die Nachmieter vom BG die Pro-Mente erledigt...
Um dann diese Objekte mit 30.September 2016 kurz vor Konkursanmeldung Mitte Oktober 2016 wieder verkauft...

Wer wird da die Spekulationssteuer bezahlt haben...?

Ein Schelm der so etwas denkt...meine persönliche Meinung...

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am 05.05.2017 16:31

Lachhaft, das Ganze. Wenn Preise abgesprochen und die "konkurrierenden" Firmen halbwegs gut drauf sind, dann helfen auch 100 Razzien nicht.

Es stellt sich aber die Frage, was an Preisabsprachen per se so schlecht ist: die Aufträge gehen reihum an anbietende Firmen und der Preis bleibt stabil.
Welche Folgen hätte auf Dauer ein echtes Billigstbieter-Prinzip?
Das sollte doch klar sein.

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( Kommentare)
am 05.05.2017 18:06

Was an Preisabsprachen per se schlecht sein soll?
Nichts, ...aus Sicht der Unternehmer, deshalb machen sie es ja!

Nur ist es absolut verboten, da Steuergelder verschwendet bzw Konsumenten betrogen werden, das sollte wohl klar sein. Außerdem wird meist das Bestbieterprinzip angewandt.

Der freie Markt wird durch Absprachen eine "kommunistische Planwirtschaft",
die jemand so sehr hasst, jetzt ist er selber ideologisch dort...

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fischerlatein (543 Kommentare)
am 05.05.2017 19:44

sehr verwunderlich dass man erst jetzt auf diese Vorgangsweise aufmerksam wird. Dieses Prinzip gibt,s doch schon Jahrzente lang !

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am 05.05.2017 20:51

Das weiss jeder, nur landen die Akteure selten vor Gericht, und noch seltener kann etwas nachgewiesen werden... traurig

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jago (57.723 Kommentare)
am 06.05.2017 00:07

Maaaarandjosef grinsen

Was ist denn das für ein "freier Markt" bei diesem Monopolkunden mit "Bestbieter"nachfrage.

Solche Schnapswörter haben mir schon deinesgleichen Gesinnungsfreunde ins Ohr geflüstert, die nicht einmal den "Konsum" verstanden haben.

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