Sieben Verletzte durch Pyrotechnik, drei Verletzte nach Böllerwurf auf Polizisten
SANKT PÖLTEN. Im Rahmen einer Veranstaltung in Amstetten sind in der Silvesternacht in Niederösterreich zwei Polizistinnen und ein Polizist von einem 45-Jährigen mit einem Böller beworfen worden. Das Trio erlitt nach Angaben der Exekutive ein Knalltrauma und begab sich in ärztliche Behandlung, der Beschuldigte wird angezeigt.
Insgesamt gab es im Bundesland laut Notruf NÖ sieben Verletzte durch Pyrotechnik. Die Zahl der Alarmierungen ging im Vergleich zum Vorjahr von 295 auf 282 zurück.
Bei dem Vorfall in Amstetten wurden die drei Beamten der Bereitschaftseinheit kurz nach Mitternacht beim Aussteigen aus einem Streifenfahrzeug mit dem laut Polizei bewussten Böllerwurf des 45-jährigen Einheimischen bedacht. Der Gegenstand explodierte unmittelbar vor dem Trio, das zur Überwachung einer Silvesterveranstaltung an Ort und Stelle gewesen war. Nach Abschluss der Ermittlungen wird der Beschuldigte der Staatsanwaltschaft St. Pölten und der Bezirkshauptmannschaft angezeigt.
In Summe wurden in Niederösterreich vorerst 15 Sachbeschädigungen und elf Brände im Zusammenhang mit pyrotechnischen Gegenständen angezeigt. Binnen 24 Stunden gab es 201 Anzeigen und 14 Organmandate nach dem Pyrotechnikgesetz. Bei 17 Sicherstellungen wurden 251 Pyro-Gegenstände vorläufig beschlagnahmt, berichtete die Landespolizeidirektion Niederösterreich am Neujahrstag in einer Aussendung.
Hantieren mit Feuerwerkskörpern führte zu Verletzungen
Konkret verletzt wurde ein 40-Jähriger, der in der Gemeinde Schrattenbach im Bezirk Neunkirchen eine Feuerwerksbatterie gezündet hatte. In Artstetten (Bezirk Melk) verwendete ein 17-Jähriger eine offenbar beschädigte Rakete, die dann zu früh explodierte. Die Folgen waren eine schwere Handverletzung sowie Blessuren im Gesicht und am Oberkörper. Eine Augenverletzung durch Funkenflug erlitt ein ebenfalls 17-Jähriger, der in Opponitz (Bezirk Amstetten) mehrere Feuerwerkskörper gezündet hatte.
Angezeigt wird ein 19-Jähriger, der in Weitersfeld (Bezirk Horn) Pyro-Gegenstände auf ein Haus abgefeuert haben dürfte. Mehrfach gerieten in Niederösterreich Müllcontainer durch entsorgte und nachglühende Feuerwerksbatterien in Brand. Ausrücken mussten die Helfer auch in Weigelsdorf in der Gemeinde Ebreichsdorf (Bezirk Baden). Feuerwerkskörper dürften dort im Müllraum einer vorsorglich evakuierten Wohnhausanlage einen Brand verursacht haben, berichtete das Bezirkskommando in einer Aussendung. Bei einem Feuer in einem Einfamilienhaus im Bezirk Bruck a. d. Leitha erlitt indes ein Mensch leichte Blessuren.
Im Vorjahr hatten acht Personen Verletzungen erlitten
Die sieben Verletzten durch Böller oder Feuerwerkskörper bedeuteten nach Angaben von Notruf NÖ einen Rückgang im Vergleich zum Jahreswechsel auf 2024, als acht Personen Blessuren erlitten hatten. "634 Anrufe wurden durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geführt, davon knapp 300 Notrufe", bilanzierte Josef Schmoll, Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich. Hinzugekommen sind laut Aussendung auch 134 telefonische Gesundheitsberatungen. "Die Mehrzahl aller Einsätze der Rettungsteams waren naturgemäß wegen akuten Erkrankungen, jedoch stieg in dieser Nacht auch wieder die Zahl jener Patientinnen und Patienten, die nach Stürzen oder übermäßigem Alkoholgenuss durch den Rettungsdienst versorgt werden mussten", hielt Christian Fohringer, ebenfalls Geschäftsführer von Notruf NÖ, fest.