Trump irritiert mit Kritik an Zinsen
WASHINGTON. US-Präsident droht zudem mit neuen Zöllen.
US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Kritik an den Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) Irritationen ausgelöst. Experten äußerten sich gestern, Freitag, besorgt: Es bestehe die Gefahr, dass die Fed-Entscheidungen auf politische Einflussnahme hin interpretiert werden, so Commerzbank-Analystin Esther Reichelt. Jedes Anzeichen für langsamere Zinserhöhungen, die in den kommenden Jahren durchaus möglich seien, könnte als Zeichen gewertet werden, dass die Fed die Wünsche des Präsidenten in ihre Entscheidungen mit einbezieht.
Die Notenbank hebt angesichts der guten Konjunktur seit 2015 die Zinsen schrittweise an. Seit Trumps Amtsantritt im Jänner 2017 gab es fünf solcher Schritte. Am Mittwoch bekräftigte Fed-Chef Jerome Powell, dass die Zinsen voraussichtlich weiter steigen werden. Trump hatte gegenüber dem Sender CNBC seien Unmut darüber geäußert: "Ich bin nicht begeistert." Das Präsidialamt erklärte kurz darauf, dass Trump die Unabhängigkeit der Fed respektiere.
Auch im Handelsstreit mit China legte Trump am Freitag nach: Er drohte damit, Zölle auf chinesische Einfuhren im Wert von 500 Milliarden Dollar (431 Milliarden Euro) zu verhängen. Mit Blick auf das Handelsdefizit mit China sagte Trump: "Die USA liegen gewaltig zurück." Die USA haben bereits chinesische Importe im Wert von 34 Milliarden Dollar mit Zöllen belegt, worauf China mit Gegenzöllen reagierte.