13-Jähriger lud Kinderpornos vom Computer seines Onkels
PASCHING/FREISTADT. Ein jahrelanger Kindesmissbrauch ist durch Fotos auf einem Mobiltelefon eines 13-Jährigen aufgeflogen. Ein 36-jähriger Verdächtiger ist in Haft.
Der Fall kam dadurch an die Öffentlichkeit, weil ein 13-jähriger Schüler in seiner Klasse kinderpornografische Bilder von seiner achtjährigen Cousine hergezeigt hatte.
„Einer von den Klassenkameraden verständigte eine Lehrerin, ein Kollege der Frau hat dem Buben dann das Mobiltelefon abgenommen und der Polizei übergeben“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, Rainer Schopper.
Anschließend begannen sofort die Ermittlungen des Landeskriminalamtes, damit der Verdächtige nichts mehr löschen konnte. Bei den Nachforschungen stellte sich heraus, dass der strafunmündige 13-Jährige die Fotos vom Laptop seines Onkels (36) heruntergeladen hatte.
Der bisher unbescholtene Mann aus dem Bezirk Freistadt wurde von den Beamten des Landeskriminalamtes ins Verhör genommen, sein Computer durchsucht. Dabei fand sich neben den Fotos seiner Nichte, die er seit 2005 missbraucht und in einschlägigen Posen fotografiert haben soll, auch weiteres kinderpornografisches Material aus dem Internet.
„Unsere Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, konkret geht es um Verdacht des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und der pornografischen Darstellung Minderjähriger“, sagt Schopper. „Wir müssen das Opfer noch von einem Spezialisten vernehmen lassen und das auf Video für die Gerichtsverhandlung dokumentieren.“
Jetzt wollen die Kriminalisten auch klären, woher die anderen kinderpornografischen Bilder aus dem Internet kommen. Möglicherweise können weitere Verteiler, vor allem im Ausland ausgeforscht werden.
„Mit hoher Wahrscheinlichkeit wollte der Bub mit dem Herzeigen der Pornobilder nur angeben und auf sich aufmerksam machen“, sieht die Psychiaterin Adelheid Kastner kein sexuelles Motiv des Kindes.