21.000 Unterstützer für Integration an Sonderschulen
LINZ. Initiativen im ganzen Land setzen sich für Verbleib der I-Klassen ein: "Wir kämpfen mit allen Mitteln"
Nach dem OÖN-Exklusivbericht über das drohende Aus für Integrationsklassen an Sonderschulen laufen im ganzen Land Protestaktionen an. Betroffen sind elf Schulen, an neun haben Elternvereine Unterschriften-Aktionen initiiert – mit großem Erfolg. Alle zusammen wurden von mehr als 21.000 Unterstützern unterzeichnet. So wurden beispielsweise in Wels, wo das Integrative Schulzentrum Dr.-Schärf-Schule betroffen ist, 4200 Unterschriften gesammelt, für die Gmundner Nikolaus-Lenau-Schule unterzeichneten mehr als 4300 Menschen.
Integrationsklassen an Sonderschulen gibt es seit 20 Jahren. Ziel ist es, diese Schulen auch für Kinder ohne Handicap zu öffnen und damit zu vermeiden, dass Sonderschulen zu Ghettos werden. Typisch österreichisch: Obwohl es diese Klassen teils seit mehr als 20 Jahren gibt, laufen sie noch immer als "Schulversuch".
Das wird ihnen nun zum Verhängnis: Denn das Ministerium beschloss, dass nur noch fünf Prozent aller Klassen pro Bundesland als Schulversuch geführt werden dürfen. Der Landesschulrat hat eine Übergangslösung in Aussicht gestellt, die es ermöglichen soll, dass im Herbst alle I-Klassen wie geplant starten können.
Gesetz soll geändert werden
Trotzdem haben sich nun die Elternvereine zusammengeschlossen, um ihre Kräfte zu bündeln. "Je mehr Stimmen wir haben, umso eher werden wir gehört", sagt Christian Steinhuber, Elternvereinsobmann an der Welser Schärf-Schule. Eine Facebook-Gruppe wurde gestartet, im März gibt es ein Treffen. Ziel ist eine Gesetzesänderung, sagt Steinhuber: "I-Klassen sollen keine Schulversuche mehr sein, sondern in das Regelschulwesen übernommen werden."
Dieses Ziel könnte auch der Landtag unterstützen. Die Grünen bringen bei der Sitzung am 8. März eine Resolution an die Regierung ein, die I-Klassen an Sonderschulen in das Regelschulwesen zu übernehmen. "Die anderen Parteien signalisieren Unterstützung", sagt Grünen-Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz. Auch im Bildungsministerium wird offenbar nach einer Lösung gesucht. Kommende Woche soll es auf Beamtenebene ein Treffen zu diesem Thema geben.
Unterdessen setzen die Eltern ihren Widerstand fort. "Wir kämpfen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln", sagt Katja Hattmannsdorfer, Elternvereinschefin der Martin-Boos-Landesschule in Gallneukirchen. Die Unterstützung in der Bevölkerung sei groß: "Die Leute verstehen nicht, warum man ein gut funktionierendes System abdrehen will."
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Es wäre einer großer Verlust für das oberösterreichische Schulsystem, wenn es die "Inklusiven Klassen" an diesen Schulen nicht mehr geben würde.
Hier werden Kinder mit und ohne Beeinträchtigung in hervorragender Art und Weise gefördert.
Ähnlich wie das längst beschlossene Rauchverbot gekippt werden soll, will man die lange beschlossene Integration der verbliebenen Sonderschüler in "normale" Schulen jetzt boykottieren.
wer besondere bedürfnisse hat hat ein recht eine schule zu besuchen die besondere vorraussetzungen dafür hat!
das niveau wird ständig nach unten niveliert - u die große gleichmacherei tut ihres dazu!
es geht nur darum das manche eltern ein problem haben zu sagen das ihr kind in eine sonderschule geht auch wenn es dort speziell gefördert werden könnte!
"Die Leute verstehen nicht, warum man ein gut funktionierendes System abdrehen will."
weil es mehr Geld kostet?
Oder weil es ein System gibt, das besser ist.
Nämlich die echte Integration der betroffenen Sonderschüler in VS und NMS, 1-2 pro Klasse. So will es das Gesetz auf Basis der ausgezeichneten Erfahrungen mit dieser Methode.
Diese Klassen sind "echte Integration" - da werden Kinder mit Beeinträchtigung gemeinsam mit nichtbeeinträchtigten Kindern unterrichtet.
Sie haben Recht, in den im Artikel erwähnten Klassen gibt es "ausgezeichnete Erfahrungen".
Das Bessere ist des Guten Feind.
Von der neuen Strategie weiß man schon länger und braucht gar nicht überrascht zu tun.
Wo liegt das Problem?
integration sind nun wer in den regelschulen? geistig beeinträchtigte, körperlich beeinträchtigte, ohne deutschkenntnisse, verhaltensauffällige, aggressive...?
und der lehrer unterrichtet dann nach 5 verschiedenen lehrplänen oder wie?
Man sieht, da besteht Aufklärungsbedarf.
Wird wieder einmal aus Unwissen eine Veränderung boykottiert?
Die in Regelschulen integrierten Sonderschüler besuchen natürlich unterschiedliche Klassen und Kurse, je nach individueller Eignung.
Es wird seit längeren so praktiziert und das ist wahre Integration.