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36-Jähriger stürzte am Drachenwand-Klettersteig in den Tod

Von Verena Gabriel und Judith Pointner, 30. Juli 2024, 19:05 Uhr
Die Drachenwand ist wegen des grandiosen Ausblicks und des leichten Zustiegs ein beliebter Klettersteig, sollte aber gerade im Sommer nicht unterschätzt werden. Bild: jup

SANKT LORENZ. Eine Reihe unglücklicher Umstände führte am Dienstagvormittag zu einem tragischen Unfall am Drachenwand-Klettersteig in St. Lorenz (Bezirk Vöcklabruck).

Wie die Polizei mitteilte, stürzte ein 36-Jähriger aus dem Bundesland Salzburg rund 200 Meter in die Tiefe. Er hatte keine Überlebenschance.

Gegen elf Uhr wollte der mit einem Klettersteigset ausgerüstete Mann gemeinsam mit seiner Begleiterin im Sektor 10 des mit C/D bewerteten Klettersteigs eine Gruppe von fünf Kletterern überholen. Die Stelle bot sich an, da es sich um einen eher flachen, einfacheren Abschnitt handelte, so die Polizei. 

Stein löste sich

Nachdem der 36-Jährige seinen Karabiner vom Seil abgehängt hatte, um nach vorne kommen, dürfte er laut Polizei das Gleichgewicht verloren haben. Um nicht in die Tiefe zu fallen, wollte er sich an einem Stein abstützen. Ausgerechnet dieser löste sich.

Der Salzburger konnte sich nicht mehr halten und stürzte in Richtung Wandfuß ab. Das Absturzgelände mündete nach mehreren Metern in die nahezu senkrechte Felswand, wo der Mann rund 200 Meter in die Tiefe fiel. 

Kräfte der Bergrettung und Alpinpolizei stiegen zum Wandfuß auf, konnten dem 36-Jährigen aber nicht mehr helfen. Der Polizeihubschrauber aus Salzburg barg den Leichnam, die Begleiterin des Verunglückten und weitere Zeugen wurde von der Bergrettung ins Tal begleitet.

Bildergalerie: Zehn Klettersteige in Oberösterreich

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Beliebter Klettersteig

Am beliebten Drachenwand-Klettersteig, der in  in etwa 400 Klettermetern auf den 1060 Meter hohen Gipfel führt, kommt es immer wieder zu Unfällen und Rettungseinsätzen. Erst Anfang Juli standen Bergrettung, Alpinpolizei und Notarzthubschrauber im Einsatz, nachdem ein 52-jähriger Pole im Steig den Halt verloren hatte, kopfüber nach unten gestürzt und mit dem Kopf gegen einen Fels geprallt war. 

Ein besonders tragischer Unfall ereignete sich im Februar 2020, als ein sechsjähriges Kind beim Abstieg über den steilen Hirschsteig in den Tod stürzte. Der Bub aus Tschechien hatte zuvor mit seiner Familie den Gipfel über den Klettersteig erklommen. Bei Dunkelheit und Nässe rutschte er im sogenannten Saugraben aus und stürzte rund 60 Meter in die Tiefe. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. 

Lokalisierung: Der Drachenwand-Klettersteig liegt hoch über dem Mondsee und bietet dementsprechend spektakuläre Ausblicke 

Der Absturz auf der Drachenwand am Dienstag ist bereits der zweite tödliche Unfall in einem oberösterreichischen Klettersteig im Juli: Mitte des Monats hatte der Kletterausflug zweier Ungarn auf dem Donnerkogel ein tragisches Ende genommen. Nachdem ein Blitz über ihm eingeschlagen hatte, stürzte ein 61-Jähriger aus Ungarn vor den Augen seines 25-jährigen Sohnes in den Tod.

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Autorin
Verena Gabriel
Verena Gabriel
Autorin
Judith Pointner
Redakteurin Online
Judith Pointner

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