50-Jähriger stach in Steyr seinen Nachbarn nieder
LINZ/STEYR. Innerhalb von 70 Minuten wurden am Samstag zwei Männer in Oberösterreich durch Stichwaffen teils schwer verletzt.
Um 12.20 war es ein Linzer (64), der von einem unbekannten jungen Mann niedergestochen wurde. Um 13.30 Uhr kannte ein Steyrer (52) seinen stark betrunkenen Angreifer, einen 50-Jährigen aus der Nachbarschaft.
Das spätere Opfer stand im Stadtteil Ennsleiten vor dem Wohnhaus und unterhielt sich mit seinem Bruder, als der Mann mit dem Messer auftauchte. Die Männer kannten sich, weil es schon "in der Vergangenheit Auseinandersetzungen" gegeben habe, teilte die Polizei mit. Der konkrete Tathintergrund sei aber noch "unklar".
"Ich stech dich ab" – "Ja, wann?"
Der 50-jährige Österreicher kam dem um zwei Jahre älteren immer näher und drohte schließlich: "Ich werd’ dich abstechen." Die Drohung des Betrunkenen nahm er offenbar nicht ernst, denn er fragte noch: "Ja, wann?" Daraufhin konterte der Beschuldigte: "Jetzt", und stach mit einem Messer zu.
Ein Mal, der Stich ging in den Lendenbereich. Ein Passant konnte den mutmaßlichen Täter überwältigen und festhalten, bis die Polizei eintraf und den 50-Jährigen festnahm. Inzwischen alarmierte das Opfer selbst die Rettung. Der Mann dürfte zum Glück nicht lebensbedrohlich verletzt worden sein, hieß es. Ein beim Beschuldigten durchgeführter Alkotest ergab 2,3 Promille. Es sei die U-Haft beantragt worden, teilte Staatsanwalt Andreas Pechatschek mit. Es werde wegen versuchten Mordes ermittelt.
Zuvor war in Linz ein 64-jähriger Passant durch einen Stich mit einem spitzen Gegenstand schwer verletzt worden.Die Bluttat passierte im Bereich des Linzer Hauptbahnhofs beim früheren ABC-Buffet. Der Linzer wurde von einem jungen Mann, Anfang 20, mit ausländischem Dialekt angesprochen und gefragt, ob er eine Zigarette habe. Der Passant verneinte dies und ging weiter.
Doch der Täter, der in Begleitung eines weiteren jungen Mannes war, stellte dem 64-Jährigen nach, überholte ihn und stach ihm in die Brust. Die beiden Männer liefen davon. Der 64-Jährige schleppte sich zur unweit entfernten Polizeiinspektion Hauptbahnhof, die Beamten verständigten sofort den Notarzt. Eine sofortige Fahndung nach beiden Männern wurde eingeleitet, diese brachte aber keinen Erfolg. Beide haben schwarze Haare, trugen zur Tatzeit dunkle Kleidung und FFP2-Masken. Die Polizei ersucht um sachdienliche Hinweise.
Eine Sprecherin des Kepler Klinikums teilte bereits am Samstag mit, dass der 64-Jährige "zum Glück nicht dramatisch verletzt" worden sei. Eine OP sei nicht notwendig gewesen, der Patient befinde sich auf der Normalstation.
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Früher waren am Bahnhof nur Reisende
Ja, so ändern sich die Zeiten, leider nicht zum Vorteil
2015!
Unglaublich, welche Zustände bei uns mittlerweile herschen. Wenn einem die Argumente ausgehen, bedient man sich der Gewalt. Respekt und Toleranz vor dem Gegenüber scheinen bei manchen Zeitgenossen fremd zu sein.