Auf diesen Brückenschlag wartet Linz schon lange
LINZ. Die Westring-Baustelle: Ab Mitte Dezember wird 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche gebaut.
Diese Baustelle wird ein logistischer Albtraum. Jahrelang haben Ingenieure getüftelt, wie auf den schmalen Uferstreifen der Donau eine der größten und wichtigsten Baustellen der vergangenen Jahrzehnte in Linz Platz finden kann. Dutzende Baumaschinen, Lagerplätze für Material, ein eigenes Betonmischwerk, Silos, Zu- und Abfahrten. All das muss irgendwie neben (und zum Teil auf) der Donau Platz finden.
Von dieser logistischen Mühsal werden die Autofahrer nicht viel zu Gesicht bekommen. Auf beiden Seiten der Donau wird die Uferstraße im Baustellenbereich vollständig eingehaust. "Das ist nur eine von rund 2000 Auflagen, die wir beim Westring erfüllen müssen", sagt Martin Pöcheim von der Asfinag. Wanderfalke, Fledermaus, Biber, Lärmschutz, Reinigungsvorschriften oder eine Ombudsstelle, die rund um die Uhr erreichbar sein muss. Die Liste der Behörden-Vorgaben ist mannigfaltig und teils ein wenig kurios.
Die Männer, die dafür verantwortlich sind, dass der Westring am Ende auch tatsächlich all diese Auflage erfüllt, sind Asfinag-Projektleiter Franz Sempelmann und der Leiter der Bauaufsicht, Wilhelm Keplinger, von der Pöyry Austria GmbH. "Business Manager Large Projects" (Geschäftsleiter für Großprojekte, Anm.) steht auf seiner Visitenkarte. Vor dem Westring hat er den Bau eines Pumpspeicherkraftwerkes in Kärnten überwacht. Gemeinsam mit 20 Kollegen wird er dem österreichisch-italienischen Baukonsortium in den kommenden Jahren ganz genau auf die Finger schauen.
Wilhelm Keplinger (li) und Martin Pöcheim auf der künftigen Baustelle.
Etwa ein Jahr nach dem Baubeginn wird sich der Anblick des Donautals nachhaltig verändert haben. 500 Meter lange Stahlkabel werden dann hoch über der Donau hängen. An ihnen werden dutzende Trageseile montiert, die wiederum die einzelnen Brückenelemente tragen werden (siehe Grafik rechts).
Brücke ohne Anschlüsse
Etwa zwei Jahre nach Baubeginn wird die Hängebrücke fertig sein. Bis 2023 bleibt sie aber noch den Baumaschinen vorbehalten. Von der Brücke aus beginnend werden dann die Auf- und Abfahrten Stück für Stück in den Fels gesprengt. "Die ersten Sprengungen werden weiterhin hörbar sein, aber je tiefer wir im Fels verschwinden, umso weniger wird man davon mitbekommen", sagt Keplinger. Technisch sind diese Tunnel auch für den erfahrenen Ingenieur eine Herausforderung. "Einen Tunnel mit so einem großen Querschnitt, in engen Kurven durch den Fels zu führen, ist keine alltägliche Aufgabe", sagt Keplinger.
Der Schutt aus den Sprengungen wird über die Donau abtransportiert. "Wir haben ausgerechnet, dass etwa 800.000 Lkw-Fahrten notwendig gewesen wären, um das Material wegzubringen. Das hätte die Straßen zusätzlich belastet", sagt Pöcheim. Nach dem Genehmigungsmarathon für den Westring ist er froh, dass es "jetzt endlich wirklich losgeht".
Zahlen zum Westring
306 Meter lang wird die Hängebrücke über die Donau.
100 Anker, die tief in den Felsen geschlagen werden, geben der Brücke in den Felswänden Halt.
12.900 Tonnen wiegt die Westring-Brücke.
133 Millionen Euro erhält das Konsortium aus österreichischen und italienischen Firmen für den Bau der Westring-Brücke.
3100 Tonnen kann die Brücken-Konstruktion tragen.
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800.000 LKW Fahrten für den Aushub....
und über die "bösen" Diesel PKWs wird geschimpft.
Der erste Abtransport mit Schiffen entlastet etwas den Linzer Stadtverkehr. Was ist dann? Bleibt der Aushub auf den Schiffen, wird er in die Donau geschüttet...?
Oder vielleicht doch eher mit LKWs abtransportiert?
Dann sind es wieder 800.000 LKW Fahrten mit zusätzlichen Umbaggerungen/Ausladungen aus den Schiffen.
Ist eine ähnliche Argumentation wie die hochintelligente Aussage von BGM Luger: die Autos verschwinden in den Tunnels.
Wie schaut das aus, wie kommen Fahrzeuge aus Eferding auf die A26?
Brückenauffahrt am Linzer Donauufer. Wie sonst?
Ich frag nur, weil hier so weite unterirdische Äste eingezeichnet sind: › https://asfinag.azureedge.net/media/2591/a26_2011_pr40_totale_nord_ba3_5-20.jpg
Von einer Anschlßstelle Linz Mitte ist nichts zu sehen, oder?
Was meinen Sie damit? Wo sollte die Ihrer Meinung nach sein?
Bei nüchternem Fahrer regulär auf den vorhandenen Straßen, weniger glückliche Fahrzeuge ebenfalls, aber auf einem Aufleger nach Rumänien.
Am besten mit dem Taxi oder Postbus.
Über Wilhering fahren würde ich sagen.
themes
regional-rassisten? das kulturprogramm (museen, restaurants, konzerte) ist in der stadt linz sicher größer als in z.b. bad leonfelden. da wird als kultur früh-shoppen mit blasmusik verstanden. das weiß ich, ich wohnte jahrzehnte lang an beiden orten zwinkern
paßt; ich hab andere gemeint, nicht dich
Brücke macht optisch was her.Schaut edel aus.
Zu viel für das Linz, meine ich. Zu überheblich.
Und zu spät - an der Donau und terminlich.
Ist ja nur ein Abbild, das Donautal wird damit bestimmt nicht schöner.
Es gibt nichts Besseres für Linz und das nahe Mühlviertel als bald 4 im Bau befindliche neue Donaubrücken.
Endlich!
Na hoffentlich hat jemand den Verantwortlichen gesagt, dass die Brücke, wenn sie zwei Jahre lang mit fetten Baumaschinen befahren wird, bei Eröffnung nicht mehr neu ist. Vielleicht sogar schon ein Sanierungsfall?
Unsere Brückenbauer sind keine italienische Egozentriker wie der Fall in Genua, der Experten von Anfang an (nicht erst jetzt!) suspekt war.
Das ist Ihre Wunschvorstellung, immerhin sind die Italiener mit im Boot und wir wissen noch nicht wie sich die Baustelle entwickelt...
Aber nicht unter einem Brückenbauer, dem Architektur mehr bedeutete als Statik bei später Wahrheit der Kritik.
Die KASPERN sollen zuerst CHEMIE KREISVERKEHR vergrößern aus zwei Spuren.
Es ist vollbracht
50 Jahre nach dem Leibbrand Plan, wo die autogerechte Stadt propagiert wurde und drei Jahre nach einer ausgelassenen Spatenstichfeier wird mit dem Bau einer Autobahnbrücke begonnen.
Anstatt die Autoflut, einzudämmen, wird mit diesem Projekt das Gegenteil bewirkt.
Unisono sind sich Wolfgang Braun im Leitartikel der OÖN vom 28. Juli 2018, der Klimaforscher Karl Steininger und Philipp
Blom einig, dass in unserer Entwicklung vieles schief läuft.
Mit Recht kritisiert Herr Braun die halbherzige Umsetzung der globalen Klimaschutzgipfel, die absurde Fußball WM in Katar oder die skurrilen Offenbarungen des amerikanischen Präsidenten.
Gleichzeitig und nicht weniger berechtigt, bestätigt der Klimaforscher, dass Österreich zu wenig tut. Denn wenn es so wäre, dann würde der Linzer Westring, das Fragment des Leibbrand Planes, längst gestoppt und die Milliarde in einen komfortablen, öffentlichen Nahverkehr umgeleitet werden.
Wo siehst du eine Autobahnbrücke?
Ich sehe eine längst überfällige vorstädtische Verbindung über die Donau.
Bis 2035 wohl mit 30km/h befahrbar, danach mit 50 km/h.
Noch 10 Brücken oder Tunnel gehen zwischen Mauthausen und Aschach ab!
Brücken fehlen - Ja! Aber eine Autobahn in die Stadt hinein zu führen ist nicht nachhaltig. Moderne Verkehrskonzepte denken vernetzt und sehen anders aus!
Welche Autobahn?
Denkst die 300m über die Donau darf man dann 140 fahren!?
Sind da irgendwo Schutzwege oder Begegnungszonen geplant? Bitte um Info, wenn Sie da mehr wissen.
Es heißt aber Autobahnbrücke, weil man so besser verschleiern kann, dass man weder an Radfahrer noch an Fußgänger gedacht hat...
Ich glaube diese 50km/h Brücken nennt sich Autobahn, damit die Finanzierung in der Asfinag versteckt werden kann = weg vom Staatsbuget.
Und damit das Roadpricing dort wirkt.
Als Gegenzug ohne Roadpricing kommen ja eh die Flyover bei der ...tatata... Autobahnbrücke...
Und die Nibelungenbrücke ist dann leer.
Und die Nibelungenbrücke ist dann leer...
Genau danach schreien ja auch so viele Ignoranten, und nun ist auch wieder nichts recht.
glaube nicht, dass das ignoranten waren,
auf keinen fall Leute aus der rudolfstraße
Dazu müsste man auf beiden Seite Lifte einbauen. In den Tunnel-Auffahrten wärs bedenklich.
Man hätte durchaus auch eine Brücke planen können, die von Fußgängern und Radler benutzbar wäre. Wollte man aber nicht. Die Gründe wurden aber noch nicht kommuniziert...
80km/h sind geplant, woher hast du die 50?
Da fast alles im Tunnel verläuft, wird man bei dichtem Verkehr wegen der Verkehrssicherheit das Tempo auf 50 oder 60 km/h drosseln. Nur in der Nacht und am Sonntag wird es Tempo 80 gegeben.
Es wird halt so wie im Bindermichl-Tunnel sein. Meistens 80, in der Rushhour 60.
Ja in Aschach darf man auch 100 drüber fahren, weil außerhalb des Ortsgebiets...
Jedoch bei dieser Brücke, Lärmschutz und so, natürlich 50 km/h.
Die Anschlussstellen vertragen 30-40km/h sind ja enge Kurven in Tunneln...
Das ist keine Autobahn, die Brücke wird halb so breit wie die Nibelungenbrücke.
Und woher hast du die 50?
Anstatt die Autoflut, einzudämmen, wird mit diesem Projekt das Gegenteil bewirkt.
--- ist halt nicht gelungen, die Autos durch verunmöglichen des Autoverkehrs umzubringen.
Verunmöglichen - _das_ fällt _dir_ ein
Möchtegern-Volkserzieher nach 80 Jahren Erfahrung.
Ver-Unmöglichen
Hinter den jahrelangen Verzögerungen und fehlende Entschlossenheit dieses Projekt durchzudrücken, birgt sich möglicherweise das Aufkommen von Zweifel bei den Entscheidungsträgern.
Wenn das so ist, dann drückt bitte die Stopptaste. Es ist noch nicht zu spät. Ihr habt das Recht gescheiter geworden zu sein und verliert nicht das Gesicht, im Gegenteil, ihr findet es wieder.
Auch die Bauwirtschaft verliert nichts.
Der Ausbau eines generösen, komfortablen ÖPNV ist kaum billiger als eine 4spurige Autobahnbrücke mit einem Loch unter dem Freinberg, aber er dämmt die Autoflut. Die Stadtbewohner und Pendler würden es danken zu wissen.
ich zweifle auch schon lange
an den grünen
Verkehrspolitik im 70er-Jahre-Stil -- und die Landeszeitung applaudiert. Wir stecken schon sehr tief in der Provinz.
Ganz tief in der Provinz schau ich nachts nach Süden und was seh ich? Den Himmel voller Linzer Lichtersmog
Schau halt nach Norden. Da ist es Besser.
Da seh ich Windmühlen, die meistens stehn. Sancho Pansa fehlt mir grad noch für die Literatur.
Was ist daran 70er Jahre, wenn eine seit 50 Jahren überfällige Brücke errichtet wird?
Die ersten Pläne für diesen "Westring" reichen bis in die 1950er-Jahre zurück.
Es ist vollbracht
50 Jahre nach dem Leibbrand Plan, wo die autogerechte Stadt propagiert wurde und drei Jahre nach einer ausgelassenen Spatenstichfeier wird mit dem Bau einer Autobahnbrücke begonnen.
Anstatt die Autoflut, einzudämmen, wird mit diesem Projekt das Gegenteil bewirkt.
Unisono sind sich Wolfgang Braun im Leitartikel der OÖN vom 28. Juli 2018, der Klimaforscher Karl Steininger und Philipp Blom einig, dass in unserer Entwicklung vieles schief läuft.
Mit Recht kritisiert Herr Braun die halbherzige Umsetzung der globalen Klimaschutzgipfel, die absurde Fußball WM in Katar oder die skurrilen Offenbarungen des amerikanischen Präsidenten.
Gleichzeitig und nicht weniger berechtigt, bestätigt der Klimaforscher, dass Österreich zu wenig tut. Denn wenn es so wäre, dann würde der Linzer Westring, das Fragment des Leibbrand Planes, längst gestoppt und die Milliarde in einen komfortablen, öffentlichen Nahverkehr umgeleitet werden.
Welche Autobahnbrücke?
na, welche wohl?
Ja, wo siehst du eine Autobahnbrücke?
Die neue Brücke wird eine 50km/h Brücke.
Ab 2035 irgendwann, wenn sie erstmalig voll befahrbar ist.
Bis dahin wegen Dauerbaustelle wohl 30km/h.
Es geht um 300m Brücke, nicht um 300km Autobahn.