Der Dialekt, eine lebendige Sprache
Wie bitte? Nicht jeder kann mit Dialektausdrücken etwas anfangen. Um die sprachliche Verwirrung aufzulösen, erklären die OÖNachrichten Mundartwörter.
Dialektquiz: Testen Sie Ihr Mundartwissen beim Dialekt-Quiz
Wer das Wort "brecheln" verwendet, wird in der Regel verwirrte Blicke ernten. Obgleich es einst ein gängiger Terminus in der Flachsverarbeitung war. Bevor man den Flachs weiterverarbeiten konnte, musste man diesen "brecheln". Übrig blieben die feinen Flachsfasern zur Weiterverarbeitung.
Ähnlich wie dem "Brecheln" ergeht es vielen Mundartwörtern. Sie werden von technologischen Innovationen aus dem Sprachgebrauch verdrängt. Ein Schicksal, das aber nicht nur einzelnen Dialektwörtern beschert ist, auch aus dem Hochdeutschen verabschieden sich stetig Wörter – so streicht von Neuauflage zu Neuauflage die Duden-Redaktion jene Begriffe, bei denen der Zusatz "veraltet für" steht.
Ständiges Kommen und Gehen
Auf der anderen Seite drängen neue Wörter in die Mundart herein. War es vor Jahrzehnten das Wort "Schampa", so verhält es sich heute mit "tschün".
Der "Schampa" hat es vom Englischen in den Dialekt geschafft. Von "jump", also hüpfen – im übertragenen Sinn hineinhüpfen –, bis zu "Schampa" war es nur ein kurzer Sprung. Analog verhält es sich mit "chillen", also entspannen. Im Sprachgebrauch der Jugend wurde es zu "tschün" und ist kaum noch wegzudenken.
Im 18. Jahrhundert war es das Französische, das den heimischen Sprachschatz prägte. Wörter wie "Trottoir", "Pompadour" und "Paraplü" klingen für Jüngere wie antiquierte Dialektwörter, stammen aber aus frankophilen Zeiten.
Heute kommen neue Wörter aus dem norddeutschen und dem anglosächsischen Raum. Bei der Annäherung des Österreichischen mit dem Norddeutschen spielt vor allem das Fernsehen eine entscheidende Rolle. Die Wörter "lecker" und "Junge" sind bei Kindern bereits fix verankert. "Die Jugend pflegt und lernt einen norddeutschen Standard", sagt Stephan Gaisbauer vom Adalbert-Stifter-Institut Linz. Allerdings, so führt er ins Treffen, gibt es auch eine kleine Gegenbewegung: "Servus" und "eh", im Sinne von "eh schon gewusst", wandern vom Süden in den Norden.
Mobilität setzte Dialekt zu
"Die stetige Veränderung ist ein wesentliches Merkmal der Sprache", sagt Gaisbauer. Der Dialekt lebt also – und das, obwohl er seit mehreren Jahrhunderten totgesagt wird. Die zunehmende Mobilität nach dem Ersten Weltkrieg hat dem Dialekt tatsächlich zugesetzt. Bei vielen Lokaldialekten hat ein Ausgleich stattgefunden, bestimmte Eigenheiten sind verschwunden. "Aber das trifft den Dialekt nur marginal."
Dank Facebook, WhatsApp & Co. erlebt die Umgangssprache eine Art Renaissance. Denn in diesen Foren schreiben, laut einer Studie unter Gymnasiasten, drei von vier Schülern, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. "Es spricht also nichts dafür, dass sich dieser Umgang mit der Sprache negativ auf die Textkompetenz für Maturaarbeiten auswirkt."
Irgendwie verhält es sich mit dem Dialekt und mit der Sprache auch ein wenig wie beim "Brecheln" – am Ende bleibt über, was verwertbar ist.
lasserling = manchmal; geina = loben; urassn = verschwenden; zwergstiwad’Acka = querfeldein
Nachgefragt bei Klaus Huber, Präsident des Stelzhamerbundes Oberösterreich
Der Mühlviertler war jahrelang als Journalist tätig und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Sprache und Brauchtum. Seine Volkskultur-Kolumne erscheint donnerstags in den OÖNachrichten.
Hat für Sie die Mundart einen besonderen Charme?
Ja, den Charme des Vertrauten und unschlagbar Guten. Sie ist heimelig und dem sogenannten Hochdeutsch in vieler Hinsicht überlegen.
Inwiefern meinen Sie das?
Mit der Mundart lassen sich Umstände, Stimmungen und Zwischentöne mit exakt treffenden Wörtern wiedergeben.
Wie wichtig ist es, dass wir Mundart im täglichen Sprachgebrauch pflegen?
Sehr. Als jene Sprache, die wie keine andere das Lebensgefühl einer Region ausdrückt, ist sie wichtig für das Wir-Gefühl und Selbstverständnis einer Bevölkerungsgruppe in der Zeit der Globalisierung und Gleichmacherei.
Muss man sich um den Dialekt Sorgen machen? Er wird ja schon seit Jahren totgesagt …
Wäre unverändertes Erhalten das Ziel, stünden wir auf verlorenem Posten. Doch jede Sprache entwickelt sich ständig weiter, das ist kein Problem. In unserer Zeit – unter dem Einfluss von Migration, Reisen und Fernsehdeutsch – dringen Veränderungen allerdings schneller und tiefer ein als je zuvor. Dialekte werden dennoch überleben, wenn auch angereichert mit Wörtern und Phrasen aus vielen Regionen und Sprachen, Wienerisch und Norddeutsch, Türkisch und Englisch ... Den Klang jedoch, den charakteristischen Tonfall, den typischen Satzbau und unsere urigen Wörter verlieren wir nicht.
Schicken Sie uns Ihre liebsten Mundartwörter an hoamatland@nachrichten.at
Es gibt sogar Leute, die sich für ihren Dialekt - und damit auch für ihre Herkunft schämen!
Klaus Albrecht Schröder z. B.
"österreich oben und unten" gesehen und zu meinem entsetzen hat der niavarani der oberösterreich-hymne nicht nur nicht gesungen, sondern hochdeutsch vorgetragen.
die können nicht einmal das " sch" sprechen!!
z.b. wir sogn China und unsere super Nachbarn Schina oda wir sogn Tag und de sogn Dach!!
Also von denen kaunst nix lerna
an ÖDÖGÖDÖGGÖ ?
Do muast an Ungarn frogn!
Am besten an aus Gödöle!
des is a Öltiegel-Deckel!
gödöllö - so heisst der liebesnest von sisi und graf andrassy
...waun si a Schproch vaendat? Wia redn heit a nimma so wia de Gebrüda Grimm. Und wea Eignheitn mog, wiads hoch hoitn.
herst Oida des fetzt voi......
von Zaungast_17 (17755) · 27.03.2015 09:53 Uhr
Die Muttersprache ...
ist die Identität der Menschen.
ABSOLUT RICHTIG !...
man stelle sich vor die Mutter spricht mit dem Baby oder Kleinkind hochdeutsch und mit den anderen Familienmitglieder Dialekt ...
WAS WIRD DAS KIND NACHSPRECHEN ? schon erraten ?
die Wurzeln sind für jeden Menschen wichtig und die regionale Sprache ist ein Teil derer.
richtig ...
und es gehört zum Kulturgut in Österreich und auch zu ALLE Länder wo Dialekte gesprochen werden ,egal welcher Sprache .
Ka Wunda!
Des vastengans nämli net!
.
Dann bin ich die Ausnahme?
Meine Mutter, eine Lehrerin,
hat mit mir bis zum Schuleintritt
nur hochdeutsch gesprochen!
Den Dialekt habe ich erst in den
Ferien von anderen Kindern
gelernt!
Mir gehts mit beiden Sprachen
ganz gut! Auch mit Norddeutsch,
Schwyzer-Dütsch geht so lala!
Auf Reisen kommt man mit
Englisch ganz gut weiter,
jetzt nur mehr in Wort und
und nicht mehr in Schrift!
www.wienerwörter.at
und was soll daran super sein?
Erstens interessiert den meisten Oberösterreichern der Weana Dialekt gar nicht, viele Wörter werden unangenehm (milde ausgedrückt) empfunden.
Zweitens sind auf den Postkarten keine Dialektwörter, sondern Redewendungen - im Gegensatz zum ÖON-Artkel und OÖN-Quiz.
Drittens ist das überhaupt kein Dialekt!
"auf der Seife stehen", wenn schon dann müsste es heißen: "auf da Safn ste"
Viertens:
Solche Redewendungen eins zu eins in eine andere Sprache (z. B. Englisch) übersetzen ist grober Unfug, es wird bei den Native-Speakers nie die gleiche Wirkung hervorrufen als wie in Deutsch.
Also alles in allem "ein voll super Projekt".
Nua dass das wast: du bist a Doim!
Schriftdeutsch: Dolm!
Wos du do lest, is net ois a weana Dialekt!
Und a i1/4la red no amoi aundast!
Und da Müh1/4la ah no amoi!
Und in de aundan Bundesländer erscht
recht!
Oba wos du do vazapfst is a Schmoarrn!
Nu wos, wann i noch Soizbuag foar, daun
lochans über mein Linza Dialekt, wais´des
net vastengan!
Vielleicht sollst DU genau lesen!
Genau das habe ich ja dem strizi mitgeteilt, nebenbei erklärt, dass wir hier den weana Dialekt nicht brauchen und dass der Link
www.wienerwörter.at hier völlig fehl am Platz ist.
Host mi vastaundn, du Doim !
I bi oft in Wean!
Wegn da Vawaundtschoft!!
Un warum soi der Link net
dosteh?
A Weana dialekt is a fia
maunche a neiche Sproch!
Leichta ois Chinesarrisch!
Lehrstuhl für Dialektforschung einrichten.
Als Institutsvorstand stelle ich mir Klaus Albert Schröder vor!
aber vorher sollte man sich unbedingt seine Sager zur OÖ-Landeshymne noch einmal geben! Der wäre wirklich der Richtige - kommt eh bald ins Pensionsalter, da könnte er das ehrenamtlich machen!!!!!!!!
Dialekt ist sowohl bei Sprachwissenschaft und Germanistik ein wichtiges Element.
speziell an die JKU Linz gedacht.
Aber da nimmt man vielleicht dem OÖN- Gastkommentator Roman Sandgruber was weg.
etwa Werbung im TV - schrecklich
als Engleutsch
mit spziellen Österreichischen Formen daherkommt und Zeitungen, darunter erfreulicherweise die OON, davon Gebrauch machen.
Kannn dieses Lob jemand an redaktion@oon.at schreiben, bitte? (Meine Adresse ist möglicherweise geblockt) Danke.
Ihr Lob ist angekommen, vielen Dank.
lg
die Online-Redaktion
Die Online-Redaktion reagiert also doch... auf LOB.
Kritik verhallt dagegen ohne jede Reaktion.
Könnte man als Feigheit interpretieren
Ich glaub eher, die SCHÄMEN sich!
auch in den O.Ö. Nachrichten die fürchterliche Phrase vom "Sinn MACHEN" sich bei vielen der Redakteuren durchgesetzt hat, obwohl der Stilist Klaus Buttinger seine Leser und Redaktionskollegen schon x-fach darauf hingewiesen hat, dass dieses "Sinn machen" grässlich ist und sicher kein gutes Deutsch.
hast ja auch recht, darum müssen wir die guten (Seiten) um so höher halten.
Hochdeutsch beibringen, bevor man den Dialekt heilig spricht?
Beim Deutschen herrscht in Österreich großer Nachholbedarf.
wir sprechen doch Deutsch !
Hochdeutsch ist nur für Weicheier ...
einmal international Geld verdienen will oder lieber auf die österreichischen Transferleistungen baut.
Wer sein Nest nicht verlassen will und wer sich auch im Alter mit wenigen Tausendern im Monat begnügt, der sich kann sich gerne über eine schöne Sprache und Redegewandtheit lustig machen. Den anderen gehört die Welt!
da nimmst halt Englisch oder Chinesisch her !
Polnisch,Bulgarisch ect. brauchst du wenn dein Auto Urlaub macht
wird sich auch mit Fremdsprachen blamieren.
dass jemand, der Dialekt spricht, nicht auch ausgezeichnet Schriftdeutsch beherrschen kann???
Nach deiner Logik müsste ich ja zu 95 % von Dummköpfen umgeben sein, die keinen geraden hochdeutschen Satz hervorbringen!
Im Übrigen geben Leute, die es wissen, die Empfehlung, mit Kindern durchaus Dialekt zu sprechen. Das Hochdeutsch kommt ohnehin automatisch. Es dürfte doch allgemein bekannt sein, dass Kinderbücher nicht im Dialekt verfasst werden. Wer also sein Kind fördern will, soll ihm lieber vorlesen.
Das Dämlichste ist doch, wenn Eltern mit ihren Sprösslingen in so etwas wie Hochdeutsch sprechen, untereinander reden sie aber im breitesten Dialekt.
Meine Cousine wurde am Bauernhof im allerärgsten Dialekt seitens der Eltern erzogen. Klarerweise hat sie sehr lange sehr "schlampig" gesprochen.
Heute ist sie eine erwachsene junge Frau, die die (hoch-)deutsche Sprache
perfekt beherrscht!
Resümee: Rede mit deinen Kindern so wie du mit deinem Partner sprichst und es wird in Ordnung sein!
Plausch net so an Topfn!
Dei nick passt jiazat bsondas
guat zu dein Gschwafalat!
sprechen wir Hochdeutsch, und der Norden des deutschen Sprachraumes Niederdeutsch.
Die Schweizer und Vorarlberger sprechen sogar Höchstdeutsch.
Das, was viele als Hochdeutsch bezeichnen, ist nur der verschriftlichte Standard. Die Aussprache, die wir im Fernsehen hören, und die als Hochdeutsch angepriesen wird, ist jedoch genau betrachtet, ebenso dialekt.
Schon mal mit einem Nord- und einem Südfranzosen gesprochen? Mit einem Engländer und einem Schotten?
Unterschiedliche Färbungen ein und derselben Sprache gibt es wohl bei den meisten Sprachen.
Sprache kommt von Sprechen, die Verschriftlichung ist stets nur ein unperfektes Mittel zum Zweck. Doch im Deutschen sollen wir uns die Zungen brechen, um das geschriebene 1:1 zu sprechen???
Papageie, bitte vortreten.
I bleib ban redn ban dialekt, und ban schreim ban schreibdeitsch. Sunst herad se se so au, wia de boa zeün ausschaun.
ist die Identität der Menschen.
Weshalb in aller Welt sollten wir deutsches Deutsch vor unserem jeweiligen österreichischen Dialekt-Deutsch beherrschen müssen?
einfach lächerlich diese Maturanten oder Erst-Semestrigen, die lautstark Hochdeutsch reden und zwischendurch "hauts ihnen wieder den Bauern aussa". ...
Ich rede nur mit Leuten Hochdeutsch, wenn ich mir sicher bin, sie verstehen mich sonst nicht.
Und ein kleiner Tipp am Rande: bei Berlinerinnen ist unser Dialekt sehr beliebt!
Beispiel gefällig? "Ich war als Einzigster im Wald gewesen".
wie bei dem wetter haben viele
die straucka,do is guat won ma
dahoam woame trittlinge hot!
ist der Migrantendialekt !
muss ich so erfahren, dass meine Kinder Migrationshintergrund haben!
selber Schuld !
wüst drisch?
Früher wußten migranten zuerst schimpfwörter, heute sinds einen schritt weiter?