Ein Pionier der Medienpädagogik
Manfred Pilsz widmet sich seit mehr als 40 Jahren der Kulturvermittlung.
Wenn ich eine Kellnerin für einen Film besetzen müsste, dann wäre es diese hier. Sie gibt einem das Gefühl, als wäre sie nur für dich allein da“, flüsterte Manfred Pilsz, 61, beim Treffen mit den OÖNachrichten, während die fleißige Dame im Linzer Café Traxlmayr servierte. Typisch für den Lehrer des Bundesrealgymnasiums Fadingerstraße in Linz, der seit 1. Dezember offiziell in Pension ist. Doch als Mensch, in dem sich Beobachtungsgabe, innere Ruhe und die Liebe zum Schöpferischen vereinen, wird er immer Medienpädagoge bleiben.
In Oberösterreich war er 1974 ein schulischer Pionier auf diesem heute so wichtigen Gebiet. Obwohl Pilsz das gar nicht geplant hatte, dessen graumelierte Langhaarmähne mit der Zeit zum Erkennungsmerkmal im Getümmel bei diversen Kulturveranstaltungen geworden ist. „Eigentlich wollte ich Opernsänger werden.“ Als Fünfjähriger hat er daheim bereits Mozart gesungen und war nach der Matura – an der Fadingerschule – wieder dorthin zurückgelockt wurden. Mit dem Angebot, Musik zu unterrichten. „Gleich im ersten Jahr haben mich die Schüler gefragt, ob wir nicht Theater spielen könnten.“ Pilsz hatte aber erkannt, dass das heimische Kabarett Österreich bald prägen wird.
Es entstand eine enge Verbindung mit Josef Hader. Es folgten Workshops, Auftritte, die von Schülern filmisch festgehalten wurden, selbst produzierte Werke, Radiobeiträge (seit 17 Jahren für Radio FRO) und ein eigener Medienzweig.
Unter den Pilsz-Schülern: Uschi Christl (ORF), Peter Schöber (ORF-III-Geschäftsführer) oder die „Prix Ars Electronica“-Gewinner David und Magdalena Wurm.
In Zukunft wird es Pilsz immer wieder als Gastvortragenden an „seine“ Fadingerschule ziehen, aus Linz weg seltener. Höchstens nach Bayreuth. Denn der frühere Tenor, den einst Landestheater-Doyenne Althea Bridges „mütterlich“ durch ein Duett aus „Lohengrin“ trug, ist großer Fan von Wagners Musik.
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