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Zufallsfund änderte die Geschichte von "Stille Nacht"

Von René Laglstorfer, 24. Dezember 2023, 08:55 Uhr
Zufallsfund änderte die Geschichte von "Stille Nacht"
Bild: Picasa

SEEWALCHEN. Jahrelang glaubte man der schönen, aber falschen Legende, das berühmteste Weihnachtslied der Welt – "Stille Nacht" – sei kurz vor seiner Uraufführung am Heiligen Abend 1818 in Oberndorf innerhalb weniger Stunden entstanden.

Erst 1995 konnte eine Oberösterreicherin dank eines glücklichen Zufalls Licht in die tatsächliche Entstehungsgeschichte von "Stille Nacht" bringen.

Renate Ebeling-Winkler aus Seewalchen am Attersee arbeitete damals als Bibliothekarin im Salzburg Museum. "Zum Dank für ihre Arbeit zeigte ich meinen ehrenamtlichen Helfern einige ,Schätze’ des Museums, darunter Notenblätter des ‘Stille Nacht’-Komponisten Franz Xaver Gruber." Plötzlich sagte die pensionierte Gymnasialprofessorin Elisabeth Kruckenhauser: "Du, Renate, bei mir im Wohnzimmer hängt auch noch eine gerahmte, aber sicher nicht wertvolle Abschrift des Liedes."

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Von ihrem Haus am Mönchsberg oberhalb der Salzburger Altstadt brachte Kruckenhauser am nächsten Tag das Schriftstück, an dem die Zeit nicht spurlos vorübergegangen war und der weihnachtliche Familiengesang Gebrauchsspuren hinterlassen hatte, ins Museum zu ihrer Freundin.

"Auf den ersten Blick faszinierte mich die saubere und klare Handschrift des Verfassers", sagt Ebeling-Winkler. Bei der Stelle "Text von Joseph Mohr" mit der Jahreszahl "1816" stutzte sie jedoch, war doch Stand der Wissenschaft, dass "Stille Nacht" 1818 in Oberndorf entstanden war. Einen Schreib- oder Lesefehler konnte die Historikerin und Bibliothekarin rasch ausschließen.

Cognac zur Beruhigung

"Plötzlich erfasste mich ein Hochgefühl und ein Anflug von Nervosität", erinnert sich die Oberösterreicherin. Obwohl die Unterschrift Mohrs durch den abgekürzten Zusatz "manu propriae" als eigenhändig ausgewiesen war, lud sie Musikologen und Archivare ein, um ganz sicherzugehen, dass es sich um ein Original aus der Hand Mohrs handelte. "Sie verlangten wegen der sich abzeichnenden ‘Weltsensation’ nach Cognac zur Beruhigung", sagt Ebeling-Winkler mit einem Schmunzeln.

Daraufhin setzte ein medialer Ansturm ein, den niemand erwartet hatte. "Wir konnten uns vor Anfragen und Drehgenehmigungen nicht wehren." Doch es sollte noch etwas dauern, bis die rätselhafte Jahreszahl 1816 auf dem Notenblatt restlos entschlüsselt werden konnte und Mariapfarr als Entstehungsort des Textes ins Licht der Öffentlichkeit rückte. Wie das wertvolle Blatt Papier in den Besitz der Familie Kruckenhauser gelangte, ist bis heute ungeklärt.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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Gruenergutmensch (1.507 Kommentare)
am 26.12.2023 21:23

Den Text als Weihnachtsgedicht hat Joseph Moor schon einige Jahre zuvor geschrieben, das ist allgemein bekannt, während Gruber offenbar nach der Feststellung, dass die Orgel irreparabel ist, die Melodie binnen sehr kurzer Zeit komponierte,

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GunterKoeberl-Marthyn (18.193 Kommentare)
am 25.12.2023 10:58

Für jeden Texter und Komponisten eine enorme Beruhigung, so ein Lied in so wenigen Stunden mit den vielen Strophen zu schaffen und dazu mit so vielen Überlegungen ist fast unmöglich und ich habe an dieser Geschichte immer gezweifelt. Wichtig ist aber, dass die Strasser Familie dieses Lied vor dem Kaiser sangen und dann auf den Tourneen in die Welt getragen haben, sie haben das Lied erweckt und gehören ebenfalls in die Geschichte eingebunden! 1832 sangen sie "Stille Nacht" im Leipziger Gewandhaus in der Pause und in Dresden wurde das Lied 1833 gedruckt ! 1839 erklang durch den 18jährigen, der mutig sein "Rainer Quartett" gründete hatte und in der "Neuen Welt" in New York erstmalig gesungen haben! Daraus wurde die erfolgreiche Nationalsängergesellschaft Ludwig Rainer, sie haben das Lied in die Welt getragen und berühmt gemacht! Schöne Weihnachten für ALLE!

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sagenhaft (2.383 Kommentare)
am 25.12.2023 14:15

in Fuegen steht es im Museum ein wenig anders. Die Geschwister Rainer lud der Zar Alexander I bei seinem Besuch im Schloss Fuegen am 11.Oktober 1822 nach St. Petersburg ein und mit seinem Einladungsschreiben durften sie an den Hoefen in Europa singen, 183. sogar bei der Kroenung der Koenigin Victoria in London. So wurde das Lied weltberuehmt

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beisser (10.438 Kommentare)
am 25.12.2023 09:13

Und wem nützt diese Erkenntnis ? Völlig nutz- und sinnlos.

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Utopia (2.871 Kommentare)
am 25.12.2023 12:49

Für Manche

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susisorgenvoll (17.113 Kommentare)
am 25.12.2023 15:46

Für Musikwissenschafter ist diese Erkenntnis sehr wohl bedeutend!

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sagenhaft (2.383 Kommentare)
am 25.12.2023 18:22

Stimmt, bei so unbekannten und unbeliebten Liedern wie Stille Nacht, heilige Nacht interressiert fie wahre Geschichte niemand. Da ist die Fuszball Landesliga interessanter.

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gamwol (1.290 Kommentare)
am 25.12.2023 08:46

Ist mir völlig wurscht

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jeep42001 (1.724 Kommentare)
am 25.12.2023 07:11

Weder das Eine, noch das Andere.!
Es beweist, dass es Markeding, Schwindel, und Betrug, auch schon vor 200 Jahren gegeben hat.!

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Utopia (2.871 Kommentare)
am 25.12.2023 12:50

Wo sehen Sie Marketing, Schwindel, Betrug?

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Coolrunnings (2.698 Kommentare)
am 26.12.2023 06:53

Da gibts Bücher , mit denen seit über 2000 Jahren riesiges Marketing ,Schwindel und Betrug betrieben wird. Und ohne jeglichen wissenschaftlichen Beweis glauben bis heute alleine in Österreich knapp 50% an diese Geschichte. Jedes Jahr wird die Anzahl derer die daran glauben zwar weniger.....aber dennoch bin ich immer wieder erstaunt was man mit "Marketing" (sehr oft auch gewaltsam) über so einen Zeitraum aufrecht erhalten kann.

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Floh1982 (2.465 Kommentare)
am 24.12.2023 18:29

Ist das jetzt eine gute oder schlechte Nachricht?

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