Corona-Demo führt zu Chaos in der Linzer Innenstadt
LINZ. Mehr als 1500 Personen haben am Mittwochnachmittag in Linz gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung demonstriert. Großen Ärger hat die Demonstration vor allem bei vielen Verkehrsteilnehmern ausgelöst.
Zwei Versammlungen waren für den heutigen Tag angemeldet. Eine Gruppe von rund 400 Personen war am frühen Nachmittag auf der Landstraße von Urfahr kommend Richtung Volksgarten unterwegs. Eine zweite Zusammenkunft fand an der Promenade vor dem Landhaus statt. Laut Schätzungen der Polizei haben sich dort am Nachmittag zwischen 1500 und 2000 Demonstranten eingefunden. "Wir haben aus den Erfahrungen der Vergangenheit gewusst, dass eine starke Mobilisierung stattfinden kann. Mit einer derartig hohen Teilnehmerzahl haben wir aber im Vorfeld nicht gerechnet", betonte Michael Hubmann, Einsatzleiter der Polizei im OÖN-Gespräch.
Video: OÖN-TV war bei der Demonstration vor Ort
ORF-Journalist attackiert
Ein Journalist des ORF wurde von mehreren Demonstranten verbal bedroht und physisch bedrängt, weswegen die Polizei einschreiten musste. Die Polizei berichtete später von "Handgreiflichkeiten" gegen den Kameramann. SPÖ-Landesgeschäftsführer reagierte darauf in einer Aussendung "entsetzt":
"Für dieses Chaos ist Thomas Stelzer mitverantwortlich. Er hat die FPÖ zu seiner Partnerin gemacht, obwohl diese alle notwendige Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der OberösterreicherInnen torpediert". Sein Zickzack-Kurs habe Teile Bevölkerung verunsichert.
Ein Video des Vorfalls kursiert auf Twitter:
Demonstranten blockieren Verkehr
Großen Ärger hat die Versammlung bei vielen Pendlern ausgelöst. Mitten in der Stoßzeit hat ein Teil der Gruppe die Nibelungenbrücke blockiert und so einen langen Stau verursacht. Dass sich die Demonstration auf die Brücke verlagert, war laut Polizei nicht geplant. Bis zum Abend mussten mehrere Straßen gesperrt werden, die Innenstadt sollte von Pkw-Lenkern gemieden werden, wie die Polizei auf Twitter informierte.
Gegen 16:30 Uhr hat die Polizei die nicht angemeldete Versammlung auf der Brücke aufgelöst. Seit etwa 17 Uhr fahren die Linzer Straßenbahnen, die während der Demonstrationen zwischen Sonnensteinstraße und Hauptplatz nicht verkehren konnten, wieder auf der gesamten Strecke. Es werde einige Zeit dauern, bis sich die Intervalle wieder einpendeln, teilte eine Sprecherin der Linzer Linien mit.
Video: OÖN-Redakteur Gabriel Egger hat die Verkehrslage auf der Nibelungenbrücke beobachtet
Insgesamt gab es laut Polizei eine Festnahme wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und 47 Anzeigen. Auch in anderen Städten Österreichs kam es am Mittwoch zu, meist kleineren, Demonstrationen. Mehr dazu hier.
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