Deutsche Streiks: "Pendler waren gut vorbereitet"
LINZ / WIEN. Gestern Früh standen vielerorts die Züge still, so auch in Oberösterreich. Streiks zu Ostern wird es jedoch keine geben
Zahlreiche Staumeldungen im Radio, überfüllte Straßen, stockender Frühverkehr: Es war ein Montagmorgen, an dem alles zusammengekommen ist – so die Einschätzung von Asfinag-Sprecher Christoph Pollinger. "Viele sind aufgrund der Streiks in Deutschland auf das Auto umgestiegen. Dazu kam das schlechte Wetter, und es war Wochenbeginn."
Kein Wunder, dass auf vielen Hauptverbindungen, etwa auf dem Weg über das Deutsche Eck, gestern Früh Stillstand herrschte. Mit Mitternacht begann der 24-stündige Warnstreik der deutschen Gewerkschaft Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, um den Druck bei Lohnverhandlungen zu erhöhen.
Schienenersatz gut organisiert
Im Bahnverkehr dürften sich offensichtlich viele Pendler bereits am Wochenende über den Schienenersatzverkehr informiert haben. "Natürlich kommt es dann zu zeitlichen Verzögerungen, weil man auf der Schiene schneller unterwegs ist als auf den Straßen. Noch dazu beim Frühverkehr. Aber das Angebot wurde sehr gut angenommen, es entstand kein Chaos auf den Bahnhöfen – das hätte man ursprünglich anders erwartet", sagt Klaus Baumgartner von den ÖBB.
Seit Donnerstag wurden die Reisenden über die geplanten Streiks in Deutschland informiert, "so konnte jeder rechtzeitig reagieren. Vonseiten der ÖBB wurde auch der Rat erteilt, nicht notwendige Fahrten zu verschieben", sagt Baumgartner.
In Oberösterreich war besonders die Strecke von Schärding nach Passau betroffen, auch hier wurden Ersatzbusse für die Pendler bereitgestellt. Der Railjet, der die Fernverkehrsverbindung von Vorarlberg über Tirol, weiter über das Deutsche Eck nach Salzburg, Linz und Wien darstellt, wurde auf der Strecke zwischen Kufstein und Salzburg Hauptbahnhof unterbrochen.
Kein Streik zu Ostern geplant
Nicht nur der Bahnverkehr hatte gestern mit starken Einschränkungen zu kämpfen. Auch beim Blue Danube Airport in Hörsching waren die Auswirkungen des Streiks in Deutschland deutlich zu spüren. Flüge von und nach Frankfurt wurden gestern, Montag, ersatzlos gestrichen.
Nach Auskunft des Wiener Flughafens wurden alle Flugverbindungen zwischen Wien und München, Frankfurt, Nürnberg und Stuttgart gestrichen – insgesamt fielen 28 Hin- und 27 Rückflüge aus. Ob weitere Streiktage zu erwarten sind, ist unklar. Die Nachwirkungen des Streiktages gestern werden wohl auch heute noch zu spüren sein.
Für all diejenigen, die eine Reise über die Feiertage geplant haben, gibt es Entwarnung: Die Gewerkschaft plant laut eigenen Angaben keine Streiks während der Osterzeit.
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Es ist eine Umweltschande, die teure Bahninfrastruktur zu bestreiken und damit völlig unnötig Emissionen, Verbräuche und Extragefahrenpotenziale zu erzeugen.