Drohnen als wichtiges Hilfsmittel für die Feuerwehr
SAXEN/BAD ISCHL. Am Samstag wurden dank der Feuerwehr-Drohne Glutnester in einer Scheune entdeckt.
Ob zur Dokumentation von Verkehrsunfällen aus der Luft, bei der Suche nach Vermissten oder als Unterstützung bei der Brandbekämpfung: Immer häufiger kommen Drohnen auch bei Feuerwehren zum Einsatz. Wie hilfreich die ferngesteuerten Fluggeräte im Ernstfall sind, hat sich am Samstagabend gezeigt. In der Ortschaft Patzenhof bei Saxen (Bezirk Perg)bemerkte ein 34-jähriger Mieter Brandgeräusche, die aus dem Nebenhaus eines landwirtschaftlichen Gebäudes kamen.
Bereits beim Eingang der Scheune, die mit Futtermittel und Stroh gefüllt war, kamen dem Mann die Flammen entgegen. Er alarmierte umgehend die Feuerwehr. Elf Feuerwehren mit mehr als 160 Einsatzkräften waren bei dem Vollbrand, der bereits bei der Anfahrt mit Alarmstufe 2 beurteilt wurde, im Einsatz. Zur Unterstützung der oberösterreichischen Kameraden rückten auch zwei Feuerwehren aus Niederösterreich an.
"Die Scheune musste mit einem Teleskoplader abgetragen werden, um die Glutnester zu entdecken. Vor allem ging es darum, das Wohngebäude zu schützen und ein Übergreifen der Flammen zu verhindern", sagt Victor Vogelsang, Hauptamtswalter beim Bezirksfeuerwehrkommando in Perg.
Durch den Einsatz der Drohne mit eingebauter Wärmebildkamera konnten schließlich zahlreiche Glutnester in der Scheune entdeckt werden. "So haben wir ein viel besseres Bild bekommen, wo die Hotspots des Brandes sind", sagt Max Kühberger, Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Saxen. Auch mehrere Gasflaschen, die in der Scheune gelagert worden waren, wurden durch ihre Wärmestrahlung mithilfe der Drohne entdeckt. "Diese wären sonst ein großer Gefahrenherd gewesen. Wir konnten sie aber rechtzeitig kühlen", sagt Vogelsang.
Der Einsatz dauerte bis in die frühen Morgenstunden an, gestern Vormittag rückten erneut zwei Feuerwehren zu dem Landwirtschaftsgebäude aus, da erneut Glutnester entdeckt worden waren. Personen oder Tiere wurden bei dem Brand nicht verletzt, die Brandursache dürfte ein Akku in der Werkstätte der Scheune gewesen sein.
Drohneneinsatz bei Tiersuche
Doch nicht nur im Brandeinsatz, auch bei der Suche nach abgängigen Tieren verwenden die Einsatzkräfte verstärkt die Drohnen. Samstagnachmittag rückten zwei Kameraden der Hauptfeuerwache Bad Ischl zum Assistenzeinsatz in Ebensee aus. Ein Landwirt wollte seine Kühe mit einem Anhänger auf eine Alm bringen. Nach dem Öffnen der Ladebordwand waren drei junge Kälber davongestürmt und nicht mehr auffindbar. An drei Stellen wurden Suchflüge, auch mit der Wärmebildkamera, durchgeführt. Die Suche blieb jedoch trotz Drohnen erfolglos. (kap)
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Ich finde Drohnen sind eine gelungene Errungenschaft,
leider werden sie nicht nur zum Vorteil für Menschen eingesetzt
Leider wurde am 8. Juni die neue Novelle zu den Luftverkehrsregeln veröffentlicht mit tragischen Folgen für die Drohnen der Polizei und der Feuerwehr. In dieser Verordnung haben das Gewessler-Ministerium und die Austro Control einen schweren Fehler gemacht. Ab 12. August dürfen im Umkreis von 2,5 Km rund um Flugplätze ohne Sicherheitszonen während der Betriebszeiten ausnahmslos keine Drohnen fliegen. Da wahrscheinlich die Hubschrauberlandeplätze der Krankenhäuser Betriebszeiten rund um die Uhr haben werden, bedeutet dies ein absolutes Flugverbot für die Drohnen der Blaulichtorganisationen auch in sehr geringer Höhe in diesen Bereichen. Mangels entsprechender Rechtsgrundlage kann auch die Austro Control derzeit davon keine Ausnahme erteilen.