Ein Wochenende im Zeichen des 100-jährigen Linzer Mariendoms
LINZ. Führungen, Orgelkonzerte mit Bruckner-Melodien und Festgottesdienst. Zu seinem Geburtstag zeigte sich der Dom von seiner besten Seite.
Ein Linzer Original feiert einen runden Geburtstag – und alle waren eingeladen. Im April 1924 wurde der Linzer Mariendom feierlich geweiht, 62 Jahre zuvor hatte man den Grundstein für das seinerzeit größte Bauvorhaben Europas gelegt. Das Programm enttäuschte jedenfalls nicht, war doch für jeden was dabei.
Bereits am Samstag war „Tag des offenen Doms“, wo Besucher neben Live-Musik auch mehrere Führungen durch das „Geburtstagskind“ erleben konnten, bei dem es auch das ein oder andere Geheimnis offenbarte: So bekam man etwa den Ankleideraum des Bischofs, die Krypta oder den Dachboden des Doms zu Gesicht. Rund 1000 Besucher ließen sich dieses Angebot nicht entgehen. „Wir wollten den Besuchern die Möglichkeit geben, den Dom einmal ganz anders zu erleben“, sagt Martina Noll von der Diözese Linz.
Auf dem Domplatz präsentierten die Dombauhütte und die Glaswerkstätte Schlierbach ihr Handwerk. Und auch Neues gab es zu bestaunen: Das DomCenter – ein gläserner „Willkommensraum“ mit einem Café, direkt an den Dom angebaut – öffnete ebenfalls erstmals für Besucher seine Pforten. „Von hier aus sollen künftig auch die Führungen durch das Gebäude beginnen“, sagt Noll. Dabei gibt es künftig auch einen „digitalen Zwilling“ des Doms zu bestaunen: Mit vier Milliarden Messpunkten sei dieser auf den Millimeter exakt, sagt Noll.
Dom-Briefmarke
Und auch von der Post gab es ein Geburtstagsgeschenk: Eine Sonderbriefmarke wurde gestern vorgestellt. Ein eigens im Dom eingerichtetes Postamt stempelte die Marken mit einem Konterfei von Bischof Rudigier, Dombaumeister Vincenz Statz und dem Architekten Otto Schirmer.
Nachdem am Samstagabend ein Orgelkonzert mit Melodien von Anton Bruckner – der heuer ebenfalls Geburtstag feiert – zu erleben war, ging es am Sonntag mit einem Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer weiter. Auch hier war Oberösterreichs bekanntester Komponist präsent, wurde doch seine „Messe in d-Moll“ auf der Rudigierorgel gespielt. Den Abschluss des Dom-Geburtstagswochenendes bildete ein Festakt mit Landeshauptmann Thomas Stelzer und dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger.
Warum wurde der Dom überhaupt gebaut? War es nur ein Prestigeprojekt vom damaligen Bischof? Jetzt ist er ein Klotz am Bein der Kirche!