Juwelierüberfall: "Hatte Schulden bei Auftraggebern"
Elf Jahre danach: Am Donnerstag wurde einer der Täter, die 2009 einen Juwelier in Linz überfallen hatten, verurteilt.
Elf Jahre nach dem spektakulären Raubüberfall auf ein Linzer Juweliergeschäft wurde gestern ein 52-jähriger gebürtiger Russe von einem Schöffengericht zu einer unbedingten Zusatzstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.
Gemeinsam mit zwei Komplizen, die allesamt dem "St. Petersburger Ring" zugeordnet werden, soll der mehrfach vorbestrafte Angeklagte am 11. Dezember 2009 vier Opfer mit einem Messer bedroht und dann mit Kabelbinder gefesselt haben. Anschließend konnte das Trio mit 49 hochpreisigen Uhren und Schmuck im Wert von rund 330.000 Euro sowie 8800 Euro Bargeld flüchten.
In Finnland festgenommen
Ím März 2020 wurde der Angeklagte bei der Einreise von Russland nach Finnland festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. Ein seiner Komplizen wurde bereits im Jahr 2015 verurteilt worden ist, der dritte mutmaßliche Täter ist noch flüchtig.
Vor Gericht zeigte sich der 52-jährige, hagere Angeklagte gestern geständig. Er habe "mitgemacht", sagte er in seiner Muttersprache in Richtung Dolmetscherin, beide Arme fest um den Oberkörper geschlungen. Das lange "Rambo Messer", das das Trio unmittelbar vor dem Überfall in einem Souvenirgeschäft erstanden habe, wollte er nicht als Waffe, sondern zur Öffnung der Glasvitrine dabeigehabt haben. Warum er sich der kriminellen Vereinigung angeschlossen habe, auf deren Konto Juwelierüberfälle in ganz Europa gehen, wollte Staatsanwalt Reinhard Steiner von dem Vater eines fünfjährigen Kindes wissen. Denn neben dem Überfall in Linz soll das Trio auch in den Jahren 2007 und 2010 zwei Mal Filialen des gleichen Juweliers in der Schweiz ausgeraubt haben. Der Angeklagte war deswegen in der Schweiz bereits zu fünfeinhalb Jahren verurteilt worden.
"Ich hatte Schulden", sagte der 52-Jährige, "und Angst um meine Familie." "Er hatte sich von den Auftraggebern Geld geliehen und musste daher mitmachen", führte sein Verteidiger Andreas Binder aus.
Wenn er derart unter Druck gestanden sei, warf Richterin Petra Oberhuber ein, sei es "noch unverständlicher", dass er den in Linz erbeuteten Brillantring im Wert von 1600 Euro sowie das Bargeld behalten und nur die Uhren an die Auftraggeber abgeliefert hatte. "Ich musste auch von etwas leben", antwortete der Angeklagte.
Das Geständnis war ein Milderungsgrund, erschwerend kam hinzu, dass er drei Überfälle mit hohem Beutewert begangen hat.
- Polizei fand Täter nach über zehn Jahren in Finnland
- Bericht aus dem Jahr 2009: "Da liegen die Leute gefesselt im Geschäft"
- Archivbilder:
Bildergalerie: Überfall auf Linzer Juwelier
Galerie ansehenTraurige Gewissheit: Leichnam von Johann K. in Leonding gefunden
Alkolenker wollte Auto nach Unfall in Oftering selbst abschleppen
Fett in Fritteuse fing Feuer: Restaurant in der Skiarena Hochficht wurde geräumt
24-Jähriger saß mit Kokain in der Unterhose im Zug - von Grenzpolizei Passau festgenommen
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
4 Jahre für Raub
4 Monate für einen Unfall mit zwei Toten durch einen Alkolenker
Finde den Fehler!
Viele Jahre in russischen Gefängnissen verbracht.
Dann ist es ja ein kometenhafter Aufstieg, wenn er jetzt in österreichischen Hotels untergebracht wird.
Aus der russischen Föderation ?????
Oder einer aus dem Asiatischen oder Europäischen Raum ?
Oder von der Erde ?
Mann, euer Qualitätsanspruch war auch schon mal höher.
Dieses Format dient bestenfalls noch dem Verpacken von Steckerlfischen