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Hat die Venus von Willendorf Mühlviertler Wurzeln?

18. Dezember 2021, 00:04 Uhr
Hat die Venus von Willendorf Mühlviertler Wurzeln?
Schalenstein mit steinzeitlichem Kultplatz auf der Berglitzl in Gusen Bild: Kauer

Steinzeit-Neuinterpretation: Hobbyforscher Kauer sieht Megalithbauten im Mühl- und Waldviertel.

Wolfgang Kauer, Schriftsteller, Gymnasiallehrer und Kunst-Uni-Lektor, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Schalensteinen und Felsritzungen – bevorzugt aus der Steinzeit. Seiner Meinung nach müsse die Vorgeschichte Oberösterreichs umgeschrieben werden, wie er in seinem neuen Buch "Kult- und Schalensteine" (siehe unten) argumentiert. Warum? "Weil die Megalithanlagen im Mühlviertel bisher nicht erkannt wurden", so Kauer. Ein Archäologe aus Halle/Saale habe noch vor Kurzem gescherzt, dass es in Mittel- und Westeuropa überall Megalithbauten gebe, nur nicht in Österreich. Das will der Hobbyforscher so nicht stehen lassen.

"Steinmale waren auch für die ersten Oberösterreicher von großer Bedeutung", sagt Kauer. "Man baute jedoch nicht Stein auf Stein, sondern entfernte bloß von Granitformationen, den sogenannten Wollsacktürmen, unpassende Steine und fügte einzelne Trittsteine, später Steinstufen, hinzu." Beispiele dafür seien auf dem Dreisesselberg, dem Bärenstein bei Aigen-Schlägl und anhand des Grafenhäusls bei Schrems zu erkennen.

Laut Kauer dürfte die älteste und bedeutendste naturreligiöse Opferstätte hierzulande der Blasenstein bei St. Thomas sein, "der aussieht wie eine Matrone aus dem Gravettien und damit der Frauenstatuette Venus von Willendorf ähnelt, die noch vor dem Kältemaximum der letzten Eiszeit in Kalkstein geschnitzt wurde". Sowohl an der Venus als auch am Blasenstein seien Opferschüsseln angebracht worden. "Die Venus von Willendorf repräsentiert nicht nur eine Frau, sondern offenbar auch den Blasenstein", meint Kauer.

Darüber hinaus vermeint der Salzburger mindestens drei bronzezeitliche Megalithanlagen (Hirtstein, Teufelsbründl, Eibenstein) zu erkennen. "Dafür schlug man je eine zentrale senkrechte Abflussrinne in den Fels und legte linkerhand davon Ebenen mit Wasserschüsseln an. Rechts schuf man Opferplattformen, die mit Steinkränzen umfriedet waren. In die Rinne hinein brachte man Schüttopfer dar."

Wolfgang Kauer: "Kult- und Schalensteine" – Zeugen der Vorgeschichte in den Alpen und im Granit-Hochland. Bibliothek der Provinz, 286 S., 400 Fotos, 28 Euro

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1  Kommentar
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kpader (11.508 Kommentare)
am 18.12.2021 08:34

Vermutungen! Unwissenschaftlich! Hobbyforscher halt.

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