Braunauer Volksschüler sind fit für das Gesundheitswesen
BRAUNAU. Ärztliche Direktorin des Krankenhauses Braunau, Corinna Hirzinger, initiierte innovatives Projekt für Schulkassen
Zeckenbiss, Schnupfen, Durchfall und Ähnliches können zwar unangenehm sein, sind aber kein Fall für eine Behandlung im Krankenhaus. Dort werden Notfälle, schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen und geplante Eingriffe gemacht, nicht aber leichte Beschwerden behandelt. Etwas, was vielen Patientinnen und Patienten nicht (mehr) bewusst sei – viele würden mit leichten Beschwerden ins Spital kommen, sagt Corinna Hirzinger, die Ärztliche Direktorin im Krankenhaus Braunau St. Josef. "Dadurch werden wichtige Ressourcen für Notfälle blockiert", verdeutlicht sie, was passieren kann, wenn Menschen nicht mehr unterscheiden, welche Einrichtung im Gesundheitswesen für welche gesundheitlichen Probleme zuständig ist.
Auch Hausmittel können oft helfen
"Viele Menschen unterschiedlichen Alters wissen nicht mehr, was man bei einer Erkrankung selbst tun kann", sagt sie. Also hatte sie die Idee, gleich bei den Jüngsten anzusetzen, und initiierte ein Schulprojekt für zwölf Klassen der Volksschulen Braunau und Mattighofen. Insgesamt 261 Kinder nahmen daran teil und lernten spielerisch, wie sie sich im Gesundheitswesen zurechtfinden können. Das Projekt war gegliedert in zwei Unterrichtseinheiten in den Schulen und eine Exkursion ins Krankenhaus Braunau. Oberärztin Katharina Danner und die Diplomkrankenpflegerinnen Eva Arnold und Tanja Gresslinger zeigten in den Unterrichtseinheiten, was Krankheit bedeutet und was man selbst tun kann, um Symptome zu mildern. Es wurden unter anderem Hausmittel ausprobiert – Zitronenwickel, Essigpatscherl und eine Elektrolytmischung.
Allen Eltern der teilnehmenden Kinder wurde die Broschüre der Österreichischen Apothekerkammer "Hausmittel für Kinder" mitgegeben. Beigefügt wurde dieser Broschüre auch ein Informationsblatt, das über die richtigen Wege und Ansprechpartner im Gesundheitswesen Auskunft gibt. Damit auch alle Eltern alle Informationen gut verstehen, wurde dieses Informationsblatt in acht verschiedenen Sprachen ausgehändigt.
Besonders spannend war für die Schüler sicherlich die Exkursion ins Krankenhaus Braunau. Ziel dieser war es, zum einen den Kindern die Angst vorm Krankenhaus zu nehmen, zum anderen zu erklären, in welchen Fällen man ins Krankenhaus gehen sollte. Einblicke gab es hierzu von den Abteilungen Physiotherapie, Röntgen und Diätologie. Die Kinder konnten bei diesem Ausflug auch in die verschiedenen Berufe schnuppern, die im Krankenhaus ausgeübt werden. "Wissen schafft Gesundheit und legt den Grundstein für ein gesundes Leben, während gleichzeitig unsere Gesundheitseinrichtungen von vermeidbaren Belastungen entlastet werden", lobt Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander das Braunauer Projekt.