Gemeinsam durch dick und dünn: Vier Schwestern aus St. Roman begleiten sich seit mehr als 80 Jahren
SANKT ROMAN. Die vier Schwestern Pauline Bachmayer (86), Maria Maierhofer (89), Cäcilia Bachinger (88) und Anna Gruber (87) blicken auf eine bewegte, gemeinsame Familiengeschichte zurück.
Die 1930er-Jahre waren im Innviertel eine schwierige Zeit. Krieg, Hunger und andere alltägliche Herausforderungen standen an der Tagesordnung. Auch für die Familie Grill. Aus dieser Familie stammen Pauline Bachmayer (86), Maria Maierhofer (89), Cäcilia Bachinger (88) und Anna Gruber (87). Vier Schwestern, die sich seit mehr als 80 Jahren durchs Leben begleiten.
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Eine lange Zeit, die die Schwestern, die auf einem kleinen Hof in St. Roman aufwuchsen, geprägt hat: "Wir mussten in die Schule in Vichtenstein über eine Stunde zu Fuß gehen, aber das war für uns normal. Wir brauchten keinen großen Luxus. Wir waren auch so zufrieden", sagt Anna Gruber, die selbst sechs Kinder, Enkel und Urenkel hat. Auch das sei ein Unterschied zu früheren Zeiten, als man mit dem zufrieden war, was man hatte, und weniger neidisch auf andere war. Heute strebe man immer nach Dingen, die man nicht brauche, so Gruber.
Ärmliche Verhältnisse
Nach Beendigung der Schulpflicht ging es für die drei älteren Schwestern auf das eigene Sacherl und andere Bauernhöfe zur Arbeit, nur die jüngste Schwester Paulina Bachmayer konnte eine Lehre als Schneiderin beginnen. Da es noch keine Maschinen gab, musste sich die Familie gemeinsam um die Felder sowie die vier Kühe, die Schweine und den Ochsen kümmern.
Eine Selbstverständlichkeit für die ganze Familie, deren Vater mit Jahrgang 1887 noch im Ersten Weltkrieg diente: "Natürlich wussten wir, dass wir weniger hatten als andere Familien. Aber wir haben als Familie zusammengehalten und konnten uns mit dem Hof selbst versorgen. Diese Freiheit konnte uns niemand nehmen", sagt Gruber.
An ihre Jugend erinnert sich Anna Gruber trotz aller Herausforderungen gerne. Man habe sich am Wochenende immer mit Freunden und Bekannten bei den Zechen, den Treffen auf den Bauernhöfen in der Umgebung, getroffen. Dort wurde Stockschlagen gespielt und bis spät in die Nacht getanzt. Musik wurde damals mit der Mundharmonika gemacht.
Zeiten ändern sich
Nach der Jugend trennten sich die Wege der vier Schwestern langsam. Heiraten und eine eigene Familie gründen standen an der Tagesordnung. So zog es die Schwestern quer durch das Innviertel. Von Münzkirchen bis Schärding und Schardenberg ist die Familie in der Region verstreut.
So ganz aus den Augen verlor man sich aber nie, schon allein wegen der gemeinsamen Geschichte: "Unsere gemeinsame Zeit hat uns zusammengeschweißt. Wir sehen uns alle drei Monate und freuen uns jedes Mal, uns gegenseitig wiederzusehen", sagt Gruber, die ihr Erwachsenenleben lang eine kleine Landwirtschaft in Münzkirchen bewirtschaftet hat.
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Was für ein Glück wenn man in diesem Alter noch zusammen sein kann! Wünsche den sympathischen Damen noch eine lange, gemeinsame Zeit.