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Gender-Streit zwischen steirischem Arzt und Medizinuniversität

Von nachrichten.at/apa, 25. Juli 2024, 13:23 Uhr
Neuer Campus der Med-Uni in Graz eröffnet
Med-Uni in Graz Bild: APA/MED UNI GRAZ

GRAZ. Ein Gender-Stern erhitzt die Gemüter zwischen einem steirischen Arzt, der Medizinischen Universität Graz und so manchen politischen Akteuren

Allgemeinmediziner Norbert Kroißenbrunner führt in Turnau eine Lehrpraxis für angehende Mediziner und geriet offenbar wegen eines Emails in Streit mit der Med-Uni. Laut einer Tageszeitung hatte der Arzt "geltende Grammatikregeln" eingefordert und wollte keine "unleserliche Gender-Sprache". Daraufhin sei ihm die Lehrpraxis entzogen worden.

Aus dem Bericht geht hervor, dass der Stein des Anstoßes eine Umfrage der Med-Uni war, in der es um die Ausbildung der Medizinerinnen und Mediziner geht. Darin sei unter anderem der Satz: "Da kürzlich (ein/e) Studierende (r) an Ihrer Lehrordination ausgebildet wurde (n), laden wir Sie hiermit ein, Ihre Erfahrungen rückzumelden." Kroißenbrunner, der am Donnerstag vorerst nicht für eine Stellungnahme für die APA erreichbar war, habe der Med-Uni daraufhin geantwortet, dass er sich eine Umfrage wünsche, die sich an geltende Grammatikregeln halte. Der deutsche Rat für deutsche Rechtschreibung verlange geschlechtergerechte Sprache, aber die Texte müssten auch lesbar sein.

Entzug der Lehrpraxis als Folge

Die Folge sei der Entzug der Lehrpraxis durch die Med-Uni gewesen, da er nicht "dieselben Werte wie die Med Uni Graz vertreten" würde. Die Universität reagierte am Donnerstag mit einer Aussendung: "Es kommt äußerst selten vor, dass die Zusammenarbeit mit einer Lehrordination beendet werden muss. Wenn wir uns zu diesem Schritt entscheiden, dann geschieht dies niemals leichtfertig oder ohne triftige Gründe." Österreichweit würden knapp 200 zertifizierte Lehrordinationen Studierende der Medizinischen Universität Graz ausbilden. Im Fall Kroißenbrunner habe man "nach gründlicher Überlegung" entschieden, die Kooperation zu beenden: "Aufgrund der Art und Weise der Kommunikation mussten wir feststellen, dass Dr. Kroißenbrunner nicht die Werte vertritt, die wir unseren Studierenden nahebringen möchten. Der Gender-Stern mag in dieser Sache zwar der Ausgangspunkt sein, ist jedoch keinesfalls der Grund für die Beendigung der Kooperation."

"Respektvolles und konstruktives Miteinander"

Als Universität vermisse man "ein respektvolles und konstruktives Miteinander" in der Kommunikation mit dem Arzt. Das Rektorat wisse aber natürlich auch um das Engagement des Mediziners in der allgemeinmedizinischen Versorgung und sei daher gesprächsbereit. Als "Gender-Gegner" wolle sich der Allgemeinmediziner übrigens nicht missverstanden wissen, betonte er gegenüber der Zeitung.

Sowohl FPÖ als auch ÖVP schalteten sich am Donnerstag in die Debatte mit einer Aussendung ein. Die FPÖ bezeichnete das Agieren der Uni-Verantwortlichen als "unfassbar und inakzeptabel". Man wolle Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖV), Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) mit schriftlichen Anfragen konfrontieren und wissen, ob diese Vorgehensweise politisch unterstützt wird.

Eine Antwort von Kornhäusl folgte prompt per Aussendung: "Wir brauchen jeden engagierten Arzt. Dieses Vorgehen geht für mich einen Schritt zu weit. Ich habe daher gleich Kontakt mit dem Rektorat aufgenommen. Hier muss es eine Lösung geben. Aber auch unabhängig von diesem konkreten Anlassfall bin ich der Meinung: Es muss Schluss sein mit dieser überbordenden politischen Korrektheit. Das versteht doch niemand mehr."

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36  Kommentare
36  Kommentare
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Libertine (6.082 Kommentare)
am 26.07.2024 17:12

In dieser "Beziehung" dürfte schon etwas mehr Sand im Getriebe sein, als nur die Gendersternchen. Wer der Auslöser des Ganzen ist, werden wir hier wahrscheinlich nie erfahren.

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laskpedro (4.006 Kommentare)
am 26.07.2024 12:50

Völlig sinnlos.. der arme Arzt muss sich mit so einem nonsense herumschlagen

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Alchimist108 (2.081 Kommentare)
am 26.07.2024 14:52

ja...wirklich arm is er...

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soistes (3.560 Kommentare)
am 26.07.2024 09:16

Keine anderen Sorgen?
Traurig. Es sollte jedem überlassen sein, ob gegendert wird oder nicht.

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Alchimist108 (2.081 Kommentare)
am 26.07.2024 14:53

"...Der Gender-Stern mag in dieser Sache zwar der Ausgangspunkt sein, ist jedoch keinesfalls der Grund für die Beendigung der Kooperation." "

Lesen bildet...

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meisteral (13.083 Kommentare)
am 26.07.2024 09:13

Bravo, die Einleitung des Schreibens ist grauenhaft zu lesen👍

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mynachrichten1 (15.586 Kommentare)
am 26.07.2024 07:52

irgendwie kommen da Erihnerungen auf, wie man die teudsche Sbrache nicht einfach falsh vervenden sollte, sondern als Volcksgultur bewahrheiten.
https://www.derstandard.at/story/2000012135912/wieder-peinliche-schreibfehler-auf-fpoe-plakat
es gilt für Alle die Unschuldsvermutung.

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a_nungsvoll (1.298 Kommentare)
am 26.07.2024 07:05

Kann ich nachvollziehen. Ein ausbildender Arzt, dem es offensichtlich ein dringendes Bedürfnis ist, sich über Rechtschreibung zu echauffieren, sollte vielleicht tatsächlich besser keine angehenden MedizinerInnen ausbilden. Von einem (guten) Arzt erwarte ich professionelle Gelassenheit.
Es könnte natürlich auch sein, dass durch diese Schreibweise die Texte für ihn unverständlich werden, dann sollte er aber erst recht keine MedizinerInnen ausbilden.

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 26.07.2024 08:55

Die Frage ist eher wieso der Uni eine "inklusive Sprache" wichtiger ist als die Leserlichkeit.
Ideologie hat in der Wissenschaft nichts verloren.

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kmal (1.925 Kommentare)
am 26.07.2024 08:58

Da gebe ich Ihnen recht, darum verstehe ich auch nicht warum die FPÖ der Wissenschaft gegenüber so vehement negativ eingestellt ist. Vielleicht liegt es allgemein an der Bildung? Ist der Kickl nicht zweifacher Studienabbrecher oder studiert er immer noch?

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 26.07.2024 09:35

Die FPÖ ist generell dagegen, egal worum es geht.

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meisteral (13.083 Kommentare)
am 26.07.2024 09:14

🤦🫣

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 25.07.2024 16:20

Kein Mensch hat etwas gegen Wortlaute wie "Sehr geehrte Damen und Herren", oder "Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen".

Aber krampfhaft jeden Satz so hinzubiegen, dass sich ja alle angesprochen fühlen ist lächerlich.
Zudem spricht man ja nur Männer und Frauen an.
Was ist mit den restlichen 365 Geschlechtern?

Dieses Spiel kann man nicht gewinnen.
Kaum erfüllt man eine Forderung, schon kommt die nächste.
Und sie werden immer dämlicher.

Die sind wie Kinder, die Grenzen ausloten.
Irgendwann muss man sagen "aus, er reicht".

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magrupertritirc (471 Kommentare)
am 25.07.2024 16:11

wenn der genderstern und die unleserlichkeit allgemein gültige werte der meduni graz darstellen, dann ist der focus der wissenschaftlichen arbeit verloren gegangen und das für blöd verkaufte volk wird die letztverantwortlichen bald mit fusstritten verabschieden.

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eko (346 Kommentare)
am 25.07.2024 16:38

Vor allem möchte ich nicht von ärztlichem Personal betreut werden, deren „Werte“ der Sprache und nicht der Medizin gelten;-(

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helmutspeil (374 Kommentare)
am 25.07.2024 16:08

Woke wird ab Herbst abgemeldet sein , Zeitungen die gendern keine Presseförderung mehr

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kmal (1.925 Kommentare)
am 26.07.2024 08:35

Warum sollen Zeitungen die gendern keine Förderungen bekommen?
Typisch rechte Ansage: alles was nicht in eure Ideologie passt wird verboten oder bestraft, wie vor 90 Jahren. Kommt das Bücherverbrennen wieder oder wie stellen sie sich das vor?
Genau aus diesem Grund werdet ihr auch die nächsten Jahre auf der Oppositionsbank sein.
75% der Wähler wollen keine autokratischen und faschistische Ansätze.
Außerdem denke ich dass der Genderstern sicher nicht der Anlass für die Auflösung war, da braucht es schon mehr Verfehlungen über die möglicherweise nicht gesprochen wird.

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 26.07.2024 09:33

Derzeit ist es eher umgekehrt.
Wer nicht dem linken Mainstream folgt wird gecancelt.

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kmal (1.925 Kommentare)
am 26.07.2024 10:01

Das denke ich nicht, es gibt weiterhin genug Medien mit rechter Tendenz wie exxpress zB., bei rechten Regierungen sind Medien längst verboten oder werden auf Kurs gebracht, neuestes Beispiel Slowakei, siehe Ungarn siehe Russland etc.

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 26.07.2024 10:14

Ich meinte auch bei uns.

Autoritäre Züge erkennt man leider links und rechts.
Und wenn es ins Extreme geht ist beides eine Gefahr für Rechtsstaat und Demokratie.

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 25.07.2024 14:42

Weil er nicht die selben Werte vertrete?!

Ich dachte eine Kündigung wegen religiöser, politischer oder weltanschaulicher Unterschiede ist Diskriminierung?!

"Nicht die selben Werte vertrete" ist doch nur Schönsprech für "er war nicht linientreu".

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Xandl71 (55 Kommentare)
am 25.07.2024 14:27

Dass sich die FPÖ schon wieder einmischt wundert mich nicht, denn die wollen die Frauen wieder hinter den Herd verbannen, mit einer Schar Kinder und vor allem nicht selbst bestimmt.

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Augustin65 (2.788 Kommentare)
am 25.07.2024 14:54

Alles gut bei ihnen?

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 25.07.2024 16:09

Igitt, Kinder.
Wer will den so etwas.
Und dann noch für die eigene Familie kochen.
Furchtbar.

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kmal (1.925 Kommentare)
am 26.07.2024 09:00

Alles gut bei Ihnen?

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oleschri (76 Kommentare)
am 25.07.2024 14:25

Da rauchts gleich wieder aus den Köpfen der alten weißen Betonschädel.
Respekt der Med-Uni Graz.

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Wolfgang-Ra (414 Kommentare)
am 25.07.2024 19:16

Inwiefern hat eine Meinung etwas generell mit dem Alter, oder Hautfarbe zu tun?

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kmal (1.925 Kommentare)
am 26.07.2024 08:36

Hat schon was damit zu tun.

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 26.07.2024 09:37

Und was?

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kmal (1.925 Kommentare)
am 26.07.2024 09:57

Video der rassistischen freiheitlichen Jugend zu der Nationalmannschaft aus Frankreich anschauen. Kommentare in diversen Foren zu Alaba und Danso lesen usw.

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 26.07.2024 10:16

Und was hat das mit diesem Arzt zu tun?
Oder gilt die Sippenhaftung, weil er auch weiß ist?

Das ist doch nichts weiter als Rassismus.

Bei ausländischen Tätern wird immer sehr viel Wert darauf gelegt bloß nicht zu verallgemeinern und alle in eine Schublade zu stecken.
Aber bei weißer Hautfarbe ist das plötzlich ok?!

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 26.07.2024 09:37

Das ist nur der neue, gesellschaftlich akzeptierte Rassismus.
Das neue Feindbild "Alter, weißer Mann" wird schon seit Jahren aufgebaut.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.395 Kommentare)
am 25.07.2024 14:25

Der Satz mit dem Versuch, Einzahl und Mehrzahl, Studenten und Studentinnen unterzubringen, ist unglücklich.
Ich nehme aber nicht an, dass die Kritik daran alleinige Ursache der Aufkündigung der Lehrpraxis ist.

Es wäre aber interessant, wie Studierende auf Gender-Data-Gap vorbereitet werden: https://www.nachrichten.at/meine-welt/gesundheit/gender-data-gap-eine-datenluecke-mit-folgen;art114,3968672

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tituspullo (1.970 Kommentare)
am 25.07.2024 14:22

Wenn diese die letzte Sorge wäre, dann könnten wir uns ganz zufrieden geben.
Bananenrepublik mit See- und Alpenblick 🤡🤡🤡

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Qblzsl (13 Kommentare)
am 25.07.2024 13:55

Wäre dafür dass in der Medizin die ursprünglich gängige Sprache "Latein" genutzt wird. Wahrscheinlich auch nicht anders unverständlich als Gendern.

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magrupertritirc (471 Kommentare)
am 25.07.2024 17:13

quis hoc facere potest? omne quod defuit....

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