Dim: "Dieses ganze Theater schadet nicht nur der FP"
RIED/WIEN. Am Montag wird der Rieder FP-Politiker Thomas Dim im Parlament angelobt.
Politisch kommt auf den Rieder FP-Vizebürgermeister Thomas Dim (54) in den folgenden Monaten weitere Arbeit zu. Er wird am Montag, wie berichtet, im Nationalrat angelobt. Er folgt als Nächstgereihter in der Landesliste auf Wolfgang Klinger, der Elmar Podgorschek als Landesrat nachfolgt. Zumindest bis zur Wahl im September wird Dim im Parlament vertreten sein. Seine Zukunft in Wien nach der Wahl ist noch völlig offen. "Wie auch immer, mein Lebensmittelpunkt wird nach wie vor in Ried sein", sagt Dim.
OÖN: Sie hätten eigentlich nach der EU-Wahl bei einem dementsprechenden Ergebnis in den Nationalrat einziehen sollen. Jetzt ist es doch rascher gegangen. Wie überrascht waren Sie?
Die Überraschung war relativ groß, weil ich nicht mit einem Rücktritt von Podgorschek gerechnet habe. Jetzt geht alles sehr schnell, am Montag werde ich bei der Sondersitzung im Nationalrat angelobt.
Sie sind seit 27 Jahren für die FP aktiv und haben viele Höhen und Tiefen miterlebt. Was ist in Ihnen vorgegangen, als Sie das Ibiza-Video gesehen haben?
Was für eine dumme und unverzeihliche Aktion. Unfassbar, dass man sich so reinlegen lässt. In so einer Position mit Fremden derartige Sachen zu diskutieren, ist eigentlich unfassbar. Derartige menschliche Entgleisungen würden mir nie einfallen. Man ist maßlos enttäuscht und frustriert, weil man genau weiß, dass dieses Video nicht an den zwei Schuldigen hängen bleibt. Da geht es sicher tausenden FP-Funktionären so wie mir. Alles gehört jetzt genau durchleuchtet, Stichwort Parteienfinanzierung am Rechnungshof vorbei. Ich bin für volle Transparenz, egal, welche Partei es betrifft.
Was benötigen die Freiheitlichen in dieser schweren Phase?
Wichtig ist, die Ruhe zu bewahren und innerparteilich zusammenzuhalten. Die Situation ist aber in keiner Weise mit Knittelfeld seinerzeit vergleichbar. Es ist kein Problem der Partei, sondern der beiden handelnden Personen. Die FP ist nicht gespalten.
Sie betonen immer wieder die gute, parteiübergreifende Zusammenarbeit in Ried. Wie möchten Sie es auf Bundesebene anlegen?
Ich bin dafür bekannt, mit allen ein ordentliches Gesprächsklima auf Augenhöhe zu haben. Ich bin als Demokrat aufgewachsen und akzeptiere Mehrheitsmeinungen. Ich bin sicher nicht der große Polemiker, da gibt es sicher bessere in der Partei. Ich will sachlich und zielorientiert, gemeinsam mit den anderen Fraktionen, arbeiten.
Die Tage könnten turbulenter kaum sein. Wie ist ihr Gefühl für die EU-Wahl am Sonntag?
Das ist ganz schwer abzuschätzen. Ich bekomme zwar viel Zuspruch, aber die Frage ist halt, wie viele Leute zur Wahl gehen werden. Eines muss man klar sagen: Dieses ganze Theater schadet nicht nur der FP. Dieser Schaden betrifft das allgemeine Ansehen der Politik und auch der Demokratie.
Wie sehr hängt Ihre politische Zukunft in Ried von der Entwicklung im Nationalrat ab?
Da wird sich nicht viel ändern. Ried liegt mir am Herzen, meine politische Arbeit hier macht Spaß, vor allem deshalb, weil die Zusammenarbeit mit allen anderen Fraktionen hervorragend funktioniert.
Sie sind ein glühender SV-Ried-Anhänger. Wie ist Ihr Gefühl vor der Woche der Entscheidung?
Ich habe ein gutes Gefühl und würde mich sehr freuen, wenn die SVR den Aufstieg schaffen würde. Spieler, Trainer und der Verein sowie die gesamte Region hätten sich Bundesliga-Fußball verdient.
Video-Interview mit Thomas Dim:
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Wenn Dim die Ibiza Affäre und deren Konsequenzen als Theater bezeichnet, dann hat er nix, aber rein gar nix kapiert.