Marschwertung in Maria Schmolln: Heimspiel für Lokalmatador Gerhard Sattlecker
MARIA SCHMOLLN, BEZIRK. 70 Musikapellen kommen am Wochenende zum Bezirksmusikfest nach Maria Schmolln. Gerhard Sattlecker, der langjährige Bezirksstabführer, tritt (natürlich) mit seiner Kapelle in der höchsten Leistungsstufe "E" an.
Aufwändige Choreografien und kreative Showelemente begeistern Tausende Besucher bei Musikfesten. Das kunstvolle Marschieren hat in der Blasmusik längst Fuß gefasst. Marschkunst auf höchster Stufe gibt es beim Bezirksmusikfest in Maria Schmolln (14. bis 16. Juni) zu sehen. Es ist die 100-Jahr-Feier der Musikkapelle und ein Heimspiel für Gerhard Sattlecker. Der Stabführer-Lokalmatador war bis kürzlich Bezirksstabführer, mit seiner Schmollner Kapelle marschiert er seit zwei Jahrzehnten erfolgreich von Marschwertung zu Marschwertung. Über die Bedeutung von Musik in Bewegung und einer Feststellung vorweg: Damit es rund läuft, braucht es mehr als im Kreis zu laufen.
Gerhard Sattlecker ist seit 2002 Stabführer der Ortsmusikkapelle Maria Schmolln. Nach einer anfänglichen Aufwärmrunde in "D", heißt es seit 2006 Showtime in der höchsten Leistungsstufe "E". Die Kapelle spielt seither konstant in der oberen Liga. "Das ist schön, aber die Wertung an sich ist nicht das Allerwichtigste. Das Wichtigste ist es, das Publikum zu begeistern und es mit tollen Showelementen zu überraschen. Wir marschieren in erster Linie für das Publikum, nicht für die Werter", sagt Sattlecker, der selbst als Bewerter bei Marschwertungen im Einsatz ist.
Beim Marschieren ist Kreativität des Stabführers gefragt, denn alle fünf Minuten im Kreis zu gehen, sei mit der Zeit zu wenig. Sattlecker hat sich in all den Jahren immer wieder neue Choreografien überlegt. Vor der ersten Probe fließen dafür 20 bis 30 Stunden in die Vorbereitung. "Die Musik und die Choreografie müssen im Einklang sein. Und dann heißt es proben", sagt Sattlecker. Stabführer sein bedeutet heutzutage auch Pädagoge sein. Nicht zu vergessen, eine Musikkapelle ist eine Non-Profit-Organisation. Um Mitglieder in der Freizeit zu zeitintensiven Marschproben zu bewegen, braucht es Taktgefühl. "Wir haben Musiker zwischen 14 und 72 Jahren und darauf muss man Rücksicht nehmen. Es geht darum, die Musiker nicht zu über-, aber auch nicht zu unterfordern", weiß der langjährige Stabführer, der einige Jahre zugleich Obmann der Schmollner Kapelle war. Übung macht bekanntlich den Meister und alleine deshalb seien Marschwertungen so bedeutungsvoll. Das Resultat ist nicht nur auf dem Wertungsbogen sichtbar, sondern bei allen öffentlichen und kirchlichen Ausrückungen einer Blasmusikkapelle: Aufstellung, Ausrichtung, Präsentation.
70 Kapellen in der Schmolln
Gerhard Sattlecker ist seit 1987 Mitglied der Ortsmusikkapelle Maria Schmolln, war 18 Jahre als Stabführer im Bezirksvorstand und hat jährlich junge Stabführer in Kursen ausgebildet. Im Frühjahr übergab er die Bezirksfunktion an Arnold Feichtenschlager aus Pischelsdorf. "Nach 18 Jahren ist es an der Zeit, die Verantwortung einem Jüngeren zu überlassen", sagt der 50-Jährige. Heuer gibt es im Bezirk Braunau nur ein Musikfest mit Marschwertung, nicht wie üblich zwei. Rund 70 Kapellen werden an dem Musikwochenende in der Schmolln zu Gast sein, mehr als 30 nehmen an der Marschwertung am Samstag und Sonntag teil.
Marschwertung
Samstag, ab 16 Uhr:
Mauerkirchen (D)
St. Johann (D)
Feldkirchen (D)
Friedburg-Lengau (D)
Moosbach (D)
Moosdorf (D)
Schneegattern (D)
Ostermiething (D)
Palting (D)
Kirchberg (D)
Weng (D)
TM Neukirchen (E)
Harmonie Uttendorf (E)
Franking (E)
Sonntag, ab 8 Uhr:
Schalchen (D)
Munderfing (D)
Perwang (D)
Braunau (D)
Burgkirchen (D)
Eggelsberg (D)
Geretsberg (D)
Fornach (D)
Roßbach (E)
Tarsdorf (D)
Polling (E)
Mining (D)
Höhnhart (E)
OMK Neukirchen (E)
Solinger Aspach (E)
Geisberger (E)
Pischelsdorf (E)
Altheim (E)
St. Pantaleon (E)
Handenberg (E)
Maria Schmolln (E)
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