Braunau: Standing Ovations und Auszeichnung für Bezirksfeuerwehrkommandanten
EGGELSBERG, BEZIRK BRAUNAU. Josef Kaiser legt nach zehn Jahren das Amt zurück – Nachfolger wird Franz Baier
Mehr als 400 Feuerwehrkameraden und Gäste ließen es sich nicht nehmen, der letzten Bezirksfeuerwehrtagung beizuwohnen, die Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Kaiser leitete. Vor zehn Jahren übernahm der aus Schwand stammende Kaiser das Amt an der Spitze der 79 Feuerwehren im Bezirk, gestern wurde Franz Baier (FF Fraham) zu seinem Nachfolger gewählt.
"Hast du einen Kaiser, bist du ein Kaiser. Du hast die Bezirksfeuerwehr kaiserlich geführt, empathisch, sympathisch, mutig und bescheiden", lobte Landeshauptmann Thomas Stelzer den scheidenden Bezirksfeuerwehrkommandanten im eindrucksvollen Ambiente von B&R in Eggelsberg. Und zeichnete den sichtlich gerührten Kaiser mit dem Oberösterreichischen Feuerwehr-Verdienstkreuz der Stufe 1 aus.
Dass die Feuerwehrkameraden in Braunau eine besondere Kameradschaft pflegen, habe man Kaiser zu verdanken. "Du hast das erzeugt und vorgelebt", sagte Michael Hutterer, Stellvertretender Landesfeuerwehrkommandant. Kaiser nutzte die Tagung nicht nur für Dankesworte, sondern auch, um auf die vergangenen Jahre zurückzuschauen. Zunächst auf die eindrucksvolle Bilanz 2023: Gerettet wurden 153 Menschen, 1096 Tiere und Sachwerte in Millionenhöhe. Die Einsätze sind um 50 Prozent gestiegen: Gerufen wurden die 9350 Mitglieder der Feuerwehren zu 578 Bränden und 3293 technischen Einsätzen. Der einsatzreichste Monat war der Dezember – also jener Monat, in dem der Wintereinbruch den Bezirk ins Chaos stürzte. Kaiser blickte aber auch auf andere Erfolge in den vergangenen Jahren zurück: Die neu eingeführte Gefährliche-Stoffe-Einheit, erfolgreich durchgeführte Landesbewerbe, Jugendlager, Bundeswasserwehrleistungsbewerbe und vieles mehr. Und erinnerte an die Katastrophen und Krisen, die von den Kameraden "vorbildlich gemeistert" wurden: Die Flüchtlingskrise, die große Flut in Simbach, Corona, der Großbrand eines Sägewerks in Lengau und auch der fordernde Einsatz rund um das tragische Zeltfest in Frauschereck. Kaiser sieht eine Veränderung in der Helferkultur, vieles werde schnell emotional. Auch der Klimawandel verändere die Einsätze. "Beschreiten wir diese Wege weiterhin mit Zusammenhalt", schwor er seine Kameraden ein. Der Dank gelte allen Feuerwehrmitgliedern, die diese Herausforderungen in ihrer Freizeit meisterten. "Ihr macht den Bezirk ein großes Stück sicherer", lobte unter anderem Bezirkshauptmann Gerald Kronberger. Dank gebühre aber auch den Familien und Partnerinnen, die nicht nur Verständnis, sondern auch Unterstützung zeigen.
Feuerwehrfreundlich: B&R und Wacker Chemie
Es sind nur ein paar Meter, die den Automatisierungsspezialisten B&R und das Feuerwehrhaus Eggelsberg trennen. Die Nähe sei aber nicht nur geographisch: Bei B&R gebe es viel Verständnis für die ehrenamtliche Tätigkeit der Feuerwehrmitglieder. Mitarbeiter dürfen den Betrieb für Einsätze verlassen, B&R unterstütze aber auch mit anderen Mitteln. Und genau deshalb wurde B&R als feuerwehrfreundliches Unternehmen ausgezeichnet. Geschäftsführer Jörg Theis nahm die große Florian-Ehrenmedaille in Bronze für sein Unternehmen persönlich entgegen und dankte für das „Engagement, den Ehrgeiz und die Bereitschaft, auszurücken, um Leben zu retten und Eigentum zu schützen.“ Er sieht Unternehmen in der Pflicht, „alles zu tun, damit die Feuerwehren den Aufgaben, die so wichtig für uns alle sind, nachkommen können“, sagte er.
Auch der Burghauser Chemiekonzern Wacker erhielt die gleiche Auszeichnung. 1000 Österreicher arbeiten bei Wacker, betonten die Verantwortlichen und wiesen auf die etablierte, gute und enge Zusammenarbeit des Unternehmens mit den (österreichischen) Feuerwehren hin. Vergeben wurden aber nicht nur Auszeichnungen an diese zwei Unternehmen, sondern auch an verdiente Feuerwehrmitglieder und andere Gönner. Alfred Hacklmair wurde die Goldene Florianmedaille des Landesfeuerwehrverbandes überreicht. Die langjährigen, kürzlich zurückgetretenen Abschnittsfeuerwehrkommandanten Josef Maderegger und Johann Stegbuchner wurden zu Ehren-Brandräten ernannt.
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