Ina Regen drehte in Linz: "Der Geschichte mit Respekt begegnen"
LINZ. Für den Dokumentarfilm "Ode an das Erinnern" hat die Musikerin ein Lied geschrieben.
Es ist finster im Central im Herzen von Linz, auf der Bühne steht eine Frau allein im Scheinwerferlicht. Mit geschlossenen Augen, die sie erst an einer ganz bestimmten Stelle des Liedes, das zugespielt wird, öffnet. Die Kamera hat sie im Visier. An der Musik könnte man schon erkennen, wer die Frau ist. Es ist Ina Regen, erfolgreiche wie vielbeachtete Sängerin und Musikerin.
Die Oberösterreicherin war gestern nicht zufällig auf Heimatbesuch. Sie spielt eine wichtige Rolle im Dokumentarfilm "Ode an das Erinnern", für den Produzent Robert Hofferer mit seinem Team derzeit in der Landeshauptstadt dreht. Mit "Elisabeth tanzt" hat Ina Regen ein Lied geschrieben, das mit einer der zentralen Figuren im Film (siehe unten) zu tun hat.
Der Film, der spätestens im März des kommenden Jahres fertiggestellt sein wird, enthält reale Erzählungen von Menschen, die als Verfolgte im Kindesalter die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten erlebt haben, Animationskunst und die Interpretation namhafter Künstler, die auf die Erzählungen künstlerisch reagieren und sie so in eine andere Form von Wahrheit transferieren, wie Hofferer sagt. "Das geschieht aus einem anderen Blickwinkel."
Ina Regen über den Film "Ode an das Erinnern"
Die Sängerin und Musikerin Ina Regen spielt eine wichtige Rolle im Dokumentarfilm "Ode an das Erinnern", für den Produzent Robert Hofferer mit seinem Team derzeit in der Landeshauptstadt dreht. Darüber spricht sie im Interview mit OÖN-TV.
Hohe Verantwortung
Der Moment, als Ina Regen angesprochen wurde, ihren Beitrag zu diesem Film zu leisten, hat in ihr großen Respekt ausgelöst. "Ich hatte gleichzeitig viele Gefühle in mir", erinnert sie sich im OÖN-Gespräch. "Mir war völlig klar, dass ich als Künstlerin in der Verantwortung bin, mir über Themen wie dieses mehr Gedanken zu machen als andere Menschen. Zum anderen habe ich sofort die Sorge gehabt, dass ich viel zu wenig weiß, um mich diesem Thema ernstzunehmend zu stellen. Und dann war mir klar, wenn ich das so mache, wie es meine Art ist, nämlich mit Hingabe und großer Wahrhaftigkeit, dann werde ich in Seelenwinkel vordringen müssen, die schwer anzuschauen sind." Aber: "Mut haben heißt, Angst zu haben und es trotzdem zu tun."
Wie schwer war es für sie, sich auf eine andere Person und ihre Lebensgeschichte einzulassen und eine Geschichte zu erzählen, die mit jemand anderem zu tun hat? "Überraschend leicht", sagt Regen ohne Zögern. Monatelang hat sie gelesen, Dokumentationen und Videos angeschaut, ist mit ihrem Philosophie- und Geschichtelehrer extra nach Auschwitz gefahren. Entscheidend war aber, die "quirlige, lebensfrohe Elisabeth" in den Videosequenzen zu sehen. "Es war atemberaubend, wie jemand, der so viel Gräuel in so jungen Jahren erlebt hat, so ein Leuchten und Strahlen haben kann. Das war inspirierend." Deshalb sei das Thema des Films so wichtig, weil Zeitzeugen gelebte Geschichte sind. "Das ist der große Bonus dieses Filmes. Wenn wir nicht aus der Geschichte lernen, dann sind wir verdammt, sie zu wiederholen. Es liegt also an uns, dies an die nächsten Generationen in dieser Dringlichkeit weiterzugeben", sagt Regen.
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