Linz will eine "Planungsvision" für das Univiertel entwickeln
LINZ. Der Prozess, der eine Beteiligung von Bürgern und Interessensvertretern vorsieht, soll im Dezember starten. Grüne fürchten um Grüngürtel.
Wie soll sich das Univiertel künftig entwickeln? Eine Antwort auf diese Frage soll ein Masterplan liefern. Die Erstellung eines solchen hat die Stadt Linz im Sommer angekündigt.
Nun wird es ernst: Der Prozess soll im Dezember starten und bis Mai 2024 andauern. „Ähnlich wie wir es schon beim Innenstadtkonzept erproben, setzen wir auch hier auf eine breite Beteiligung von Bürgern und Interessensvertretern. In mehreren Arbeitsschritten entwickeln wir so eine Planungsvision für den Stadtteil. Diese soll die Anforderungen aller Seiten bestmöglich miteinschließen, sodass die hohe Lebensqualität des Stadtteils erhalten und noch verbessert wird", sagt Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SP).
Ansiedlung von Unternehmen ermöglichen
Zum Auftakt sollen strategische Ansätze - insbesondere zu Verbindungen des Grünraums, klimatische Bedingungen, Wasserführungen – sowie zukünftige Erschließungen von Flächen und etwaige Lärmentwicklungen diskutiert werden - kündigt Planungsdirektor Hans-Martin Neumann an. In weiterer Folge werden in Themenworkshops unterschiedliche Szenarien beleuchtet und bewertet, daraus soll ein städtebauliches Regelwerk abgeleitet werden. Eine klare Zielstellung sei, dass sich in Zukunft hochschulaffine Unternehmen, im Sinne einer produktiven und innovativen Stadt, in räumlicher Nähe zur Universität ansiedeln können.
Mehr zum Thema: Entwicklungskonzept für das Univiertel
Mit der Erstellung des Masterplans wird Architekt Albert
Wimmer beauftragt, die Auftragsvergabe steht auf der Tagesordnung der morgigen Stadtsenatssitzung. Wimmer war bis Juni 2023 (zwei Jahre lang) Teil des Linzer Gestaltungsbeirates.
Miteinfließen werden in besagten Masterplan die Ergebnisse des laufenden Architekturwettbewerb der „Digital-Uni”. Die Ergebnisse werden für März 2024 erwartet, "man werde sich auch mit den Entwicklungsabsichten dieser neuen universitären Einrichtung abstimmen", heißt es seitens der Stadt.
"Grüngürtel muss für Umwidmungen tabu sein"
Kritisch beäugt wird das Vorhaben von den Linzer Grünen. "Diese angekündigte ‚Weiterentwicklung‘ des Bildungs- und Wirtschaftsstandortes darf nicht zum Anlass genommen werden, den für das Stadtklima so wichtigen Grüngürtel zu verbauen und damit zu zerstören. Das wäre ein nicht wieder gut zu machender Fehler, der die Durchlüftung und Kühlung in unserer Stadt dauerhaft gefährden und zulasten der kommenden Generationen gehen würde", sagt deren Planungssprecher Markus Rabengruber.
Statt die Zerstörung des Grüngürtels voranzutreiben, sollte über einen anderen Standort zur Uni-Erweiterung nachgedacht werden, sagt Rabengruber und nennt exemplarisch das Post City-Areal beim Hauptbahnhof.
Die Stadtklimaanalyse unterstreiche die Bedeutung des Grüngürtels bei der JKU als Frischluft- und Kaltluftentstehungsgebiet: "Trotzdem Pläne voranzutreiben, wie weitere Unternehmen in diesem stadtklimatisch so sensiblen Gebiet angesiedelt werden können, ist daher grob fahrlässig und nicht zu verantworten. Der Grüngürtel muss deshalb für Umwidmungen tabu sein."
Kritik auch von Linz+
„Können wir bitte nochmal ernsthaft über den geplanten Standort der neuen Digitaluniversität reden – oder gehen weitere sieben Hektar Bodenversiegelung im Linzer Grünland tatsächlich praktisch ohne Widerstand durch?“ fragt indes Lorenz Potocnik angesichts der bevorstehenden Juryergebnisse des Architekturwettbewerbs zur Digital-Uni.
Er vermisst eine seriöse, nachvollziehbare Standortprüfung samt einem strategischen Abwägen der Vor- und Nachteile: „Außer der räumlichen Nähe zur bestehenden Universität spricht nichts für den öffentlich schlecht angebundenen Standort auf der grünen Wiese", plädiert er an die Stadt hier doch noch tätig zu werden. Linz dürfe "städtische- und Bürgerinteressen nicht politisch verkaufen".
Eine "Planungsvision"- was, bitte, soll das sein???
Eine Vision einer Planung??
Das würde zu Linz passen:
Anstatt konkrete Planungen zu erstellen, gibt es "Visionen"!
Und selbst diese "Planungsvision" muss erst mal "entwickelt" werden?
Ach herrje!
Wiedermal ist von Visionen die Rede.
Eine von vielen.
Selbst wenn dann mal geplant wird, heißt es in Linz noch lange nicht, dass es auch umgesetzt wird- wie die leidgeplagten Linzer wissen!
Wenn der Herr Prammer, der als künftiger Bgm gehandelt wird, mit solchen Visionen daherkommt, die zudem erst noch zu "entwlckeln" sind --
- ach herrje- dann ist zu befürchten dass es mit einem Hrn Prammer als Bgm kaum besser wird!
Weiter nur Visionen und Ankündigungen?
Nein Danke
Da wird idyllisch das bestehende Unigelände gezeigt, aber nicht, dass das neue Gebiet alle Äcker und Wälder bis rauf zum Schatzweg/Pferdebahnpromenade umfasst.