Linzer Neos-Kandidat Georg Redlhammer wirft den ersten Stein
LINZ. Der NEOS-Linz-Fraktionsobmann hat heute offiziell seine Kandidatur bekanntgegeben. Für den 10. September kündigt Redlhammer außerdem einen Sonderkontrollausschuss zur LIVA-Affäre an.
Der Stein ist pink, die Geste eher etwas für Insider. Bei der heutigen Pressekonferenz hat der Fraktionsobmann der Linzer Neos, Georg Redlhammer, symbolisch einen Stein geworfen. Er antwortete damit dem Dritten Landtagspräsidenten Peter Binder (SP), der angesichts der LIVA-Affäre und den Lügen des ehemaligen Bürgermeisters Klaus Luger (SP), die Bibel bemüht hat und dafür viel Kritik erntete. "Wer als Politiker noch nie gelogen hat, der werfe den ersten Stein", sagte Binder damals, "hier bin ich", sagt nun Redlhammer, der heute offiziell seine Kandidatur für das Amt des Linzer Bürgermeisters bekannt gab. Flankiert wurde er dabei von Neos-Landessprecher Felix Eypeltauer und Neos-Generalsekretär Douglas Hoyos. Seine Aufgabe sieht er darin, eine saubere und transparente Politik in Linz zu etablieren.
- Mehr zum Thema: Luger erklärt Rücktritt: "Bereue meinen Fehler zutiefst"
Neos sehen eine "Krise der Stadt"
Redlhammer, der auch Vorsitzender des Kontrollausschusses der Stadt Linz ist, spricht von einer "Krise der Stadt", er selbst war sprachlos, als die Lügen des Bürgermeisters aufgeflogen sind. Doch sei bereits im Juli 2023 klar gewesen, dass tiefgreifende Missstände in der LIVA vorlagen. Damals wurde der Bericht des Kontrollamts bekannt, doch wurde lediglich die kaufmännische Leitung ausgetauscht. "Die Missstände wurden ignoriert und unter den Teppich gekehrt", sagt Redlhammer, der in der Stadt eine tief verwurzelte Freunderlwirtschaft vermutet. Eypeltauer spricht von einem "tiefsitzenden Grundproblem in der politischen Kultur".
Sonderkontrollausschuss am 10. September
Um die Affäre vollständig aufzuklären, wurde für den 10. September eine Sondersitzung des Kontrollausschusses einberufen. Ziel der Sitzung ist es, alle Fragen zur Causa Kerschbaum, zur Rolle des Brucknerhauses und zur Beteiligung von Bürgermeister Luger zu klären. "Wie hat der Aufsichtsrat funktioniert und wie kann man künftig verhindern, dass die Geschäftsführung den Aufsichtsrat falsch oder nicht informiert", fragt Redlhammer. Die Bürger hätten ein Recht auf eine saubere und transparente Stadtpolitik. Redlhammer verspricht sich vom Sonderausschuss vor allem politischen Druck auf die SPÖ, für die nötige Transparenz zu sorgen und alle relevanten Dokumente offen zu legen. "Es liegt dann an Bürgermeisterin Karin Hörzing uns damit zu versorgen oder ein Statement abzugeben, warum das nicht gehen soll", sagt Redlhammer. Was die Rechtmäßigkeit anderer Bestellungsverfahren betrifft, ist laut Redlhammer zwar Zweifel angebracht, jedoch keine Vorverurteilungen. Es bestehe auch kein konkreter Verdacht.
Reform der Strukturen
Neben der Aufklärung fordert Redlhammer eine umfassende Reform der Strukturen innerhalb der Linzer Stadtverwaltung und ihrer Unternehmen. Es bedürfe klarer Regeln und einer konsequenten Einhaltung von Compliance-Standards, um das Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen.
- Lesen Sie auch: Warum Linz frühestens am 8. Dezember wählen kann
Ein selbsternannter Wunderwuzzi ohne Fehler?
Der ist mir zu suspekt.
Guter Zug von Herrn Redlhammer! Er hat den DJ der blauen Burschis damit ordentlich düppiert.
"Wer frei von Fehlern ist, werfe den ersten Stein."
(Bibel)