Neues Projekt macht Mamas stark, um Kinder zu stärken
LINZ. Linzer Verein unterstützt Mütter mit Migrationshintergrund, damit sie ihre Kinder auf ihrem Schulweg gut begleiten können
"Das österreichische Schulsystem verlangt eine starke Einbindung von Eltern", sagt Magdalena Danner von migrare. Die Kompetenz der Eltern, die Schulbildung ihrer Kinder aktiv zu begleiten, wirkt sich maßgeblich auf den Bildungserfolg aus. Doch viele sind dazu aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage.
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Hier setzt das Projekt "mama_stark" an, das seit Jahresbeginn Coachings und Begleitung für Mütter mit Kindern im Alter von zwei bis acht Jahren mit Migrationsbiografien anbietet. Diese werden zwischen drei und 15 Monate lang betreut.
Sozialraum der Kinder kennenlernen
Um drei Bereiche geht es dabei besonders: Die Mütter sollen erstens den Sozialraum ihrer Kinder kennenlernen, also Freizeit- und Kulturangebote, Bibliotheken und anderes. Die Begleiterinnen vermitteln, warum diese Angebote für die Kindesentwicklung vorteilhaft sind, und helfen dabei, Hemmschwellen abzubauen. Zweitens lernen die Mütter, sich im Bildungssystem zurechtzufinden, ihre Rechte und Pflichten. Elternabende, Entwicklungsgespräche und Schulveranstaltungen sollen kein Anlass für Stress oder Missverständnisse sein. Ein dritter Schwerpunkt fokussiert auf die innerfamiliäre Bindung zwischen Eltern und Kindern.
In den ersten drei Monaten wurden bereits 122 Coachingeinheiten mit 24 Familien durchgeführt. Bei drei Teilzeitbeschäftigten können 44 Mütter pro Jahr begleitet werden, 1000 aufsuchende Kontakte sind geplant.
Viele Finanziers
Finanziert wird das Projekt vom Bundeskanzleramt, dem Integrationsressort des Landes, der Arbeiterkammer OÖ und der Stadt Linz, die 15.000 Euro beisteuert. Weitere Fördergeber sind angefragt. "Jedes Kind verdient unabhängig von seiner sozialen Herkunft echte Bildungschancen, um sich später für den Beruf zu entscheiden, den es sich wünscht", begründet Integrationsreferentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl die Unterstützung. Bildungsstadträtin Eva Schobesberger spart nicht mit Kritik am "kaputten" Bildungssystem, das den Eltern von "Teilzeitschülern" eine zu große Verantwortung zuschiebt.
Danner hofft auf einen Ausbau des Projekts. Bis zu fünf Vollzeitkräfte könnte sie problemlos auslasten. "Wenn wir in die Elternarbeit investieren, ersparen wir uns später viele Brösel", sagt Danner. (cdi)
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