Messerstich im Asylheim: Syrer schwänzte Prozess
STEYREGG. Nach einer Messerattacke auf dem Gelände der Asylunterkunft in Steyregg im Sommer 2023 hätte sich ein Syrer vor Gericht verantworten müssen. Der 18-Jährige war wegen absichtlich schwerer Körperverletzung angeklagt, befand sich aber nicht in U-Haft. Zur Verhandlung ist er gestern nicht erschienen. Nun werde sein Aufenthalt ermittelt, nach dem 18-Jährigen werde gefahndet, teilte ein Sprecher des Landesgerichts Linz mit.
Laut Anklage kam es am Abend des 10. August 2023 zu einem Streit zwischen dem Syrer und einem damals 16-jährigen Kurden, wobei die unterschiedliche ethnische Herkunft Ursache gewesen sein soll. Der 18-Jährige stach dem Jüngeren mit einem Messer in die linke Brust. Danach drosch er noch mit einer Stange auf das am Boden liegende Opfer ein. Der Syrer wurde festgenommen, kurz darauf aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Das Opfer erlitt eine schwere Stichverletzung und einen Rippenbruch, laut Ärzten bestand keine akute Lebensgefahr, der Angriff sei aber potenziell lebensbedrohlich gewesen.
Die Asylunterkunft in Steyregg ist, wie berichtet, seit Ende April dieses Jahres stillgelegt. Es sei weiterhin von der Bundesbetreuungsagentur angemietet und diene als Reserve, falls die Asylantragszahlen wieder steigen sollten, sagt ein BBU-Sprecher den OÖN. (staro)