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Ein Baum als Schulgebäude

Von OÖN, 13. November 2012, 00:04 Uhr
Ein Baum als Schulgebäude
Der Baum spendet den nötigen Schatten, um einen halbwegs erträglichen Unterricht zu ermöglichen. Bild: privat

LEMBACH/SANKT PETER. Kein grünes Blatt soweit das Auge reicht – das ist Christina Lindorfer und Franz Hehenberger als erstes aufgefallen, als sie durch das afrikanische Mosambik reisten.

Die beiden betreuen Projekte für „Sei so frei“, eine Aktion der katholischen Männerbewegung. Die anhaltende Dürre hat die beiden Mühlviertler sehr bewegt, denn „jedesmal, wenn du Leute siehst, weißt du, es geht gar nicht anders, als dass sie Hunger haben“, sagt Hehenberger, der die ärmsten Regionen der Welt kennt wie seine Westentasche. Dass um diese Jahreszeit Trockenheit herrscht, ist normal, aber heuer vertrocknen sogar die Maniokwurzeln, die sonst über diese Periode helfen. Ein Teufelskreis beginnt, weil viele Leute aus den übrigen Wurzeln Alkohol produzieren – um zu vergessen. „Das ist für die Familien tragisch, weil das bisschen Geld, das sie haben, für Alkohol ausgegeben wird“, sagt Christina Lindorfer.

Der Schulbaum

Die Lembacherin berichtet auch über Erfolge in der unterstützten „Schule“ . Nach der Fahrt durch den Busch sehen die beiden 20 bis 30 Menschen, meist Frauen, unter einem Baum sitzend und lernend. Fünf Schulstufen können die Erwachsenen so nachholen, dafür haben sie drei Jahre Zeit. Sie müssen an vier Nachmittagen in der Woche für drei Stunden die Schule besuchen. „Man merkt schnell, den Frauen ist es total wichtig, Lesen und Schreiben zu lernen“, erzählt Christina Lindorfer. Manchmal sind es die Männer, die ihre Frauen nicht zum Unterricht gehen lassen. Da braucht es oft viel Überzeugungsarbeit. Wichtig ist vor allem, dass sie die portugiesische Amtssprache lernen.

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