Trotz schwächelnder Absatzmärkte blicken die farmgoodies-Bauern zuversichtlich auf die nächste Anbausaison
Obwohl der Absatz im Handel rückläufig ist und man neue EU-Richtlinien berücksichtigen muss, was den Blausäuregehalt in Leinsamen betrifft, blickten die Bauern des farmgoodies-Netzwerkes zuversichtlich in die Zukunft. „Mit dem Wissen um die Kultivierung, Ernte, Aufbereitung und Verarbeitung von Mühlviertler Bio-Leinsamen haben wir einen enormen Wissensvorsprung. Die Inhaltsstoffe in unserem Leinsamen sind top, was aktuelle Lebensmittelanalysen belegen. Das ist unsere Chance!“, motivierte Günther Rabeder die Bio-Landwirte bei der heurigen Anbauversammlung in Niederwaldkirchen. Für die Bio-Regionalmarke farmgoodies aus Niederwaldkirchen geht es bei den Anbauflächen der Saison 2023 hauptsächlich um Lein. Andere Ölfrüchte wie Hanf oder Sonnenblumen werden nicht in großem Stil angebaut, da die Marktentwicklung zurzeit schwer einschätzbar sei.
Beim Mühlviertler Bio-Leinsamen werden aber keine allzu großen Einbußen erwartet. In den nächsten zwei Wochen werden die Anbauverträge mit den Landwirten aus den Mühlviertler Bezirken Rohrbach, Freistadt, Urfahr-Umgebung, Perg und den oberösterreichischen Nachbarbezirken südlich der Donau abgeschlossen und die Anbaufläche für den Lein fixiert. Das in den letzten Jahren aufgebaute Netzwerk von etwa 50 regionalen Bauern bleibt erhalten.
Blausäuregehalt geprüft
Per 1. Jänner 2023 hat die EU in einer Verordnung den Blausäurehöchstgehalt in Leinsamen mit 150 mg/kg festgelegt. Leinsamen enthält eine Vorstufe von Blausäure. Erst wenn ein bestimmtes Enzym im Lein aktiv wird, wird diese zu giftiger Blausäure umgewandelt, die bei rohem Verzehr schädlich ist.
„Im Öl gibt es diesbezüglich eher kein Problem, da diese Stoffe in den Zellen und nicht in den Ölsäuren gebunden sind“, weiß Rabeder. Bei der aktuellen Charge farmgoodies Mühlviertler Bio-Leinsamen wurde eine Lebensmittelanalyse durchgeführt und ein Blausäuregehalt von 36 mg/kg festgestellt. Rabeder führt das darauf zurück, dass keine Hochleistungs-Ölsorten angebaut werden und man den Ernte- und Verarbeitungsprozess selbst und optimal bestimmen kann. Seit 2022 werden alle Prozesse, die die Rohware betreffen, ausschließlich am Standort in Niederwaldkirchen durchgeführt. Alle Be- und Verarbeitungsschritte passieren im Haus, woraus sich Vorteile hinsichtlich Produktqualität und Produktsicherheit ergeben.