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Von der Kunst des Aufschichtens trockener Steine ohne Mörtel

06. Juni 2024, 06:00 Uhr

Steintrockenmauern sind ein prägendes Element der Natur- und Kulturlandschaft

Das Aufschichten von losen Steinen ohne Mörtel ist die älteste Form des Steinbaues. Heute vor allem im Gartenbau angewandt, hatte der Trockensteinbau in der Baugeschichte verschiedene Anwendungsbereiche, so beim Haus- und Objektbau, Brunnenbau, im historischen Wasserbau, bei der Anlage von Feld- und Wehrmauern, beim Megalithanlagenbau und im landwirtschaftlichen Terrassenbau. 2018 wurde deshalb der Trockenmauerbau von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Traditionell wurden nur Natursteine verwendet, die auch örtlich vorkommen. Das trägt zum Erhalt eines standardtypischen Landschaftsbildes bei. Um diese Denkmäler alter Baukunst nicht verkommen zu lassen, nimmt sich Alfred Lichtenauer, Bürgermeister a. D. aus Ottenschlag, des Themas an und hat eine 30-seitige Dokumentation dazu verfasst und bebildert: "Die Trockenmauern wurden für landwirtschaftliche Terrassen, Stützmauern, Abgrenzungen und so weiter in körperlich anstrengender und handwerklich anspruchsvoller Arbeit angelegt. Um der Mauer mehr Halt zu geben, wurden zwischen den größeren Steinen kleinere Zwicksteine verwendet", erklärt er.

"Leider ist die eine oder andere Trockenmauer verwachsen oder wurde weggeräumt. In der Gemeinde Ottenschlag, vor allem rund um den Ort Helmetzedt, sind noch Trockenmauern ersichtlich erhalten geblieben und daher ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft", freut sich der Altbürgermeister und dankt jenen Grundbesitzern, die das noch bestehende Natur- und Kulturgut gesichert und erhalten haben. Auch als Teil der Dorfentwicklung und des Kanalbaus in Ottenschlag gab es eine Belebung von diesem wichtigen Kulturgut. Erfreulich sei auch die Tatsache, dass auch im privaten Bereich Steintrockenmauern wieder neu angelegt werden. Immerhin seien Trockenmauern auch wichtige Biotope für Tiere und Pflanzen. Die Fugen und Zwischenräume der Mauern sind ein wertvoller ökologischer Lebensraum für die Artenvielfalt.

"Die Dokumentation soll dazu dienen, dass wir unsere wunderbare Natur- und Kulturlandschaft wieder mehr beachten, schätzen, erhalten und womöglich auch über eine Wiederherstellung nachgedacht wird", sagt Alfred Lichtenauer.

Alfred Lichtenauer, Autor der
Dokumentation über Trockensteinmauern

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1  Kommentar
1  Kommentar
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soistes (3.664 Kommentare)
am 06.06.2024 09:04

Sind in Italien, Ehemaliges Jugoslawien, besonders auf den Kanaren usw. überall in perfekter Form zu sehen.

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