Oberösterreich verzeichnet "trauriges Erntejahr" 2023
OBERÖSTERREICH. Der Klimawandel ist in der Landwirtschaft angekommen. 100 Millionen Euro Gesamtschaden wurden 2023 durch die Wetterextreme verzeichnet, die Bilanz des Erntejahres fällt enttäuschend aus.
Vertrocknete Maiskolben liegen auf dem Tisch, einer ist kaum so groß wie eine Hand. "Diese Kolben repräsentieren das diesjährige traurige Ernteergebnis", zieht Helmut Feitzlmayr, Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer, Bilanz über das Erntejahr 2023. Die Bedingungen für die Landwirte waren herausfordernd wie selten zuvor – allen voran aufgrund der durchwachsenen Wetterlage.
"Im April verhinderte die nasskalte Witterung die Aussaat von Zuckerrüben, Sommergetreide und Mais. Die Trockenheit und Hitze im Juli machten es schwierig für das Pflanzenwachstum und vor allem die Maisblüte, die ausreichend Feuchtigkeit benötigt. Es ist klar: Der Klimawandel ist bei uns angekommen und das Ergebnis sehen wir hier deutlich", sagt Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger mit Blick auf die vertrockneten Maiskolben.
Bildergalerie: Gewinner und Verlierer des heurigen Erntejahres
Galerie ansehenWassermelonen und Oliven
Vor allem die immer länger andauernden Wetterperioden – entweder nass und kühl oder trocken und heiß – machen den Landwirten zu schaffen. Durch die Wetterextreme – Hagel, Dürre, Sturm und Überschwemmung – ergab sich 2023 laut Angaben der Hagelversicherung ein Gesamtschaden von rund 100 Millionen Euro in der heimischen Landwirtschaft. Doch auch die psychischen Belastungen nähmen deutlich zu, sagt Feitzlmayr.
Um mit den Folgen des Klimawandels klarzukommen und einen Ernteausfall abzuwehren, experimentieren immer mehr Landwirte mit neuen Kulturen: "Es gibt mittlerweile beispielsweise bessere Bedingungen für den Weinanbau in Oberösterreich. Auch der Ölkürbis wurde vor 15 bis 20 Jahren aufgrund des Klimawandels in Oberösterreich angebaut", sagt Waldenberger. Aber auch durch Pflanzenzüchtung, um witterungsresistente Sorten zu entwickeln, würden sich die Landwirte auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten.
"Leider passieren die klimabedingten Veränderungen schneller, Züchtung braucht Zeit", sagt Feitzlmayr. "Viele experimentieren mit Wassermelonen oder Oliven. Aber Tatsache ist: Da können wir leider nicht mit den Spaniern und Griechen konkurrieren. Daher sollten wir an jenen Kulturen festhalten, die nach wie vor unsere Felder dominieren."
Video: Extremwetter bringt durchwachsene Erntebilanz
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Habe vor einigen Tagen gelesen, dass die Bauerneinkommen - Gott sei Dank - auf Rekordhoch gestiegen sind. Was nun..................
Das Einkommensplus war im Jahr 2022, nach über 10 jähriger Stagnation der Einkommen der Landwirte.
Heuer Preisrückgänge bei landwirtschaftliche Produkten von 30-40 %!
Ein drittel weniger Einkommen der Landwirte wird auch die Industrie (Landtechnick, Stalleinrichtungen, usw) und die Bauwirtschaft zu spüren bekommen und damit alle Beschäftigte in diesen Bereichen!
Damit ist Neid hier keinesfalls angebracht!
Das Einkommen heuer wird stärker sinken als es letztes Jahr gestiegen ist!
Die Betriebsmittel wurden teuer gekauft, der Preis der Produkte ist stark gefallen und die Erträge sind heuer auch unterdurchschnittlich!
Mais liegt bei 200Euro / t / 2023 -- 2022 habe ich um 360 Euro / t verkauft ! Gedüngt mit 2021 NAC um 205 Euro / t - Winter 2022 hat NAC 27% Stickstoffanteil 750 Euro / t gekostet ! Heuer werden die Bauern die viele teure Pachtflächen haben wohl Verluste schreiben .
Lieber Angerba
Sie sollten mehr als nur die Überschrift lesen.
Wenn man sich die Arbeit macht, den ganzen Text zu lesen, und auch zu verstehen, dann wird einiges deutlicher.
Dieses Problem trifft so gut wie alle Probleme, die wir aktuell so haben
Erklären Sie das bitte auch ihrem Stammtisch, Danke