Solidarische Landwirtschaft: Immer mehr Kunden
MANNING. Bio-Bäuerin aus Manning will für ihre Gemüseernte 40 Ernteteilnehmer gewinnen.
Mit ihrer solidarisch geführten Landwirtschaft schlägt die 29-jährige Bio-Bäuerin Stefanie Reisenberger einen Weg ein, den auch immer mehr Konsumenten mitgehen. Seit zwei Jahren teilt sie die auf ihrem Biohof erzielte Gemüseernte mit derzeit 33 Ernteteilnehmern. "Mein Ziel ist es, auf 40 aufzustocken", erklärt sie.
Möglich machen das neue Anbauflächen, die ab Mai zusätzlich bewirtschaftet werden. Darauf soll ein zweiter Folientunnel die Ernte für mehr Teilnehmer an der solidarischen Landwirtschaft (SOLAWI) ermöglichen.
Alles, was auf dem Hof wächst
Und so funktioniert das System mit den Ernteteilnehmern: Der Konsument verpflichtet sich, jede Woche um 22 Euro eine Kiste voll mit Gemüse abzunehmen. Im Sommer sind darin bis zu 17 verschiedene Gemüsesorten zu finden, jetzt im Winter sind es maximal zwölf. "Alles, was auf dem Hof wächst", betont Reisenberger. Die Ernteteilnehmer finanzieren die Gemüseproduktion, profitieren von der Ernte und tragen aber gleichzeitig das Risiko mit, wenn es etwa zu Ernteausfällen kommt.
Kürzlich trafen sich die Ernteteilnehmer am "Stiedlhof" in Scharedt. Warum machen sie an einem derartigen Projekt mit? "Weil die Qualität begeistert und die Frische", antwortet die studierte ökologische Landwirtin. Und selbst im heißen Sommer des Vorjahres machte ein Dutzend Konsumenten beim Ernteeinsatz mit. "Sie bekommen dadurch mehr Verständnis für die Landwirtschaft", schildert Reisenberger. "Es ist nicht selbstverständlich, dass es immer alles gibt."
Im Salzkammergut ist der Hof von Stefanie Reisenberger – noch – der einzige SOLAWI-Betrieb. "Es wäre gut, wenn es regional mehrere solche Initiativen gäbe", erklärt sie. "Das geht auch mit Milch oder Brot." Auf dem Markt gäbe es dafür auf alle Fälle genügend Platz, ist die junge Bäuerin überzeugt. "Es gibt genügend bewusste Konsumenten." Während sich momentan die Preise für konventionell erzeugte landwirtschaftliche Produkte im Keller befinden, wächst der Bio-Markt weiter. "So kann man mit gutem Gewissen genießen", sagt Reisenberger.
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Wo im Salzkammergut liegt dieses Manning ?
Im Hausruckviertel - ca. 9 km von Vöcklabruck Stadt - entfernt. Nachbargemeinden sind bspw. Ottnang/Ungenach.
Kann mir jemand das System nochmal erklären?
Ich habe das ehrlich gesagt nicht ganz verstanden.
Eine solidarische Landwirtschaft funktioniert so: Bauer/Bäurin entschließen sich für eine Bewirtschaftungsform bspw. Gemüseanbau. Die gesamte Ernte (inkl. Überschüsse und Ausfälle) wird auf jene Leute aufgeteilt, die sich als Ernteteilnehmer bei der SOLAWI beteiligen. Dafür tragen die auch die gesamten Kosten für jenen Teil der Landwirtschaft, der den Gemüseanbau betrifft. Insgesamt sind das € 22,- wöchentlich. Das Gemüse holt man sich am Hof oder an einer festgesetzten Abholstelle 1xwöchentlich ab (in unserem Fall freitags).
Gratulation Frau Reisenberger und Ihren bald 40 Miterntern!
Ich bin so glücklich und hoffe das hier eine neue solidarische Kosumentengeneration heranwächst, die bereit ist über Lebensmittel wieder nachzudenken.
Als ernteteilnehmerin kann ich nur eines sagen: Der preis ist mehr als angemessen. Qualitaet, frische, produktvielfalt und menge sind ueberzeugend. Ausserdem gibt es ab mai auch kleinere ernteanteile um € 13 woechentlich. Diese sind fuer kleinere haushalte geeignet.
22,00 Euro Gemüsekosum in der Woche? Scheint mir aber eine schöne Menge zu sein. Oder ist Bio so teuer?
Kiste voll, die Frage zur Angemessenheit des Preises ist halt, was genau drinnen ist.
Für einen größeren Haushalt passt die Menge auch nur, wenn man nicht allzu viel auswärts isst oder überhaupt viel unterwegs ist. Bei unserem 5-Personenhaushalt würde wahrscheinlich jede zweite Woche einiges übrig bleiben.
Da kaufe ich lieber gezielt was benötigt wird und einiges auch in größerer Menge, wenn besser haltbar.
Für einen allein ist das sicherlich eine ganze Menge Gemüse, die man einfach nicht essen kann. Bei einer drei- bis vierköpfigen Familie ist das schnell aufgebraucht. Man muss auch nicht alles direkt essen, einiges lässt sich z.B. für eine gute Gemüsebrühe verwenden, die dann wieder Grundlage für andere Speisen ist. Wir selber praktizieren dies seit zwei Jahren im Raum Gmunden mit einem "Gemüsepartner" und das klappt super.