70 Meter abgestürzt: 18-Jährige löste Großeinsatz auf der Tiefen Scharte aus
BAD GOISERN. Eine 18-jährige Portugiesin aus Kanada musste von der Tiefen Scharte gerettet werden. Sie dürfte den steilen und tief verschneiten Weg verfehlt haben und dabei etwa 70 Meter abgestürzt sein.
Die junge Bergsteigerin unternahm am Samstag eine Wanderung zur Goisererhütte und wollte von dort weiter über die Kalmberge und Tiefe Scharte wieder nach Bad Goisern (Bezirk Gmunden) absteigen. Wegen der Schneelage kam sie aber nur sehr langsam voran. Gegen 18 Uhr setzte sie dann einen schwer verständlichen Notruf ab und gab an, seit circa 7 Stunden unterwegs zu sein und dringend Hilfe zu benötigen.
Dem Notrufdisponenten gelang es, die GPS-Koordinaten der jungen Frau zu erfragen und so einen wahrscheinlichen Aufenthaltsort festzustellen. Die junge Frau befand sich im Bereich der Tiefen Scharte auf einer Seehöhe von 1440 Metern.
Bergrettung stieg zu Fuß auf
Der Bergrettungsdienst Bad Goisern und Bad Ischl, sowie die Alpinpolizei machten sich zu Fuß auf den Weg - zu diesem Zeitpunkt war die Frau allerdings telefonisch nicht mehr erreichbar. Zur Abklärung der tatsächlichen Lage wurde der Polizeihubschrauber „Libelle FLIR Echo“ aus Wien alarmiert.
Gegen 18.40 Uhr konnten schwache Lichtzeichen wahrgenommen werden. Kurz vor 20 Uhr wurde dann die schwer verletzte Frau gefunden, nachdem die Einsatzkräfte verzweifelte Hilferufe etwas abseits des verschneiten Weges gehört hatten. Die 18-Jährige war ca. 70 Meter abgestürzt und lag apathisch im Schnee. Sie war außerdem durchnässt, unterkühlt und offensichtlich schwer verletzt. Für die winterliche Verhältnisse war sie nicht ausreichend bekleidet.
Schwierige Bergung im steilen Gelände
Während die Crew der "Libelle" die Stelle ausleuchtete, richteten die Bergrettung und die Alpinpolizei eine Seilsicherung ein, um ein gesichertes Arbeiten im steilen Gelände zu ermöglichen. Zeitgleich musste die Frau notversorgt und aufgewärmt werden. Aufgrund der dramatischen Situation wurde ein Notarzthubschrauber aus Kärnten angefordert. Die Rettungskräfte entschlossen sich zu einer Rettung mittels Winde, um die junge Bergsteigerin so rasch wie möglich aus dem steilen und weglosen Gelände zum Zwischenlandeplatz im Tal zu bringen.
Von dort wurde sie ins Universitätsklinikum Salzburg geflogen, wo sie intensivmedizinisch betreut werden musste. Nach Angaben der Bergrettung Bad Goisern dürfte 18-Jährige bereits außer Lebensgefahr sein.
Der Artikel wurde um 12.59 Uhr aktualisiert.
Das war wohl richtig knapp, Rettung gerade noch in letzter Minute. Leider unterschätzen sehr viele die Gefahr in den Bergen, v.a. im Winterhalbjahr. Bei Dunkelheit, Kälte und schwierigen Bedingungen seinen Weg zu finden, nicht auszurutschen oder zu stolpern braucht Erfahrung, Planung und auch ein wenig Glück. Alleine unterwegs sein sollte da sowieso ein No-Go sein.
WANN gibt es nun den „Geherschein“ für die Berge ? 🤣🤷♀️
Alleine unterwegs - bin schon so erfahren…….🤔
Die Kosten für die Bergung sind solchen Leuten unverzüglich in Rechnung zu stellen um klar zu machen wie unverantwortlich sie sind
Unverantwortlich, weil sie einfach nur wandern gehen wollte?
Dort ist man nicht einfach nur wandern: steiles und schwieriges Gelände bei winterlichen Verhältnissen....
ok, aber ausdrücklich verboten ist es nicht, oder?
Es ist auch nicht ausdrücklich verboten, barfuß und in Badekleidung bei Schnee auf den Berg zu gehen.
Ob's klug ist?
Die Leute sollten sich halt ordentlich informieren und susrüsten und nicht von vornherein grenzwertig unterwegs sein ...
das heißt, man muss sich immer nur "ordentlich informieren" und kann dann nicht mehr abstürzen?
Natürlich kann in den Bergen immer was passieren.
"Wegen der Schneelage kam sie aber nur sehr langsam voran."
Wer sich gut informiert und vernünftig ist, kann solche Situationen besser einschätzen.
Dann wär sie evtl. gar nicht losgegangen - und folglich nicht abgestürzt ...
dann sollten die beiden Österreicher, die am Ortler abgestürzt sind, auch die Rettung bezahlen?
JA!
Portugiesin aus Kanada 😊
und?