LASK drehte Partie in Salzburg - 2:1 "war eine Willensleistung"
SALZBURG. Red Bull Salzburg ist nach der Länderspielpause noch tiefer in die Krise gerutscht.
Der ehemalige Serienmeister verlor am Samstag das Heimspiel der 14. Runde gegen den LASK trotz spielerischer Überlegenheit knapp mit 1:2, blieb im vierten Ligaspiel in Folge sieglos und liegt als Fünfter schon 14 Punkte hinter Leader Sturm Graz zurück, der zwei Partien mehr ausgetragen hat. Die fünf Pflichtspiele unbesiegten Linzer zogen um zwei Punkte an den Salzburgern vorbei auf Platz vier.
Moussa Yeo beendete Salzburgs torlose Serie in der Liga in Minute 62 und nach 336 Minuten. Ein Eigentor des im Abschluss mehrmals glücklosen Karim Konate (73.) leitete die Wende ein, Maximilian Entrup (88.) machte den zweiten schmeichelhaften Sieg der Truppe von Coach Markus Schopp en suite perfekt. Damit schloss sich ein Kreis, auch ihre zuvor letzte Heimniederlage hatten die Salzburger mit einem 0:1 am 21. Oktober 2023 gegen den LASK kassiert. Sie verpatzten die Generalprobe vor dem Champions-League-Duell bei Bayer Leverkusen am Dienstag. Die Linzer tankten hingegen viel Selbstvertrauen für den Donnerstag-Auftritt bei Banja Luka in der Conference League, allerdings wurden auch die Verletzungsprobleme noch größer.
Bei den Salzburgern war zu Beginn erkennbar, dass sie nach den jüngsten schwachen Liga-Darbietungen eine Reaktion zeigen wollten. Die neue 4-2-3-1-Formation tat dem Spiel der Heimischen gut. Schon nach 1:57 Minuten hätten sie in Führung liegen können, Konate scheiterte mit einem versuchten Lupfer nach einem Piatkowski-Zuspiel und Smolcic-Stellungsfehler aber an LASK-Tormann Jörg Siebenhandl. Konate war es auch, der nach Terzic-Schussflanke einen Flugkopfball über das Tor setzte (14.).
Linzer gingen kein Risiko mehr ein
Die Linzer konnten sich vor der Pause nur einmal gefährlich vor dem Tor zeigen, da ging ein Kopfball von Entrup drüber (18.). Der Ex-Hartberger hätte beinahe den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Sonst spielte fast nur Salzburg, die Gastgeber hatten mit Fortdauer der ersten Hälfte aber deutlich mehr Mühe, gefährlich in die entscheidende Zone zu kommen, da sich die Linzer immer tiefer zurückfallen ließen und kein Risiko mehr eingingen. Erst kurz vor dem Pausenpfiff verfehlten Yeo (45.) und Dorgeles Nene (45.+1) knapp das Gehäuse.
Schopp musste zur Pause auch den blessierten Sascha Horvath ersetzen, nachdem zuvor schon Branko Jovicic verletzt den Platz verlassen hatte. Wenig später war auch für den angeschlagenen Ex-Salzburger Valon Berisha Schluss. Am Spielgeschehen änderte sich wenig, die Hausherren diktierten weiter das Geschehen, blieben aber im Abschluss vorerst weiter glücklos. Konate vergab eine weitere Kopfballchance nach Terzic-Flanke (52.), ein Kopfball von Amar Dedic landete im Außennetz (57.).
In Minute 62 war der Bann gebrochen. Nach kurz abgespieltem Corner und Idealzuspiel von Dedic auf den nicht gedeckten Yeo konnte sich dieser den Ball noch herrichten und ins Eck einschießen. Konate hätte den Sack zumachen müssen, vergab aber einmal mehr, wobei er auch abspielen hätte können (70.). Für den im Abschluss glücklosen Stürmer wurde der Abend kurze Zeit später noch viel bitterer. Nach einem Flecker-Freistoß verlängerte Hrvoje Smolcic per Kopf in die Mitte, wo Konate den Ball mit dem Knie ins eigene Tor lenkte.
Doch es kam auf dem neu verlegten Rasen noch schlimmer. Nach Ljubicic-Lochpass auf Entrup avancierte der LASK-Stürmer zum Matchwinner. Damit revanchierte sich der LASK für die 0:1-Heimniederlage. Die Salzburger blieben nach einem 0:0 gegen den WAC, einem 0:0 gegen den GAK und zuletzt einem 0:2 bei Blau-Weiß Linz national wieder ohne Sieg. Die Kritik an Trainer Pepijn Lijnders wird mit so einer Bilanz nicht weniger werden.
"War eine Willensleistung"
Reaktionen zum Fußball-Bundesligaspiel Salzburg - LASK (1:2):
Pepijn Lijnders (Salzburg-Trainer): "Wir hatten bis zum 1:1 komplett die Kontrolle, waren so dominant, haben viele Chancen kreiert. Aber es ist im Fußball so, dass, wenn du das 2:0 oder 3:0 nicht machst, es spannend bleibt. Da muss man heute richtig kritisch sein, darüber bin ich auch sehr enttäuscht, dass wir das Spiel nicht frühzeitig für uns entschieden haben. Das 1:1 ist unglücklich nach einer Standardsituation gefallen, das zweite Gegentor darf so leicht nicht passieren, da haben wir bei einer Umschaltsituation nicht aufgepasst. Die Niederlage tut richtig weh."
Markus Schopp (LASK-Trainer): "Es ist nicht selbstverständlich, in Salzburg zu gewinnen, es zeugt von einer guten Moral, am Ende des Tages war es eine Willensleistung. Trotzdem waren wir gegen den Ball und in den Zweikämpfen zu passiv, haben zu wenig Lösungen gefunden. Es geht viel, viel besser. Oft gewinnst du solche Spiele nicht, wir sind nicht da hingekommen, wo man Chancen kreiert. Die Mannschaft hat aber immerhin bis zum Schluss an den Sieg geglaubt. Die Mentalität passt, damit hat es sich aber schon."
Miron Muslic: Intensive Rückkehr im Europacup
Wird auch Markus Schopp endlich zum Bullen-Bezwinger?
LASK-Stürmer Entrup: "Wir haben noch einiges zu tun"
Entrup schoss LASK im Finish zu 2:1-Sieg in Altach
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Ich bin kein Fachmann, aber wenn der Tormann in so einer kräftigen bunten Dress gekleidet ist, dann sieht man doch deutlich wo er steht, ich würde eine dezente Farbe wählen, ein "Rasengrün" oder in einer Tarnfarbe hahaha ! Aber es kann sein, dass ich mich täusche! Was sagt die Fachwelt?
Bravo .. ein Sieg in Salzburg .. ist national schon lange keiner Mannschaft geglückt
Wenn man jetzt auch dann die Austria schlägt und gegen Wolfsberg nicht verliert, kann man sagen: "The trend is your friend"! Dann kann man beruhigt, im neuen jahr, in die letzten Spiele des Grunddurchganges gehen und die Basis für eine neuerliche internationale Saison legen.
Sieht (fast) aus, als ob der Lask unter Schopp nun den Turnaround geschafft hat, auch wenn der Sieg ein wenig glücklich zustande gekommen ist. Nichtsdestoweniger Gratulation der Mannschaft und dem Trainer, und bitte nicht wieder gleich überheblich werden!
In Salzburg ist es nie leicht, da war sehr viel Glück heute dabei. Die Art und Weise wie sich der LASK 70 Minuten lang passiv verhielt und vorführen ließ war sicher nicht in Ordnung, Angsthasenfußball pur, in der Hoffnung, dass es 0:0 ausgeht. Erst nach dem Gegentreffer besann sich die Mannschaft darauf, dass man eventuell auch ein Tor erzielen sollte. Schaffte sie nicht sofort, aber Konate half glücklicherweise aus. Also 1:1, ein Punkt mit dem man sehr zufrieden gewesen wäre. Dann, Wahnsinn – Entrup hat es schon wieder getan. Die Salzburger werden sagen der LASK war uns auch schon mal sympathischer! Wir nehmen das erfreut zur Kenntnis. Vielleicht ist es auch schon anderen aufgefallen, was ich oft erwähnt, Ljubicic und Entrup zusammen am Feld = Torgefahr.
Einfach flexibler und mehr Bewegung....
Entrup braucht vorne wenn zum spielen der sich bewegt .....
Ich bin der Meinung Entrup ist ein Strafraumstürmer der schnelle Pässe in die Box hinter die Abwehr braucht darum hat auch Schopp richtig erkannt das Spiel nach vorne muss schneller werden in dieses System passt Zulj nicht mehr hinein natürlich muss noch viel besser werden aber sie sind am richtigen Weg Ljubicic und Entrup kann ein gefährliches Duo werden.
3 Punkte mit viel Glück. Muss auch mal sein.