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Pfarrer Reinhard Bell zieht sich nach drei Jahren aus Mondsee zurück

Von Norbert Blaichinger, 12. Juli 2024, 00:04 Uhr
Pfarrer Reinhard Bell zieht sich nach drei Jahren aus Mondsee zurück
Reinhard Bell zieht es ins Mühlviertel.

MONDSEE. Er gilt als charismatisch, weltoffen, fleißig, als guter Prediger und ist ohne Scheu in der Begegnung mit Menschen. Und trotzdem verlässt Pfarrer Reinhard Bell nach knapp drei Jahren mit Ende Oktober Mondsee. "Ich bin tief betroffen", sagt etwa Mondsees Bürgermeister Josef Wendtner (ÖVP). Bell habe sich im Mondseeland bestens etabliert und sei sehr beliebt gewesen, so der Bürgermeister.

Pfarrer Bell selbst legt Wert auf die Feststellung, dass ihn niemand vertrieben habe. "Aber es hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel verändert. Die Arbeit wurde mehr, die hauptamtlichen Mitarbeiter immer weniger." Der Priester leitete in manchen Wochen mehr als ein Dutzend Begräbnisse und feierte zahlreiche Gottesdienste, die er alleine (auch in den Filialkirchen am Hilfberg, in Loibichl und St. Lorenz) gestalten musste. Dazu kommt das sehr aktive Vereinswesen im Mondseeland und die vielen Veranstaltungen, bei denen auch Seelsorger gefragt sind.

Der gebürtige Marchtrenker (Jahrgang 1963) begann seine berufliche Karriere als Elektrokaufmann und wurde 1992 zum Priester geweiht. Nach Kaplanjahren in Linz-Kleinmünchen und vier Jahren als Pfarrer von Ebelsberg wirkte er zuletzt als Pfarrer von St. Martin im Mühlkreis und Lacken. Jetzt zieht es ihn wieder ins Mühlviertel, und zwar nach Walding und St. Gotthard. Dort wird er auch in den Pfarrhof einziehen.

"Heißes Pflaster" Mondsee

In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten machte sich das Mondseeland den Ruf, kein einfacher Ort für Seelsorge zu sein. Die Erwartungshaltung an Pfarrer ist hoch, Kritik schnell da. Auch von anonymen Briefen, in denen die Pfarrer beschimpft wurden, war in den vergangenen Jahren die Rede. Dass auch Reinhard Bell in seiner Arbeit Querschüsse aus den Reihen der Pfarrgemeinde hinnehmen musste, wird in Mondsee oft gemunkelt. "Ich würde jenen Personen, die immer nur kritisieren und dabei auch persönlich werden, empfehlen, einmal darüber nachzudenken, in welcher Situation sich die katholische Kirche derzeit befindet", sagt Bürgermeister Wendtner. "Wie die Seelsorge in Mondsee jetzt weitergeht, ist jetzt eine offene Frage. Aber ich sage auch ganz klar: Ohne Priester geht es in einer großen Pfarre wie Mondsee nicht."

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Autor
Norbert Blaichinger
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1  Kommentar
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waldfred (507 Kommentare)
am 20.07.2024 17:47

ja aus dem hinterhalt schießen und anonym recht stark sein da sind sie meter die wichtigmacher aber aug in aug etwas ansprechen dann doch nicht....hoffentlich tut sich diese gemeinde kein pfarrer mehr an

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