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Schnellsiederkurs für noch unerfahrene Stand-up-Paddler? "Sehr zu empfehlen"

Von Gary Sperrer, 31. Juli 2023, 11:11 Uhr
Die ehrenamtlichen, freiwilligen Einsatzkräfte der Wasserrettung sind zur Stelle, wenn es Probleme gibt. Bild: Leitner

SEEWALCHEN AM ATTERSEE. Seewalchner Wasserrettungs-Ortsstellenleiterin Barbara Werkgartner-Fiausch über Gefahren am See

Der kürzlich verstorbene Seewalchner Fritz Fiausch war unbestritten ein Urgestein der Österreichischen Wasserrettung. Dank ihm wurden die heute viel verbreiteten Hinweis- und Warnschilder mit der Notrufnummer 130 aufgestellt. Über aktuelle Gefahren, den Trendsport Stand-up-Paddeln und eine meteorologisch möglicherweise herausfordernde Woche sprachen die OÖN mit Fiauschs Tochter, der Seewalchner Wasserrettungs-Ortsstellenleiterin Barbara Werkgartner-Fiausch.

Salzkammergut-Nachrichten: Das Wetter ist ja aktuell alles andere als ausgewogen. Wie ist derzeit die Lage am Attersee?

Barbara Werkgartner-Fiausch: Momentan ist es so, dass man das Wetter gar nicht einschätzen kann, weil die Lage so instabil ist. Die Situation auf dem See wechselt von einer Sekunde auf die andere, und das ist irre gefährlich.

Wie steht es mit der Disziplin der Leute, wenn die Sturmwarnung angeht?

Es gibt sehr viele, die einfach nicht Bescheid wissen, wie die Situation am See ist. Die sind vielleicht das erste Mal in ihrem Leben auf dem See, haben sich im Geschäft ein Stand-up-Paddle gekauft, fahren raus und bewegen sich nichtsahnend in einer Gefahrenzone. Wenn man sich nicht auskennt, ist das wirklich lebensgefährlich.

Wäre aus Ihrer Sicht eine Art Schnellsiederkurs für Stand-up-Paddle-Neulinge sinnvoll?

Das würde ich sehr empfehlen. Teilweise sitzen Kinder oben, während sie die Erwachsenen nichtsahnend in eine Gefahr begeben. Das finde ich nicht notwendig. So einen Kurzkurs könnte ich mir gut vorstellen.

Teilweise sitzen ja sogar Hunde oben.

Ja, aber was ich auch schon gesehen habe, sind Hunde mit Schwimmweste. Die werden nicht so in Gefahr gebracht (lacht). Eigentlich sollte man aber Schwimmwesten immer an Bord haben. Gesetzlich vorgeschrieben sind sie auf Stand-up-Paddles nicht, aber gerade bei Kindern wäre das kein Fehler.

Die Wasserrettungs-Notrufnummer 130 ist ja mittlerweile etabliert, so wie bei der Bergrettung die 140. Was ist da vorher passiert, wenn Leute anrufen und Hilfe erbeten? Ist mitunter auch Leichtsinn im Spiel?

Jein. Manchmal kriegt man schon einen Anruf, wo gewisse Personen sagen: Bitte bring mich von A nach B, weil der Wind abgeflaut hat. Meistens sind das Segler.

Zurück zur Wetterlage und zu den kommenden Tagen: Sie haben es schon erwähnt, dass aktuell die Situation instabil und nicht sehr gut einschätzbar ist. Welchen Ratschlag geben Sie jenen - egal, ob Schwimmer, Segler oder Stand-up-Paddler - , die sich derzeit hinaus auf den See begeben möchten?

Ich würde den Menschen, die sich jetzt auf dem See bewegen, empfehlen, eher in Ufernähe zu bleiben und sich vorher wirklich genau zu erkundigen, wie die Wetterlage ist. So, wie es derzeit aussieht, muss man jederzeit mit starkem Wind oder einem starken Gewitter rechnen. Ich war am Wochenende auf dem See, und wie aus dem Nichts ist ein Sturm gekommen, ohne Gewitter. Da sind plötzlich Wellen mit Schaumkronen entstanden, die Kinder, die auf einem Boot oder einem Stand-up-Paddle unterwegs gewesen wären, in Gefahr gebracht hätten.

Barbara Werkgartner-Fiausch, Ortsstellenleiterin Österreichische Wasserrettung Seewalchen Bild: Weihbold
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Autor
Gary Sperrer
Lokalredakteur Salzkammergut
Gary Sperrer

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