Simon verließ das Haus, um seine Eltern zu suchen - Bub erfror im Freien
VORDERWEIßENBACH. Zweijähriger dürfte in der Dunkelheit nicht mehr nach Hause gefunden haben
Einen Tag vor Weihnachten trug gestern der gesamte Ort Vorderweißenbach im oberen Mühlviertel schwarz: Wenige Stunden zuvor hatte sich in dem 2044 Einwohner zählenden Ort im Bezirk Urfahr-Umgebung eine kaum fassbare Tragödie ereignet, bei der ein zweijähriger Bub ums Leben gekommen ist.
Die Eltern, die erst vor wenigen Wochen in das neu gebaute Haus übersiedelt waren, waren abends noch bei den Nachbarn zu Besuch. Ihr zweijähriger Sohn Simon schlief währenddessen zuhause in seinem Bett. Um den Schlaf ihres Kindes zu überprüfen, hatten die 28-jährige Mutter und der um drei Jahre ältere Vater ein aktiviertes Babyfon mitgenommen.
Bub verließ unbemerkt das Haus
Dennoch konnte das Kleinkind in den Nachtstunden nur mit einem Pyjama bekleidet unbemerkt das Haus verlassen. Vermutlich, um seine Eltern zu suchen. Es wurde angenommen, dass das Babyfon nicht angeschlagen und der Bub in der Dunkelheit nicht mehr nach Hause gefunden hatte.
Erst in den frühen Morgenstunden soll die Mutter das Fehlen ihres Sohnes bemerkt haben. Vergeblich suchten die verzweifelten Eltern nach ihm. Wenig später wurde Simon stark unterkühlt rund 100 Meter vom Elternhaus entfernt vor der Garage der Nachbarn liegend gefunden. Die Nacht zuvor war bitterkalt, es hatte Minusgrade. Der alarmierte Notarzt versuchte noch, den Buben wiederzubeleben, leider vergeblich.
Die Staatswaltschaft wurde von der Polizei über den Todesfall informiert und hat Ermittlungen eingeleitet. Die Eltern wurden vom Kriseninterventionsteam betreut.
"Der ganze Ort ist erschüttert", rang gestern Bürgermeister Leopold Gartner um Worte. Die Eltern könnten mit jeglicher Unterstützung aus der Bevölkerung rechnen. "Wir müssen schauen, wie wir ihnen helfen können. Was immer ansteht, jede Hilfe, die sie brauchen – sie werden sie bekommen."
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