Ein "Fehler des Bundespräsidenten" und "Bauchweh bei Herbert Kickl"
WELS, GRIESKIRCHEN, EFERDING. Regierungsverhandlungen: Hoffnung und Befürchtungen bei Politikern in der Region.
Nach dem turbulenten politischen Wochenende ist Herbert Kickl, den die politischen Akteure der anderen Parteien eigentlich verhindern wollten, auf dem Weg ins Kanzleramt – aber noch ist eine von der FPÖ angeführte Bundesregierung nicht fix. Die Welser Zeitung hat Stimmen aus der Region zur politischen Entwicklung auf Bundesebene eingefangen.
Er sei froh, dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen "seinen Fehler korrigiert und Herbert Kickl mit der Regierungsbildung beauftragt hat", sagt der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FP). Daraus schließe er, dass Van der Bellen Kickl im Fall erfolgreicher Koalitionsverhandlungen auch als Kanzler angeloben werde – das Staatsoberhaupt hatte das bisher ausgeschlossen. Es sei zu früh, um über Zeitpläne zu reden, sagt der Stadtchef: "Zuerst muss man das Prozedere festlegen. Ich bin jedenfalls der Meinung, bei einem schlechten Programm bringt Geschwindigkeit nichts, und auf ein gutes kann man ruhig zwei Wochen länger warten." Ob er bei etwaigen Regierungsverhandlungen dabei sein werde, stehe noch nicht fest, sagt Rabl.
Für die Grieskirchner Bürgermeisterin Maria Pachner (VP) ist Kickl "das große Fragezeichen". "Er hat sich von Seiten gezeigt, die einen wanken lassen, aber wir werden dem Wählerwillen entsprechen müssen – eine Koalition von ÖVP, SPÖ und Neos hat ja leider nicht geklappt." Sie hoffe, dass Kickl aus der Rolle des Oppositionspolitikers in die des Verantwortungsträgers schlüpfen könne. "Aber Bauchweh bei Kickl ist schon dabei", sagt Pachner. Wichtig sei, dass die neue Regierung die Budgetsanierung rasch in Angriff nehme und Leistung wieder einen Stellenwert bekomme.
LAbg. Thomas Antlinger, SP-Bezirksparteivorsitzender in Grieskirchen/Eferding, war von den Ausstiegen der Neos und der ÖVP aus den Koalitionsverhandlungen überrascht. "Im Umgang mit Kickl hat sich die ÖVP um 180 Grad gedreht." Im Sozial- und Gesundheitsbereich befürchtet er jetzt massive Einschnitte. "Das hat man bei Schwarz-Blau 1 unter Schüssel/Haider bei der Pensionsreform gesehen und bei Strache/Kurz mit der Zusammenlegung der Krankenkassen."
Entsetzt zeigt sich der grüne Nationalratsabgeordnete Ralph Schallmeiner. "Kickl und Co haben in den vergangenen Jahren das gesellschaftliche Klima vergiftet. Sie sind wissenschaftsfeindlich und haben kein Problem mit dem Anstreifen mit den rechtsextremen Identitären", sagt er. Der Grünpolitiker befürchtet eine autoritäre Wende und einen Sozialabbau.
Kein Führerschein, keine Zulassung, 1,86 Promille: Alkolenker in Sattledt gestoppt
Freiwillige Feuerwehr Wels rückte im Jahr 2024 zu 2299 Einsätzen aus
Für 31 Paare kam das Glück im Doppelpack
1,3 Promille: Polizei zog Alkolenker in Wels aus dem Verkehr
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
objektiv wie immer beim Thema FPÖ
Sozialabbau - schon schlimm genug, sehr schlimm - aber da kommt sicher noch was schlimmeres was selbst dass toppt.
Mit dem Ruder in kickls-ausgesteckten Hände kann das Boot nur untergehen.
Hmmmm wer war der Verursacher, der das Boot zum Sinken gebracht hat?
5 Jahre Grüne in der Regierung reicht da schon
Da ist nix gesunken.
Es ist halt vieles in eine positive Richtung gelaufen, was halt nicht so den Vorstellungen vieler negativ gepolter Rechter entspricht ...
Wann sehen die Wähler:innen endlich ein, dass ÖVP (CV-ler) und FPÖ (Burschenschafter) ein und daselbe Deutschnationale Gedankengut haben ?
"Ein Fehler des Bundespräsidenten": nein, sehe ich anders:
Wäre Kickl gleich mit der Regierungsbildung beauftragt worden UND wäre die ÖVP (entgegen meinen Erwartungen) standhaft geblieben, wär's nix mit dem "Volkskanzler" gewesen. Allerdings wäre auch die dann noch übrige, zweite Variante ein Fehlversuch gewesen, wie sich gezeigt hat.
Jetzt, wo Nehammer das Ruder an jemand anderen übergeben hat, könnte es eventuell etwas werden mit einer neuen Regierung. Allerdings werden, nicht zuletzt aufgrund der Staatsfinanzen, wohl beide Seiten ordentlich Federn lassen müssen. Diese Einsicht scheint sich bei den Freiheitlichen auch erst einmal durchsetzen zu müssen...
Zu Hoffen bleibt das die FPÖ massiven Blutzoll von der ÖVP fordert für das Desaster, wo man Wahlbetrug begangen hat.
Sonst sind Neuwahlen die beste Lösung. Das würde vielleicht sogar die SPÖ brauchen um sich Babler zu entledigen.
sergio_eristoff
die FPÖ hat dank Van der Bellen eine Verhandlungsposition wie es sie sich nicht besser wünschen hätten können.
Die ÖVP steht mit dem Rücken zur Wand......
Wahlbetrug? Lass lieber die Finger vom Eristoff, vl gehts dann bald wieder