Radweg wird laut Plan gebaut
WAIDHOFEN. Die Schienen der Ybbstalbahn weichen endgültig einem Asphaltband.
Vor der Landtagswahl befahl heuer Landeshauptmann Erwin Pröll alle zurück an den Start: Letztmalig sollte geprüft werden, ob nicht doch ein Tourismusbetrieb der Ybbstalbahn und ein Radweg entlang der Geleise besser für die Region wäre. Der Endbericht hat jetzt ergeben, dass nur der Radweg auf der aufgelassenen Bahntrasse in Frage kommt, weil eine separate Radlerstrecke zu den veranschlagten zehn Millionen Euro noch einmal fünf Millionen verschlingen würde. Wie die Landtagsabgeordneten Helmut Schagerl (SP) und Anton Kasser (VP) verlauteten, könnte nächstes Frühjahr mit dem Bau begonnen werden, nachdem der Gleiskörper abgerissen wird.
Damit geschieht, was auch immer schon der Wille der Landespolitiker der VP war. Aus dem Büro von Verkehrslandesrat Karl Wilfing (VP) heißt es, dass es keiner neuen Studien und Berichte mehr bedurfte, sondern lediglich letztmalige Gespräche zwischen dem Radwegverbund der Ybbstalgemeinden und Eisenbahnfreunden protokolliert worden seien. Mit dem allseits bekundeten Ergebnis: Die Bahn kommt völlig weg.
Das Land hat dafür schon vor einem Jahr dem Radwegverbund die Bahnstrecke, auf der nun der Radweg gebaut wird, um einen Symbol-euro überlassen. Zwei Jahre davor bezifferte die Landesverkehrsgesellschaft NÖVOG den Verkaufspreis der Trasse in einem Brief an den damaligen Hollensteiner Bürgermeister Franz Gratzer (SP), der die Bahn retten wollte, dagegen mit satten 1,3 Millionen Euro. Schagerl erklärt die Preisdifferenz als Abgeltung, „weil wir ja auch den Radweg erhalten müssen“. (feh)
So wird nur im Land NÖ argumentiert! Normalerweise ist so eine plumpe Formulierung dort nur ÖVP Politikern vorbehalten! Aber der rote SPÖ Bürgermeister und LA ( der sich übrigens innerhalb kürzester Zeit wie sein ÖVP Kollege aus Lunz um 180 Grad gedreht hat) agiert schon komplett im schwarzen Fahrwasser! Die Rechtfertigung wir haben nur 1 € gezahlt weil wir die Strecke ja auch erhalten müssen!! Bgm Gratzer, der eine Tourismusbahn ins Leben rufen wollte, hätte die Strecke mit seinen Mitstreitern auch erhalten müssen WARUM HÄTTE ER 1,3 MIO ZAHLEN MÜSSEN ;KEINE LANDESMITTEL ZUR UNTERSTÜTZUNG BEKOMMEN UND EIN KONZEPT VORLEGEN MÜSSEN? HATTE MAN ANGST DASS DIE TOURISMUSBAHN EIN ERFOLG SEIN KÖNNTE UND HAT DAS DESHALB ABGEWÜRGT??? Für mich ist das schlichtweg Korruption!!!
Auch ohne jeden Kilometer Gleis, der in schöner Gegend verläuft, zu "romantisieren": Die Ybbstalbahn und ihr Potenzial für Alltags-, Freizeit- und touristischen Verkehr so außer Acht zu lassen, wie es zuerst die ÖBB - mit Duldung des Landes NÖ - und dann das Land NÖ in Gestalt seiner Verkehrsplaner und -politiker (Zibuschka, Heuras, Wilfing) praktizierten, lässt sich mit dem Begriffen "Dummheit" und politische Willkür nur unzulänglich beschrieben. Bei der 115-Jahres-Feier der Ybbstalbahn, die deren BefürworterInnen kürzlich in Waidhofen/Ybbs ausrichteten, waren sogar Menschen aus Stuttgart extra angereist, um ihre Solidarität mit jenen Menschen vor Ort zu bekunden, die seit Jahren darum kämpfen, ihre Bahn nicht vollends zerstört zu sehen. Statt wenigstens einer touristischen Nutzung eine Chance zu geben, will man nun mit Scheuklappen und politischer Hörigkeit tiefschwarzer Prägung vollendete Tatsachen schaffen, gegen die Interessen vieler Menschen in der Region.
Der Radweg führt am Ort Ybbsitz vorbei, dafür darf Ybbsitz den Radweg im sogenannten Ofenloch erhalten. Die zahlen daß Touristen an Ybbsitz vorbei fahren???? Wer für so etwas offen ist, kann nicht ganz dicht sein!