Rechtlich auf verlorenem Posten: Keine Handhabe gegen die Strahlen-Attacke
STEYR. Gegen die Erweiterung der Handy-Funkanlage in der Häuserreihe Leopold-Werndl-Straße 19 bis 23 formiert sich Widerstand.
Die Nachbarn aus der direkt angrenzenden Reichenschwallsiedlung fürchten um ihre Gesundheit und um den Wert ihrer Häuser. Um den neuen 10-Meter-Mast zu verhindern, wollen sie nicht nur von ihrem Anhörungsrecht Gebrauch machen, das ihnen bei der bevorstehenden Bauverhandlung eingeräumt wird. Sie bereiten auch eine Klage gegen das "strahlende Monstrum" vor.
"Da sind nicht nur herkömmliche Sender geplant, sondern sogenannte Umsetzer", sagt Tierarzt Leopold Pfeil. Das Haus des ehemaligen Stadtpolitikers ist kaum mehr als 20 Meter von der Mobilfunkanlage entfernt. Derartige Strahlenkeulen, wie sie nun auf die Umgebung losgelassen werden sollen, seien nachweislich gesundheitsgefährdend, und das in einem Umkreis von bis zu 300 Metern. Die Folgen, mit denen die Bewohner zu rechnen hätten: Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und erhöhtes Krebsrisiko wegen beeinträchtigter Zellteilung.
Anhörungsrecht ist zahnlos
Das Problem der aufgebrachten Nachbarn: Beanstandungen wegen einer möglichen Gesundheitsgefährdung sind laut Telekommunikationsgesetz nicht zulässig. Um die Wertminderung eines Hauses an konkreten Zahlen festmachen zu können, müssten zwei verschiedene Anbote dafür vorliegen – mit Sendemasten in der Nachbarschaft und ohne – und eines der Häuser tatsächlich verkauft werden.
Auch das Anhörungsrecht ist weitgehend zahnlos. Pfeil: "Wir haben voriges Jahr schon eine Bauverhandlung gehabt. Da war der Mast noch etwas kleiner geplant. Das ist nicht einmal protokolliert worden, was wir als Nachbarn vorgebracht haben."
Auch die Stadt hat keine Möglichkeit, Handy-Sendemasten außerhalb des ensemblegeschützten Innenstadtbereichs zu verhindern – auch die Mitarbeiter im nördlichen Teil des Amtshauses Reithoffer sitzen im Strahlungsbereich. Bürgermeister Gerald Hackl hat sich zwar darum bemüht, alternative Standorte ins Spiel zu bringen. "Da hat es aber immer geheißen, das ist technisch nicht möglich", so der Stadtchef wörtlich.
Beim 10-Meter-Mast handelt es sich angeblich bereits um einen Kompromiss. Der neue Mast soll einen der bestehenden kleineren ersetzen.
Ursprünglich waren die Sendemasten, die nun so umstritten sind, auf der ehemaligen Postbus-Garage situiert. Weil diese einem großen Wohnbauprojekt weichen musste, wurde die Mobilfunk-Anlage umgesiedelt.
Pfeil und seine Mitstreiter, darunter Sängerlust-Obmann Reinhard Huber, glauben trotz aller schlechten Vorzeichen, dass sich der neue Sendemast noch verhindern lässt: "Je mehr Leute sich dagegen aussprechen, desto eher wird man uns Gehör schenken müssen."
jeder 0815 Handymast ist zugleich Umsetzer...
"Da hat es geheißen"... so Bgmstr. Hackl. Eine etwas genauere Aussage wäre da vielleicht hilfreich. Wer hat wann mit welcher Begründung was gesagt? So diffuse Aussagen, wie da hat es geheißen, das passt bei so einem heiklen Thema ganz und gar nicht. Oder wurde so schlecht recherchiert? Man hätte ja eigentlich nachfragen können oder?
„Strahlen-Attacke“, „strahlendes Monstrum“, „Umsetzer“, „Strahlenkeulen“
Geschätztes Redaktionsteam, gestatten Sie bitte eine Frage: IST DAS OBJEKTIVE BERICHTERSTATTUNG???
Befasst man sich etwas näher mit der Materie, sehen die Fakten gleich anders aus:
- es gibt eindeutig festgelegte Grenzwerte, um die Bevölkerung zu schützen. Bei keiner einzigen von mir durchgeführten Messung wurden diese Grenzwerte auch nur annähernd erreicht!
- hielten sich die Netzbetreiber nicht an diese Vorgaben, wäre es für die Anrainer ein Leichtes, dagegen vorzugehen
- Funksignale (elektromagnetische Felder) haben kein Mascherl. Messungen beweisen, dass die uns umgebenden Funksignale üblicherweise von uns selbst stammen: WLAN, Schnurlostelefon,...
- Schlaf- und Konzentrationsstörungen sind eine eigene Thematik, die nichts mit Funktechnik, sehr wohl aber mit unqualifizierter Berichterstattung zu tun hat.
Franz Rohrauer
langjähriger Funktechniker und Sicherheitsfachkraft gem. ArbeitnehmerInnenschutzgese
Da verlangen sie etwas viel von RedakteurInnen
Die lernen bloß wiecdie Auflagen mit reisserischen Titeln erhöht werden können.
Fakten interressieren sie nicht es reicht doch auf Herrn Dr.Pfeil zu verweisen der allerdings keinr nachprüfbare Fakten auf den Tisch legt.
Evidenz und Fakten sind zweierlei.