Keine Notdienste am Wochenende: Ärzte wehren sich
SANKT VALENTIN. An zwei Wochenenden müssen St. Valentiner, wie berichtet, auf den Ärztenotdienst verzichten.
Man sei sich des Problems durchaus bewusst, sagt dazu Allgemeinmediziner Stefan Matura. Der Ball liege aber bei Ärztekammer, Sozialversicherung und öffentlicher Hand: "Im Sinne von Patienten- und Ärzteschaft gilt es, eine Lösung zu finden."
"Aufgrund des Mangels an Hausärzten sind manche Ordinationen bereits während der Woche extrem belastet, da die Anzahl der behandelten Patienten oft über dem Limit liegt", sagt Katja Kern, die die Notdienste zu koordinieren versucht. "Ärzte wie auch Ordinationsmitarbeiter benötigen das Wochenende als Ruhe- und Regenerationszeit."
Ärzte, die Wochenenddienste machen, sind laut Kern oft mit der Problematik konfrontiert, dass Patienten aus Nachbarsprengeln die Ordination aufsuchen: "Nicht immer sind das Notfälle, sondern mitunter harmlosere Angelegenheiten, die auch zu regulären Zeiten beim eigenen Hausarzt behandelbar sind."
"Es sollte klar sein, dass der Bereitschaftsdienst am Wochenende keine zusätzlichen Öffnungszeiten darstellt, sondern für dringende, akute Konsultationen angeboten wird", sagt die Amstettner Hausärztin Silvia Reisner. Sie macht keine Wochenenddienste mehr: "Die wenigsten Patienten, die am Wochenende in die Ordination kamen, waren Notfallpatienten. Und wenn man die Notfälle selbstverständlich vorzieht, wird man von anderen Patienten aggressiv angepflaumt." Für ihre schwerkranken Patienten sei sie jedoch auch am Wochenende, sogar privat, erreichbar.