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Quehenberger will mit Logistik-Center nach Ried an die A9

Von Hannes Fehringer., 05. August 2024, 19:10 Uhr
Quehenberger will von Ried aus die Region beliefern. Der Betriebsgrund für das Logistikzentrum ist noch ein Feld.
Bild: Werk, privat

Der Gemeinderat plant RIED/Traunkreis. Der Gemeinderat plant einen Acker in der Betriebserweiterungszone zur Bebauung für ein Logistikzentrum des Spediteurs Quehenberger umzuwidmen. Eine Bürgerinitiative sammelt Unterschriften gegen die Bodenversiegelung.

Bürgermeister Stefan Schöfberger (SP) bekommt jetzt wieder bessere Nachrichten auf seinen Schreibtisch als jene von der Absiedlung des Großtischlers Speedmaster vor zwei Jahren. "Wir müssen wieder Arbeitsplätze in unsere Gemeinde holen", lautet das Credo des Gemeindeoberhauptes. Der neue "Hub-Nord" der Brau-Union, der in der Gemeinde aus dem Boden gestampft wurde und von dem aus die Bierwägen die Gasthäuser und Supermärkte im nördlichen Landesteil beliefern, stockt die Beschäftigtenzahl von 90 auf nunmehr 135 Mitarbeiter auf. Und jetzt zappelt beim Salzburger Investor und Immobilienentwickler Walter Schisernig ei weiterer dicker Fisch für die Traunviertelgemeinde an der Angel. Schiesering soll auf einem 5,4 Hektar großen Acker neben der Pyhrnautobahn A9 für den Spediteur Quehenberger ein Logistikzentrum errichten, von dem aus seine Chauffeure Filialen von Handelsketten wie "dm" ansteuern.

Bei einer Projektpräsentation blies dem Finanzvorstand von Quehenberger, Rodolphe Schoettel, der zugleich bei Schiesernigs Xelor Immobilien GmbH Miteigentümer ist, auch ein sehr eisiger Wind entgegen. Das geplante Logistikzentrum, das die Immobiliengesellschaft errichten und Quehenberger als Mieter betreiben soll, ist 200 Meter von der nächsten Siedlung entfernt, aber nicht weit genug, um Anrainer wegen befürchteter Verkehrsbelastung und Motorenlärm nicht auf die Palme zu bringen. Schoettler kündigte 15 LKW-Fahrten pro Stunde bei einem bis auf die Wochenendruhe rund um die Uhr laufenden Betrieb an. Am schwersten wiegt aber für die Sprecherinnen der Bürgerinitiative Ingrid Hackl und Pamela Huck die Bodenversiegelung von weiterem Grünland. "Benachbarte Siedlungen haben jetzt schon mit Sturzbächen nach Starkregen zu kämpfen", sagt Hackl.

"Wenn nicht dort bei der Autobahn, wo sonst?", stellt Bürgermeister Schöfberger die Gegenfrage. Seit 2005 befindet sich der Acker in der "Betriebserweiterungszone" der Gemeinde, weshalb der Beschluss zur Umwidmung in Betriebsgebiet für Quehenberger im Gemeinderat einstimmig erfolgte. Im Herbst werde der Gemeinderat eine Neufassung des Flächenwidmungsplanes beschließen, kündigt Schöfberger an: "Für mich ist klar, dass es da keine neuen Betriebsgebiete mehr geben wird, weil wir nur noch die dafür vorgesehenen Flächen nutzen werden." Er versuche, zwischen Betriebsansiedlungen, deren Kommunalsteuer für Schulen, Sportplatz und Vereinszentrum vonnöten sei, und einem begrenzten Bodenverbrauch die Waage zu halten.

Umweltanwalt stimmt zu

Eine Sichtweise, die offenbar auch die OÖ. Umweltanwaltschaft teilt: Sie befand in einer Stellungnahme, dass der hohe Bodenverbrauch des geplanten Logistikzentrums zwar "ein großes ökologisches Problem" darstelle, aber wenn Gründächer, begrünte Betriebsflächen und Solaranlagen verpflichtend vorgeschrieben würden, der Betriebsgebietswidmung zugestimmt werden könne. Für die Immobilienentwickler läuft der Umweltanwalt mit seiner Bedingung ohnehin offene Türen ein. Schoettel versprach bei der Präsentation eine Ökobauweise nach modernsten Gesichtspunkten. Und Schiesernig verweist darauf, dass man längst die meisten Projekte nicht mehr mit Flächenfraß verwirkliche. In Loosdorf habe seine Firma das von der Hofer-Supermarkskette an der Westautobahn aufgelassene Zentrallager mit einem Logistigzentrum einer neuen Nutzung zugeführt.

Hackl und Huck überzeugen die Beteuerungen nicht. Neben der Bodenversiegelung bewirke diese "Anlass-Umwidmung von Grünland in Bauland" massiv mehr Verkehr und Lärm, zumal es auch kein Verkehrskonzept gebe. "Und es gibt noch verfügbares gewidmetes unbebautes Bauland in Ried, das zuerst genutzt werden sollte", sagt Hackl.  Seit Mitte Juli hat die Bürgerinitiative 320 Unterschriften gesammelt, die Bevölkerung lädt sie zu einem eigenen Informationsabend am 29. August um 19 Uhr ins Pfarrzentrum ein.

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22  Kommentare
22  Kommentare
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Fensterputzer (5.290 Kommentare)
am 07.08.2024 11:05

hmm . . .Schiesernig oder doch Schisernig . . . Schoettler oder vielleicht passt Schoettel besser??
Wir werden's nicht erfahren was nun richtig ist.

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schubbi (5.294 Kommentare)
am 07.08.2024 09:26

Warts noch ein paar Jahre - die Anzahl von Industrieruinen wird kräftig steigen und dann billigst zu haben sein. Falls es dann noch brauchen solltets

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HelmutHangl (1 Kommentare)
am 06.08.2024 11:48

Die Frage was ich mir stelle, warum dort ein neues zusätzliches Logistikzentrum bauen wenn 10 km entfernt in Eberstalzell eines von Quehenberger besteht.
Lässt es sich dort nicht erweitern, sollte doch auch kostengünstiger sein denke ich?

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mk1 (44 Kommentare)
am 09.08.2024 10:31

Und in Eberstalzell ist der Flächenverbrauch wurscht ?

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schubbi (5.294 Kommentare)
am 06.08.2024 09:41

Verbauung hat mit der Parteifarbe relativ wenig zu tun.
Das System mit der Kommunalsteuer ist einfach verkehrt und verantwortlich für tausende Bausünden in unserem Land. Und das Gemeinderäte keine eigene Meinung haben und die Speichellecker ihres Chefs sind

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schubbi (5.294 Kommentare)
am 06.08.2024 09:35

Die Betonschädel pflastern munter weiter.
Es schaut aus, je mehr über Flächenfraß diskutiert wird, desto mehr legen sich die Gemeindekaiser ins Zeug um diesen zu beschleunigen. Vermutlich haben sie Angst dass ihnen das bald abgedreht wird

Es sollten jedenfalls festgehalten werden, wer genau für jede neue Umwidmung verantwortlich ist. Damit das auch in 100 Jahren klar ist und die künftigen Genrationen sehen was für Schandtaten ihre Ahnen vollbracht haben.

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reibungslos (15.401 Kommentare)
am 06.08.2024 10:03

Noch vor 25 Jahren waren aber jene, die für Betriebe und Einkaufszentren umwidmen ließen, noch Helden. Bürgermeister erhielten Auszeichnungen und es gab zuhauf üppige Spatenstich- und Gleichenfeiern.

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delano (347 Kommentare)
am 06.08.2024 10:23

Die Welt ändert sich und man sollte aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Für mich sind diese Konsumtempel in der "grünen Wiese" ohnehin ein Alptraum. Mich findet man dort jedenfalls nicht.

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schubbi (5.294 Kommentare)
am 06.08.2024 10:47

Sie haben Recht, aber mittlerweile sollten es auch die sturköpfigsten Gemeindepolitiker begreifen, dass diese Zeiten endgültig vorbei sind.

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schubbi (5.294 Kommentare)
am 06.08.2024 20:19

Vor Jahrzehnten wurde auch einem Mann zugejubelt, als er in Österreich einzog und alle als Helden angesehen

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schubbi (5.294 Kommentare)
am 06.08.2024 20:20

Und Arbeit für alle versprach

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Haflinger1993 (92 Kommentare)
am 06.08.2024 08:47

3 verschiedene Schreibweisen für den Immobilienentwickler????

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delano (347 Kommentare)
am 06.08.2024 08:12

Versteh es einfach nicht. Zuerst muss man doch die Flächen von Industrieruinen nutzen, bevor man wertvollen Ackerboden versiegelt. Tausende Hektar davon gibt es, nicht alle unmittelbar neben einer Autobahn, das ist korrekt. Diese "Einschränkungen"wird es aber in Zukunft geben. Wenn die Kommunalsteuer keine Gemeindesteuer mehr ist, sondern fair auf alle Gemeinden aliquot verteilt wird, hört es sich auf, dass jeder Ortskaiser auf seinem Gemeindegebiet in grossem Stil umwidmen lässt.

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reibungslos (15.401 Kommentare)
am 06.08.2024 10:05

Eine 30 Jahre alte leer stehende Lagerhalle ist aber für den modernen Logistikbetrieb ungeeignet und vor allem viel zu klein.

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Schlaubi01 (2.131 Kommentare)
am 06.08.2024 07:30

Wir werden es nie lernen !!!

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delano (347 Kommentare)
am 06.08.2024 08:13

Ihre Kritik fällt bei Ihrem SPÖ Bürgermeister sehr sanft aus....

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wurzelandstone (152 Kommentare)
am 05.08.2024 22:20

Neben der Firma GTECH, oder?

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GregorSteinhuber (6 Kommentare)
am 05.08.2024 23:05

Ja genau

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GregorSteinhuber (6 Kommentare)
am 05.08.2024 20:19

Toll wir alle freuen uns schon auf denn Verkehr!

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schubbi (5.294 Kommentare)
am 06.08.2024 09:37

Da können sie mit ihren Kindern und Enkeln LKWs zählen - lustige Freizeitbeschäftigung

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schubbi (5.294 Kommentare)
am 06.08.2024 09:52

Aber immer Filtermaske verwenden, auf die Dauer kann das schädlich sein

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delano (347 Kommentare)
am 05.08.2024 19:54

Aha, auch der SPÖ-Bürgermeister schert sich trotz anderslauternder Bekundungen der SPÖ Spitze keinen Deut um den Erhalt der fruchtbaren Ackerböden. Der Bodenfraß geht munter weiter.

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