Metaller: KV-Klausel betrifft rund 17.000 Beschäftigte
WIEN. Die Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel ermöglicht den Betrieben, die im Kollektivvertrag (KV) vereinbarte Erhöhung der Löhne und Gehälter zu reduzieren.
Die Metalltechnische Industrie (MTI) befindet sich im im dritten Rezessionsjahr. Für das vergangene Jahr 2024 rechnet die Branche im Vergleich zu 2023 mit einem Produktionsrückgang von neun bis zehn Prozent, teilt der Fachverband Metalltechnische Industrie mit. Im Vergleich zu 2022 betrage der Produktionsrückgang bereits rund 18 Prozent. Auch für 2025 erwartet die Branche einen weiteren Rückgang.
Im Kollektivvertrag wurde ab 1.11.2024 wieder eine Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel (WBSK) vereinbart. "Insgesamt 72 Betriebe der Metalltechnischen Industrie haben diese Klausel auf Betriebsebene vereinbart". sagt Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie. Das betreffe nun insgesamt rund 17.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branche.
"Tropfen auf den heißen Stein"
Die Klausel ermögliche den Betrieben, die im Herbst 2024 vereinbarte Erhöhung der Löhne und Gehälter um bis zu 1,5 Prozent zu reduzieren. "Das hilft den betroffenen Betrieben, ist aber leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn die Situation unserer Branche ist dramatisch schlecht", sagt Knill.
In Österreich sind die Tariflöhne laut dem Fachverband seit 2020 um 22,5 Prozent gestiegen, in Deutschland - dem mit Abstand wichtigsten Exportmarkt und Sitz vieler Mitbewerber - nur um 9,6Prozent. "Die Produktionskosten in Österreich sind mittlerweile zu hoch, daher sind wir mit unseren Preisen nicht mehr konkurrenzfähig. Das führt auch dazu, dass wir nicht mehr alle Beschäftigen halten können und Produktion bereits zum Teil in andere Länder verlagert wird", kritisiert Knill.
Im Jahr 2024 sei die Zahl der Beschäftigten in der Metalltechnischen Industrie nach ersten Hochrechnungen um rund 5000 Arbeitsplätze gesunken. Im Jahr 2025 wird mit einem weiteren Beschäftigungsrückgang gerechnet.
Kritik der Gewerkschaft: "Ungerecht"
Reinhold Binder, Chef der Produktionsgewerkschaft und GPA-Geschäftsführer Karl Dürtscher reagierten mit Kritik auf die Aussendung. Sie werfen den Arbeitgebern in der Metalltechnischen Industrie "Phantasielosigkeit" vor. "Anstatt gemeinsam eine Industriestrategie auf europäischer und österreichischer Ebene zu fordern, wollen sich die Unternehmer an den Arbeitnehmern abputzen. Das ist aus ihrer Sicht zwar einfach, aber falsch", teilen Binder und Dürtscher per Aussendung mit.
Die hohen Lohn- und Gehaltsabschlüsse seien eine Folge der hohen Teuerung gewesen, gegen die seien die Arbeitgeber mit keinem Wort vorgegangen. "Anstatt sich mit uns gemeinsam bei der Regierung für preissenkende Maßnahmen einzusetzen, sollen die Beschäftigten die Zeche zahlen. Das ist ungerecht", kritisieren die Gewerkschafter.
Eine Senkung der Lohnnebenkosten ohne Gegenfinanzierung sei ein Angriff auf den Sozialstaat. Es brauche stattdessen eine "umfassende Industriestrategie", idealerweise im Einklang mit den Nachbarländern und ganz Europa.
Die Politik der IV und Herr Knill erinnern mich ein wenig an die (in Geschichtsbüchern nachlesbaren) Gegebenheiten vor 100 Jahren - es muss alles ausschließlich den Wirtschaftsinteressen unterworfen werden.....was sagt Herr Knill zu den Managementfehlern und Milliardengräbern der Wirtschaft?
Warum sollten die Arbeitnehmer:innen, die tagtäglich ihre Arbeit in den Betrieben leisten und das Betriebsergebnis erst möglich machen, nicht gerecht und fair entlohnt werden?
Schließlich kann nicht jede:r vom frivolen Privileg des "FatCatDay" profitieren.....
Die Gewerkschaft, Österreichs größte Arbeitsplatzvernichterin ist heuer plötzlich ganz still und kleinlaut.....warum wohl?
Was hat die Gewerkschaft denn Schlimmes gemacht ?
Dass den Arbeitnehmern die Inflation abgegolten wird, ist ja wohl absolut normal und legitim... alles andere wären Reallohnverluste, die können sich Arbeitnehmer nicht leisten.
Vielleicht stellen sie diese Frage all jenen die heuer und nächstes Jahr ihren Arbeitsplatz verlieren werden und all jenen Arbeitgebern, die sich ihre Mitarbeiter nicht mehr leisten können.
Und weiter ?
Dieses ewige Drohen mit Kündigungen wenn die Arbeitnehmer mit spuren, wirkt schon lange nicht mehr. Wenns für die Unternehmen irgendwie machbar ist und Geld bringt, dann kündigen sie überschüssige Mitarbeiter so oder so... auch ohne vorher zu drohen.
Es ist die Wirtschaft, die die Inflation erst angetrieben hat, weil sie Erhöhungen, z.b. bei der Energie, meist noch mit Aufschlag auf die Preise draufgerechnet haben.
Wer soll denn das dann bezahlen, wenn die Leute eh kein Geld mehr verdienen sollen ihrer Meinung nach ???
Warum machst deinen Pappn net auf, wenn die WKO und die ÖVP die Wirtschaft Österreichs zerstören, weil sie sich noch einen Ferrari kaufen wollen?
Ja? Erzähl uns mehr davon!
Bei Leuten wie dir, frag ich mich immer, wie zum Geier man mit solchen kognitiven Fähigkeiten überhaupt einen normalen Alltag leben kann.
Knill schiebt wieder einmal die strategischen Fehler der Managementebene auf die Beschäftigten ab. Dabei sagt er selbst, dass die Lohnkürzungen nur ein "Tropfen auf dem heißen Stein" sind. Folglich könnte man sich diese unsoziale Maßnahme gleich sparen.