Straßenverkehr: Rekordzahl an Seniorenunfällen
WIEN/LINZ. Mehr als jeder Fünfte der 62 im Vorjahr auf Oberösterreichs Straßen Verstorbenen war über 65 Jahre alt.
Ältere Menschen sind im Straßenverkehr eine Risikogruppe. Dass diese Aussage keine Diskriminierung aufgrund des Alters, sondern traurige Tatsache ist, belegen die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria. Seit 1992 führt die Bundesanstalt die digitale Aufzeichnung durch, noch nie verunglückten auf Österreichs Straßen so viele Senioren wie im Vorjahr von Jänner bis September. 4992 über 65-Jährige sind in diesem Zeitraum verletzt und 90 gar getötet worden. Insgesamt verunglückten 2023 34.724 Personen in den ersten drei Quartalen im Straßenverkehr, das stellt ein Plus von 2,1 Prozent im Vergleichszeitraum des Jahres 2022 dar.
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Über die ersten drei Quartale in den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der Verunglückten auf Österreichs Straßen um sieben Prozent zurückgegangen, doch die Zahl der verletzten oder getöteten Senioren habe im gleichen Zeitraum mit einem Plus von 22 Prozent stark zugenommen, sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
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Häufig Vorrangverletzungen
Von Jänner bis September 2023 war jeder siebente Verunglückte über 65 Jahre alt – insgesamt gab es 27.804 Unfälle mit 34.408 Verletzten und 316 Getöteten. Niederösterreich führt die negative Spitze der Bundeslandauswertung mit 6543 Verletzten und 73 tödlich verunglückten Personen an.
Dabei erwischte es die betagtere Altersgruppe bei Zwischenfällen oft besonders stark, wie der Statistik-Austria-Generaldirektor mitteilt: Ein Viertel der verunglückten Senioren wurde schwer verletzt oder getötet. Bei Jüngeren lag dieser Anteil mit 16 Prozent deutlich niedriger.
Die betroffenen Senioren waren 2023 laut Statistik Austria am häufigsten mit dem Rad (37 Prozent), mit dem Pkw (35 Prozent) oder zu Fuß (elf Prozent) unterwegs. Und sie lösten auch selbst schwerere Unfälle aus: Pkw-Lenker über 65 Jahre verursachten zu 18 Prozent schwere Verkehrsunfälle mit mehreren Beteiligten, während dies bei Fahrern anderer Altersgruppen nur zu 13 Prozent der Fall war.
Als Unfallursachen waren bei den über 65-jährigen Autofahrern vor allem Vorrangverletzungen (45 Prozent) und Unachtsamkeit beziehungsweise Ablenkung (24 Prozent) dominierend. Deutlich seltener als in anderen Altersgruppen waren jedoch nicht angepasste Geschwindigkeit (fünf Prozent) sowie Alkohol, Drogen oder Medikamente (drei Prozent) Grund für einen Zwischenfall im Straßenverkehr.
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Auch in Oberösterreich spiegelt sich die bundesweite Tendenz in den ersten drei Quartalen des Vorjahres: 937 der 6498 Verunglückten waren über 65 Jahre alt – das bedeutet einen Anteil von 14,4 Prozent. 2017 waren es noch 798 (12,1 Prozent) gewesen. Mehr als jeder Fünfte der 62 auf Oberösterreichs Straßen Verstorbenen zählte zur Altersgruppe Ü65.
In den ersten neun Monaten des Vorjahres verunglückten zudem bundesweit 9293 Personen mit Fahrrädern oder E-Scootern. Mehr als ein Viertel der Radfahrer war beim Unfall mit einem elektrisch betriebenen Bike unterwegs. Das Durchschnittsalter lag bei den verunglückten E-Bike-Fahrern bei 55 Jahren. Die verunglückten Radfahrer ohne elektrischen Antrieb (46 Jahre) sowie die E-Scooter-Fahrer (34 Jahre) waren im Schnitt deutlich jünger.
Alkohol bei E-Scooter-Fahrern
Große Unterschiede gab es auch beim Tragen von Helmen: Während 55 Prozent der verunglückten E-Bike-Lenker einen trugen und dies 47 Prozent der Radfahrer ohne elektrischen Antrieb taten, schützten nur acht Prozent der E-Scooter-Fahrer ihren Kopf.
Jeder achte E-Scooter-Lenker war zum Zeitpunkt eines Verkehrsunfalls zudem alkoholisiert – teils sogar stark. 90 Prozent der kontrollierten E-Scooter-Fahrer waren zum Unfallzeitpunkt mit mehr als einem Promille Alkohol im Blut unterwegs, 28 Prozent sogar mit mehr als zwei Promille. Zum Vergleich: Nur vier Prozent der Pkw-Lenker und drei Prozent der Motorradfahrer waren bei Verkehrsunfällen alkoholisiert.
Ich bin mittlerweile 75 Jahre alt, habe beruflich in allen Jahren weit über 1,5 Mio Kilometer unfallfrei und ohne wesentliche Verkehrsübertretungen europaweit zurückgelegt. Zum Vergleich meine Enkelkinder zwischen zwanzig und dreißig haben bereits mehrmals Unfälle gebaut und einige deftige Strafen kassiert. Ich glaube hier wird mit verschiedenen Maßstäben gemessen und für ein der Grundstock für ein spalten der jungen und alten Verkehrsteilnehmer gelegt, für ein Blatt dieser Kategorie absolut unangemessen, sorry.
Ein objektives Medium hätte auch Detailzahlen zu allen anderen Altersgruppen geliefert.
So bleiben halt verkehrsunwürdige Senioren und unbehelmte, alkoholträchtige E -Scooter-Fahrer übrig, schade.
Oh, die oön erlauben diesen Beitrag zu kommentieren, was für ein Wunder, schließlich werden hier unangenehme Statistiken publiziert, die die Wählerschaft der Lieblingspartei beleidigen könnten. Bitte wer hat einen Vorteil, wenn ein nicht fahrtüchtiger Mensch auf der Straße unterwegs ist? Eine vernünftige Verpflichtung, die Fahrtauglichkeit für PKW ab 70 zu überprüfen und gegebenenfalls die Konsequenzen zu ziehen, darf doch für niemanden ein Tabu sein. Die an Zuckerl gewöhnten Pensionisten könnten bei Rückgabe ihres Autos ein Klimaticket vom Staat bekommen, das wäre doch eine Idee. Die Wirtschaftspartei lehnt das aber sicherlich kategorisch ab, leider.
"Pkw-Lenker über 65 Jahre verursachten zu 18 Prozent schwere Verkehrsunfälle mit mehreren Beteiligten, während dies bei Fahrern anderer Altersgruppen nur zu 13 Prozent der Fall war."
Und die restlichen 69 Prozent sind dann vom heiligen Geist verursacht worden?
Sollen dann die Senioren auch eine Radfahr- und Fußgängerprüfung ablegen.
Aber es beginnt - was noch mehr wird - Hass auf Senioren
die beziehen eine Pension
die sind mobil
die müssen nicht mehr in die Arbeit
usw.
Es gibt ja eh schon tolle Beispiele:
Greta: was reden die Alten mit, die sind beim nächsten mal sowieso nicht mehr dabei
Deutscher Kabarettist: man soll alle deutschen Pensionisten über 70 töten. War auch auf 3 SAT zu sehen.
Kein Hass auf Senioren
nur das Problem liegt
"Rad (37 Prozent)"
mit dem E-Bike haben die Unfälle stark zugenommen.
Mit dem Alter wo früher keine Senioren mehr mit dem Rad gefahren sind fahren sie die jetzt ohne Probleme beherrschen ihr Bike aber nicht.
Letztens an der Kreuzung konnte die Dame ihr E-Bike nicht mehr Anhalten und führ in die Kreuzung ein. Wollte nicht absteigen denn beim aufsitzen da tun sich die meisten Senioren schwer.
Weil ich es schon kommen gesehen habe konnte ich noch rechtzeig bremsen.