Vater und Sohn prellten Firmen um 92.000 Euro
SANKT MARIENKIRCHEN. "Kaufsucht": Innviertler bestellten Waren in Online-Shops, bezahlten aber nie dafür.
Die Liste war lang: Haushaltsgegenstände, elektronische Geräte, Kleidung und Schuhe. Es gab kaum etwas, das ein 22-Jähriger aus St. Marienkirchen bei Schärding und sein 51-jähriger Vater nicht bestellten. Bezahlt haben sie allerdings nie dafür.
Insgesamt 99 Firmen und vier Einzelpersonen wurden von Vater und Sohn mit ein und derselben Masche betrogen: Sie bestellten unter falschem Namen bei einem Online-Shop einer Firma, ließen sich die Waren liefern, aber die Rechnung links liegen.
Bei Buchhandlung selbst abgeholt
Der 51-Jährige soll als Drahtzieher fungiert haben, sein Sohn den ausführenden Part übernommen haben. Oft bestellte der 22-Jährige mehrmals innerhalb kürzester Zeit. Bis sie im Mai dieses Jahres einen entscheidenden Fehler machten: Der 22-Jährige hatte bei einer Buchhandlung im Bezirk Schärding diverse Waren bestellt und selbst abgeholt.
Wie gewohnt zahlte er dafür aber nicht. Die Betreiberin der Buchhandlung erstattete deswegen Anzeige gegen den 22-Jährigen. Die Beamten der Kriminaldienstgruppe Schärding begannen mit umfangreichen Ermittlungen und konnten Vater und Sohn zumindest eine Schadenssumme von 92.000 Euro nachweisen.
Vater bestreitet Tat
Die Staatsanwaltschaft Ried ordnete die Festnahme der beiden Innviertler an. Bei einer Hausdurchsuchung konnten zahlreiche der bestellten Waren sichergestellt werden. Der 22-Jährige legte schließlich ein umfassendes Geständnis ab: Er habe unter Zwang gehandelt, sein Motiv sei "Kaufsucht" gewesen. Der Vater, den er in seinem Geständnis belastete, bestritt die Tat allerdings. Er habe damit nichts zu tun. Der 51-Jährige aus Antiesenhofen wurde in die Justizanstalt Ried im Innkreis gebracht.
Bitte wie geht das?
Ich kaufe viel übers Internet, geht aber nur mit Karte Einzugsauftrag Vorkasse
Diverse Shops bieten auch Einkauf auf Rechnung.