29-Jährige leitet neue "Super"-Kulturdienststelle im Magistrat Wels
WELS. Bettina Schöngruber ist Expertin für Organisations- und Personalsentwicklung.
Wie angekündigt, werden das Kultur- und Veranstaltungsservice im Magistrat Wels zusammengeführt. Nun hat die Welser Zeitung erfahren, wer künftig die neue Dienststelle "Kultur und Wissen" leiten wird: Bettina Schöngruber wird ab 1. Februar mit der Aufgabe betraut sein, die Organisationsstrukturen zu stärken und auch kaufmännisch zu betreuen.
Die 29-Jährige arbeitet seit 2019 im Magistrat und war bisher in der Direktion tätig. Dort war sie mit Organisations- und Personalentwicklung beschäftigt. "Das ist für uns eine Idealbesetzung", streut ihr Bürgermeister und Personalreferent Andreas Rabl (FP) Rosen.
Schöngruber hat an der JKU einen Bachelor in Soziologie und Sozialwirtschaft abgeschlossen und danach den Masterstudiengang Public Management an der FH Oberösterreich absolviert. Aktuell macht sie einen Universitätslehrgang zu Coaching, Organisations- und Personalmanagement. "Frau Schöngruber bringt genau die Fähigkeiten mit, die wir uns gewünscht haben", sagt Rabl.
Drei Ausschreibungsrunden
Die Stadt hat die Pensionierung mit Jahresende von Renate Miglbauer, die dem Kulturservice bisher vorstand, für die Umstrukturierung genutzt. "Wir waren mit ihr immer sehr zufrieden, Frau Miglbauer bleibt uns in der Archäologie ja zum Glück auch erhalten", sagt der Stadtchef.
Mit Schöngruber ergebe sich jetzt die Chance, die Strukturen in der neuen Dienststelle noch einmal weiterzuentwickeln, sagt Rabl: "Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Wirtschaftswissenschaftern in Führungspositionen gemacht."
Dass erst jetzt die neue Leiterin feststeht, obwohl die Pensionierung Miglbauers für die Stadt kaum überraschend gekommen sein dürfte, begründet Rabl mit dem langen Ausschreibungsverfahren: "Wir haben drei Runden gebraucht – wie jede Kommune und jedes Unternehmen in Oberösterreich haben wir Probleme, geeignetes Personal zu finden." Der Idealfall sei, dass die scheidende und die neue Führungskraft einige Monate zusammenarbeite, sagt der Bürgermeister "Das geht sich leider nicht immer aus."
Während Schöngruber vor allem die organisatorischen und kaufmännischen Geschicke leiten soll, wird die fachliche Expertise von den bestehenden Mitarbeitern kommen, kündigt der für Museen zuständige Stadtrat Martin Oberndorfer (VP) an: "Da haben wir sehr verdiente Leute, auf die wir uns verlassen."
Es gibt Zuständige für die einzelnen "Produktgruppen": Stefan Haslinger, der langjährige interimistische Leiter des Veranstaltungsservice, bleibt für diesen Bereich verantwortlich. Ingeborg Micko, Leiterin des Stadtmuseums, übernimmt auch das Römermuseum. Im Stadtarchiv bleibt Michael Kitzmantel an der Spitze. "Wie genau die Zusammenarbeit in dieser neuen Struktur funktioniert, muss sich jetzt einspielen", sagt Oberndorfer.
Personalsuche im Schlachthof
Auch eine weitere Schlüsselstelle im städtischen Kulturbetrieb muss bald nachbesetzt werden: Wolfgang Wasserbauer, langjähriger Leiter des Alten Schlachthofs, geht demnächst in Pension. Die Parteien im Stadtsenat haben sich bei den Verhandlungen für das Doppelbudget 2024/2025 darauf geeinigt, dass es künftig zwei Leiter geben soll: einen kaufmännischen und einen künstlerischen.
Der zuständige Referent Thomas Rammerstorfer (Grüne) hofft angesichts Wasserbauers anstehenden Abschieds auf eine rasche Entscheidung: "Von mir aus hätten die Ausschreibungen schon vor einem halben Jahr hinausgehen können. Ich weiß nicht, warum es so lange gedauert hat, dafür ist der Bürgermeister als Personalreferent zuständig."
Vom Bürgermeister heißt es dazu, er habe die Ausschreibungen bereits vor Weihnachten abgesegnet. Sie würden in den kommenden Tagen veröffentlicht.
Man kann nur hoffen, dass Rabl diesmal ein besseres Händchen bewiesen hat. Bei anderen Personalentscheidungen hat er es nicht gehabt - oder gibt es schon einen Baudirektor in Wels?
Mit 29 schon Expertin für Organisations- und Personalentwicklung - mit 50 was ist sie dann? 🤷♀️😲
Bürgermeisterin Von Wels
Gutes Gelingen!