OÖ. Tafel bringt am Heiligen Abend in Wels Bedürftige an einen Tisch
WELS. Tafel-Gründer Erwin Hehenberger plant als nächstes Sozialprojekt die "Wohntafel".
"OÖ. Tafel"-Gründer Erwin Hehenberger und sein Team feiern am 24. Dezember mit Menschen, die oft nur mit wenigen hundert Euro im Monat auskommen müssen, Weihnachten. Mindestpensionisten sind genauso darunter wie die Alleinerzieherin mit Kind, Langzeitarbeitslose und Obdachlose. In der Sozialeinrichtung am Flotzingerplatz in der Neustadt haben die ehrenamtlich engagierten Helfer bereits am Freitag ein Weihnachtsmenü aufgetischt. "Am Heiligen Abend, gibt es Bratwürstl, wir feiern gemeinsam mit unseren Klienten bis 14 Uhr mit Musik. Es wird ein gemütlicher Ausklang, bevor wir zusperren", sagt Hehenberger, der in Wels sowie in Rohrbach auch zwei Sozialmärkte und zwei Secondhandläden betreibt.
Übergangswohnungen geplant
Und er hat bereits wieder neue Pläne. Unter dem Namen "Wohntafel" werden voraussichtlich ab 2026 zwölf Kleinwohnungen für Menschen in Notsituationen bereitstehen. Die Übergangswohnungen samt Beratungs- und Unterstützungsangeboten sollen Menschen, die vor der Delogierung stehen und die im Leben aus der Bahn geworfen wurden, helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Ein großes Haus dafür gibt es bereits. Das Gebäude wurde der OÖ. Tafel zur Verfügung gestellt und gehört dem Verein bereits, allerdings muss es noch generalsaniert werden.
Aktuell unterstützen rund 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Arbeit der OÖ. Tafel. "Heuer sind uns leider einige auch durch Krankheit ausgefallen, wir können in allen Bereichen freiwillige Mitarbeiter brauchen", sagt Hehenberger.
Bedarf wächst
Denn angesichts der wirtschaftlichen Lage und der Teuerung wächst der Bedarf kontinuierlich. Mehr als 1800 Berechtigungskarten an Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, hat die OÖ. Tafel bereits für die Sozialmarkt-Standorte in Wels und Rohrbach ausgestellt. Dank der Spenden aus dem Handel, der Gastronomie und von Privaten können Bedürftige hier günstig Lebensmittel und Kleidung kaufen.
Zurückgegangen sind die finanziellen Unterstützungen durch Unternehmen. "Das liegt an der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage, manche überlegen dreimal, ob sie noch spenden können. Wir haben aber auch einige sehr treue Spender", sagt Hehenberger. Weiterhin ungebrochen hoch ist die Zahl der Lebensmittelspenden, oft containerweise.
Da muss man gar nicht so arg von Armut betroffen sein, um auf Sozialmärkte usw.angewiesen zu sein. 2000, 2500 Euro Netto Einkommen ist heutzutage, nichts mehr, damit kann man sich auch nur noch das notwendigste leisten. Und auch nur dann wenn man’s sehr, sehr sparsam ausgibt.
Kleidung, Schuhe, Hobbys-nachgehen, Kino oder Kaffeehaus besuchen usw. ist da ganz sicher nicht mehr drin.
Und manche können sich das billige in Sozialmarkt dann auch nicht mehr leisten.