Contact-Tracing: Falsche Angaben erschweren die Kontaktverfolgung
WELS. Infektionszahlen in Wels steigen weiter, zwei Bewohner des Heims Neustadt sind verstorben
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle steigt in der auf der Corona-Ampel auf Rot geschalteten Stadt Wels weiter an. Gestern gab es 180 bestätigte Infektionen, 157 Personen befanden sich in Quarantäne (Stand Montagvormittag).
Eine traurige Nachricht kommt aus dem städtischen Seniorenheim Neustadt, wo sich 27 Bewohner und 13 Mitarbeiter infizierten. "Zwei Bewohner sind leider verstorben, sie hatten auch massive Vorerkrankungen, sechs befinden sich im Krankenhaus", berichtet Gesundheitsreferentin Vizebürgermeisterin Silvia Huber (SP). Im Klinikum Wels sind die Kapazitäten für Covid-19-Patienten bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Vier Patienten liegen derzeit auf der Intensivstation.
Neben den landesweiten schärferen Maßnahmen zum Schutz der Bewohner in Alten- und Pflegeheimen ist in den städtischen Einrichtungen nur mehr ein Besucher pro Bewohner und Tag gestattet. Ausgenommen sind Angehörige, die sich von Sterbenden verabschieden.
Absage Stadttheater-Eröffnung
Gestern wurde die für 6. November geplante Eröffnung des sanierten Stadttheaters mit dem Stardirigenten Franz Welser-Möst abgesagt. "Wir können nicht sicherstellen, dass das Covid-Konzept lückenlos eingehalten wird, wir verschieben deshalb die Eröffnung auf das Frühjahr", sagt Bürgermeister Andreas Rabl (FP).
In Wels sind aber ansonsten keine schärferen Maßnahmen für Veranstaltungen geplant als jene, die die Bundesregierung gestern bekannt gab. Rabl warnte gestern davor, das öffentliche Leben auf null herunterzufahren. "Die Maßnahmen drängen die Leute in den privaten Bereich. Und hier haben wir den Großteil der Ansteckungen", sagt Rabl. Er fordert auch, dass die Quarantänepraxis überdacht wird. "Die Virenlast ist bei 25 bis 30 Prozent der positiv Getesteten so gering, dass sie nicht ansteckend sind."
Für das Contact-Tracing, der Rückverfolgung von Kontaktpersonen, ist mittlerweile ein Mitarbeiterpool von 40 Personen zuständig. "In der Praxis erleben wir oft, dass bewusst oder unbewusst falsche Angaben gemacht werden, hinzu kommen Sprachbarrieren", sagt der Leiter des Krisenstabs, Magistratsdirektor Peter Franzmayr. Er appelliert, mitzuhelfen und ehrlich und offen alle Kontakte zu nennen. "Im eigenen Interesse und im Interesse der eigenen sozialen Kontakte", sagt Franzmayr.
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